Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1499 1./5. 1900 seit JTahrzehnten zu Vordamm bei Driesen bestehende Zündholzfabrik von Tatarsky & Sohn. Kaufpreis M. 200 000 wurde unter Übernahme von M. 43 000 Hypoth. durch Neu- ausgabe von M. 135 000 Aktien und Barzahlung des Restes getilgt. Die G.-V. v. 14./10. 1903 beschloss Verkauf der bis dahin betriebenen Zündholzfabrik in Lauenburg a. E. an den bis- herigen Dir. Ad. Schönfeld nach dem Stande per 31./10. 1902 für M. 259 447. Der Käufer übernahm die auf der Zweigniederlass. eingetr. M. 51 500 Hypoth., händigte der Ges. M. 135 000 Aktien aus, die zu pari angerechnet wurden, u. zahlte den Rest des Kaufpreises bar. Ferner wurde beschlossen, die überlieferten 135 Aktien zu vernichten und das bisher M. 1 135 000 be- tragende A.-K. um M. 135 000 herabzusetzen. Die Ges. besitzt das ganze St.-Kap. von M. 20 000 der Hannov.-Zündholz-Comp. G. m. b. H. 1905 ist die Deutsche Zündholz- fabrik Diamant in Rheinau in Besitz der Lauenburger Ges. übergegangen (s. unter Kapital). Per 1./7. 1912 kam eine allg. Regulierung der Verkaufspreise durch den Verein der Zündholzfabrikanten zustande, infolgedessen eine Gesundung der Absatzverhältnisse ein- trat. Erweiterung der Anlagen, maschinellen Ergänzungen u. Anschaff. bei sämtlichen Etablissements erforderten 1906/07–1913/14 zus. M. 157 796, 58 476, 31 252, 40 330, 256 622, ca. 33 000, ca. 50 000, 34 619. Kapital: M. 1 900 000 in 1900 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zwecks An- kauf der Zündholzfabrik Tatarsky lt. G.-V. v. 30./6. 1900 um M. 135 000. Öber Herabsetzung des A.-K. auf M. 1 000 000 lt. G.-V. v. 14./10. 1903 s. oben. Zwecks Ankauf der Deutschen Zündholzfabrik Diamant in Rheinau beschloss die G.-V. v. 15./12. 1904 das A.-K. auf M. 1 600 000 zu erhöhen in 600 Aktien zu pari. Nochmals erhöht zwecks Stärkung der Betriebs- mittel lt. G.-V. v. 15./9. 1905 um M. 300 000 (auf M. 1 900 000) in 300 Aktien, begeben zu pari plus Aktienstempel unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre. Hypotheken: M. 46 000 auf Vordamm, M. 103 500 auf Lauenburg in Po. Anleihe: M. 300 000 in Oblig. von 1904, sichergestellt auf den Immobil.-Besitz in Rheinau, übernommen von der Diamond Match Co. In Umlauf ult. Okt. 1914 M. 165 000. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rückl., hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 5 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Jahresvergüt. von zus. M. 7000), Rest Sup.-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1914: Aktiva: Grundstück Lauenburg 144 538, do. Rheinau 47 000, do. Vordamm 13 000, Gebäude Lauenburg 435 685, do. Rheinau 410 536, do. Vordamm 116 843, Masch. u. elektr. Beleucht.- u. Betriebs-Anlagen Lauenburg 293 128, do. Rheinau 212 740, do. Vordamm 99 708, Steuerlager-Gebäude 102 354, Mobil. u. Inventar 2, Fuhrwerk 2, Vorräte 444 303, Patente u. Marken 1, Debit. 1 105 450, Kaut. 921 700, Assekuranz 5985, Effekten 20 000, Kasse 31 697. – Passiva: A.-K. 1 900 000, R.-F. 29 666 (Rückl. 11 768), Extra-R.-F.-Kto 80 000 (Rückl. 30 000), Oblig.-Anleihe 165 000, do. Tilg.-Kto 15 750, do. Zs.-Kto 5400, Hypoth. 149 500, Kredit. u. Zündwarensteuer 803 583, unerhob. Div. 460, Avale 921 700, Wert der Steuerlagergebäude in Lauenburg i. P., Rheinau und Vordamm 102 354, Pens.- u. Unterst.-F. 32 000 (Rückl. 20 000), Oblig.-Agio-Kto 8200, Div. 152 000, Tant. an Vorst. 11 483, do. an A.-R. 6379, Vortrag 21 152. Sa. M. 4 404 679. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Zinsen, Dekort, Prov., Reisespesen, Assekuranz, Fuhrwerks- Unterhalt. etc. 133 863, Abschreib. 87 646, Reingewinn 252 783. — Kredit: Vortrag 17 422, Fabrikat.-Kto 456 871. Sa. M. 474 293. Dividenden: 1899/1900: 9 % (u. zwar auf M. 800 000 für 1 Jahr, auf M. 200 000 für ¼ Jahr u. auf M. 135 000 für ½ Jahr); 1900/01–1913/14: 9, 5, 0, 4½, 7, 2, 4, 3½, 5, 0, 0, 4½, 7½, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Herm. Priester, Dir. Heinr. Tatarsky. Prokuristen: Chemiker Alois Jaksch, Ernst Jantzen, Dir. Rich. Schreiber. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Rich. Dyhrenfurth, Stellv. Fabrikbes. Carl Thieme, Berlin; Fabrikbes. Ad. Schoenfeld, Lauenburg a. E.; F. Middelanis, Hitdorf. Zahlstellen: Berlin: S. L. Landsberger; Breslau: Schlesischer Bankverein. Lindener Zündhütchen- und Thonwaaren-Fabrik in Linden vor Hannover. Gegründet: 1878; aus der Firma Georg Egestorff hervorgegangen. Zweck: Fabrikation von Zündhütchen und Metallpatronen aller Art. Betrieb von Steinkohlenbergwerken, Steinbrüchen u. Ziegeleien. Die Werke beschäftigen ca. 200 Arbeiter, Der Betrieb ist nach Empelde verlegt. Kapital: M. 750 000 in 50 Nam.-Aktien à M. 10 000, 80 Nam.-Aktien à M. 500 u. 210 Nam.- Aktien à M. 1000, welche vorwiegend in Händen der Egestorffschen Erben sind. A.-K. bis 1915 M. 540 000, dazu lt. G.-V. v. 13./2. 1915 M. 210 000 in 210 Aktien à M. 1000, begeben zu 130 %. Anleihen: M. 826 200. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai oder Juni. Stimmrecht: Jqe M. 500 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Zündhütchenfabrik 1 087 864, Ronnenberger Steinbruch sowie Gerechtsame 17 895, sonst. Grundbesitz u. Wohnhäuser 138 447, Kassa, Wechsel u. Guth. bei Reichsbank u. Postscheckamt 15 730, Debit. 338 733, Magazinbestände, Betriebs- vorräte u. fertige Ware 698 702. – Passiva: A.-K. 540 000, Grundschuld 826 200, R.-F. 105 497, Rückstell. für Talonsteuer etc. 5394, Verpflichtungen 710 884, Gewinn 109 397. Sa. M. 2 297 374.