1486 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Dividenden: 1886–1902: Je 8 %; 1903–1914: 7, 8, 8, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 10, 12½, 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Geh. Komm.-Rat Paul von Schmid, Stellv. Komm.-Rat Max Schwarz, Komm.-Rat Gottfr. Stigler, Rentier Anton Keck, Privatier Friedr. Buz, Augsburg. Vorstand: J. Schweiker, E. Nipp. Prokuristen: Wilh. Beckert, Augsburg; H. Traber, Habelschwerdt. Kollektivprokuristen: Th. Saur, C. Lechner, Augsburg. Zahlstelle: Augsburg: Friedr. Schmid & Co. Vereinigte Köln-Rottweiler Pulverfabriken in Berlin, NW. 7 Dorotheenstr. 36 mit Filialen in Cöln, Düneberg, Rottweil a. N. Gegründet: 7./6. 1890. Der Sitz der Ges. wurde lt. G.-V. v. 27./5. 1903 von Cöln nach Berlin verlegt. Die Ges. ist hervorgeg. aus einer Vereinigung der Vereinigten Rhein.- Westfäl. Pulverfabriken in Cöln u. der Pulverfabrik Rottweil-Hamburg in Rottweil ab1./1. 1890. Zweck: Fabrikation u. Handel mit Pulver, Munition, Sprengstoffen nebst Zündmitteln Die Ges. kann sich bei anderen Unternehmungen beteiligen. Das Konto Effekten u. sonst Beteilig. stand Ende 1913 mit M. 19 059 296 zu Buche. Hauptsächlicher Effektenbesitz Aktien der Union Espagnole des Explosifs, der British South African Explosives Co. Ltd. der Russ. Ges. für Pulverfabrikation, der Rhein.-Westfäl. Sprengstoff-A.-G., der Deutschen Waffen- u. Munitionsfabriken, Berlin u. Anteile an der 1901 gegr. Kunstfäden-Ges. m. b. H. in jülich, welche künstliche Seide aus Nitrocellulose herstellt. Die Gesamtabschreib. seit Bestehen der Ges. einschl. der der beiden früheren Ges. bis Ende 1914 betragen M. 23 665 696. 1901/1902 Erricht. einer Säurefabrik u. einer Oleum-Destillations-Anlage in Rottweil, 1903 Erwerb u. Ausbau der Kartuschbeutelstoffabrik Haan. 1907 Ausbau der Düneberger Fabrik- anlagen. 1909 –1913 erforderten die Zugänge auf Anlage-Kti zus. M. 598 649, 626 386, 893 668, 2 864 413, 2 331 362; für 1914 nicht veröffentlicht Umsatz 1906–1913: M. 15 052 000, 13 296 452, 9 165 331, ca. 13 600 000, ca. 19 500 000, 19 728 000, 25 787 000, ca. 25 000 000, ?2. Gesamterzeug. ohne Unterschied der Qualität 1906 bis 1910: 5 000 000, 4 400 000, 3 510 000, 4 420 000, ca. 5 210 000 kg; später nicht veröffentlicht. Ca. 190 Beamte u. 2050 Arb. Die Vereinigten Köln-Rottweiler Pulverfabriken stehen in einem Kartellverhältnis zu den Pulverfabriken von Cramer & Buchholz zu Rönsahl und Hannover, sowie der Pulver- fabrik Kommandit-Ges. von Wolff & Co. in Walsrode. Diese 3 Firmen als Pulvergruppe zu- sammengefasst, standen wiederum im Kartell mit der sogenannten Sprengstoffgruppe, d h. allein zur Nobel Dynamite Trust Co. gehörigen Dynamit-Ges. Die G.-V. v. 16./5. 1911 beschloss Verlänger. der Kartellverträge auf weitere 25 Jahre, also von 1926–1950. Dagegen beschloss die a. o. G.-V. v. 29./12. 1914 die Auflös. der Kartellbezieh. zu ausländischen Gesellschaften, also Kündigung des Vertrages mit der Nobel Dynamite Trust Co. mit Wirkung ab 1./1. 1914. Das Kartellverhältnis zu den bisherigen deutschen Kartellfreunden bleibt bestehen Zwischen den Deutschen Pulverfabriken und den Deutschen Sprengstoff-Fabriken ist vereinbart worden, dass das gesamte Erträgnis zu 50 % an die Pulverfabriken und zu 50 % an die Sprengstoff-Fabriken geht, wobei die Sprengstoff-Fabriken als Ersatz für das von den Pulver- fabriken mehr investierte Kapital die Summe von M. 318 850 herauszuzahlen haben. Mit der Rhein-Siegener Gruppe, d. h der Rheinisch-Westfälischen Sprengstoff-A.-G. ist verein- bart worden, dass ihre Dividende 80 % der von den Vereinigten Köln-Rottweiler Pulver- fabriken zur Ausschüttung gelangenden Dividende betragen soll. Kapital: M. 16 500 000 in 13 750 Aktien (Nr. 1–13 750) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 300 000 eingezahlt mit 150 %; Erhöhung um M. 7 200 000 zum Eintausch der Aktien der Rhein. Westf. Pulverfabriken und um M. 9 000 000 zum Eintausch der Aktien der Pulverfabrik Rottweil-Hamburg, wovon M. 4 500 000 als voll und M. 4 500 000 als mit 40 % eingezahlt galten, sodass darauf weitere 60 % mit M. 2 700 000 einzuzahlen blieben, und zwar mit je 20 % am 1./10. 1890, 1./1. u. 1./7. 1891. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K. erreicht sind (die vorhandenen Reserven betragen über 50 % des A.-K.), vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 9 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 5 132 508, Masch. 18, Mobil. u. Utensil. 24, Magazinbestände u. Betriebsvorräte 8 469 298, Kassa 126 149, Wechsel 126 055, Konto geleisteter Kaut. 80 518, Effekten u. Beteilig. 17 722 888, Debit. 38 784 144, Patente 4, Talonsteuer-Res. 82 500, Avale 90 000. – Passiva: A.-K. 16 500 000, R.-F. 7 588 532, a. o. R.-F. 1 047 217, Spez.-R.-F. 543 809, Explos.-Aufbau-Kto 275 153, Stiftung Geheimrat Heidemann 55 000, Arb.-Unterst.-F. 164 144, Sparkasse 39 396, Kredit. 37 763 376, Avale 90 000, unerhob. Div. 4800, Pens.- u. Unterst.-F. 500 000, Div. 4 125000, Vortrag 1 504 337. Sa. M. 70 614 109. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 278 002, Abschreib. auf zweifelh. Ford. 3427, Explosions-Aufbau-Kto 311 397, Talonsteuer-Res. 16500, Abschreib. 2 508 597, Reingewinn 6 542 677. – Kredit: Vortrag 790 011, Effekt.- u. sonst. Zs., Skonti etc. 2 088 540, Fabrikat.-, Waren-, Kartellkto etc. 7 782 050. Sa. M. 10 660 601. Kurs Ende 1892–1914: In Berlin: 160.25, 160.50, 192.25, 210.50, 266.25. 239.50. 234.10, 219, 195, 184.25, 204, 198.10, 262.10, 283, 275.50, 243, 238, 265.25, 293.50, 319.90, 323, 324,