1502 GO1., Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. Die für 1905 geplante Verschmelz. mit der Akt.-Ges. für chem. Industrie in Wien, für deren A.-K. von K 14 000 000 M. 4 000 000 neue Scheidemandel-Aktien gegeben werden sollten, ist in dieser Weise nicht zustande gekommen, da die OÖsterr. Regierung dazu die Genehmigung versagte. Die angestrebte Vereinigung ist darauf lt. G.-V. v. 26./8. 1905 durch freiwilligen Umtausch der Aktien der österr. Ges. gegen solche von Scheidemandel erfolgt; eingetauscht bezw. später erworben wurden K 13 784 800 Aktien der österr. Ges. mit K 3 314 963 zu Buch stehend (s. auch unten bei Kap.). Die österr. Ges., welche als selbständige Ges. bestehen bleibt, wurde 1905/06 einer durchgreifenden Reorganisation unterzogen, so dass eine Div. für 1905/06 nicht gezahlt werden konnte; die Gewinne für 1906/07–1912/13 wurden zu Abschreib. bezw. zur Tilg. der Unterbilanz verwendet. Kapital: Bis 1915: M. 11 000 000 in 11 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000, erhöht lt. G.-V. V. 20./2. 1896 um M. 300 000 in 300 Aktien, ausgegeben zu 140 %, ferner lt. G.-V. v. 31./12. 1903 zwecks Ankauf weiterer Fabriken um M. 950 000 in 950 ab 1./2. 1904 div.-ber. Aktien gegen Sacheinlagen. Diese Aktien wurden von dem Vorbesitzer der 3 norddeutschen Fabriken A. Löw in Wien übernommen. Die G.-V. v. 25./1. 1905 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 500 000, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, angeboten den Aktionären zu dem gleichen Kurse zuzügl. M. 30 pro Aktie für Reichsstempel u. 4 % Stück-Zs. seit 1./2. 1905. Agio mit M. 241 960 in den R.-F. Die G.-V. v. 25./1. 1905 hatte auch noch Ausgabe von M. 4 000 000 neuer Aktien zwecks Verschmelzung mit der Akt.-Ges. für chem. Industrie in Wien beschlossen. Diese Erhöhung ist nicht durchgeführt worden, vielmehr beschloss die G.-V. v. 26./8. 1905 Erhöh. des M. 3 000 000 betragenden A.-K. bis auf M. 6 000 000 durch Ausgabe neuer Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1905 unter Ausschliess. des direkten Bezugsrechts der alten Aktionäre. Diese Aktien sind den Aktionären der Akt.-Ges. für chem. Ind. in Wien mit der Massgabe v. 18./9.–16./10. 1905 zum Umtausch angeboten, dass auf je 35 Aktien genannter Ges. à K 400 = K 14 000 3 Aktien der deutschen Ges. à M. 1000 gewährt wurden. Hiervon ist für 28 980 Aktien der österr. Ges. Gebrauch gemacht u. demnach das A.-K. von Scheidemandel um M. 2 484 000 auf M. 5 484 000 erhöht worden. In der G.-V. v. 28./3. 1908 wurde beschlossen, das A.-K. der Ges. durch Ausgabe von 516 Aktien auf M. 6 000 000 zu erhöhen. Diese Erhöh. erfolgte zu dem Zwecke, die restlichen, noch nicht im Besitze der Ges. befindl. Aktien der A.-G. für chemische Industrie in Wien zu erwerben. Dies geschah in der Weise, dass je M. 3000 neue Aktien gegen K 14 000 Aktien der Wiener Ges. begeben wurden. Die Berliner Ges. besitzt jetzt K 13 784 800 Aktien der Wiener Ges., welche im Sept. 1913 mit nur 29 % zu Buch standen. Der im Wege dieses Um- tausches nicht begebene Rest der neuen Aktien (153 Stück) wurde zum Kurs von 200 % begeben. Die a. o. G.-V. v. 19./9. 1910 beschloss weitere Erhöh. um M. 2 000 000 (also auf M. 8 000 000) in 2000 Aktien, begeben unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre zu 250 %; der Erlös aus dieser Neu-Emiss. diente zur Erweiterung u. Ausgestaltung des Unter- nehmens, insbesondere auch zur Erwerbung bezw. Eintausch von Aktien der Ceres Akt.- Ges. f. chem. Produkte vorm. Th. Pyrkosch in Ratibor-Berlin, sowie zur Stärkung der Be- triebsmittel. Agio mit M. 2 652 752 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./10. 1911 um M. 3 000 000 (auf M. 11 000 000) in 3000 Aktien, begeben zu 250 %. Zur Stärkung der Be- triebsmittel mit Rücksicht auf die Ausdehnung der Geschäfte beschloss die G.-V. v. 31./3. 1913 weitere Erhöh. des A.-K. bis um M. 3 000 000 (also auf M. 14 000 000) in 3000 Aktien; diese Aktien sind nicht begeben worden. Infolge der ungünstigen Resultate des J. 1912/13 (auch die Beteilig. erbrachten schlechte Ergebnisse) konnte nur ein Bruttoüberschuss von M. 201 980 erzielt werden. Auch die am 31./3. 1913 zur Abstossung von schwebenden Verpflichtungen beschlossene Aktien- Emiss. von M. 3 000 000 konnte nicht durchgeführt werden. An Abschreib. auf Anlagen, Beteilig. u. Effekten wurden M. 8 073 459 vorgenommen, so dass ein Verlustsaldo von M. 7 871 479 entstand, gedeckt aus R.-F. mit M. 7 346 479 u. aus Spez.-R.-F. mit M. 525 000. Um die Ges. wieder auf eine normale finanzielle Basis zu stellen, lag der G.-V. v. 27./6. 1914 folg. Sanierungsantrag vor: Zur Beschaffung neuer Mittel die Erhöh. des A.-K. um einen Betrag bis M. 6 000 000 durch Ausgabe neuer Aktien à M. 1000, welche mit Vorz.-Rechten betreffend Div. u. Liquid.-Erlös ausgestattet werden. Gleichzeitig Herabsetzung des A.-K. zum Zwecke der Vornahme ausserord. Abschreib. u. Rückstell. durch Zus. legung der Aktien 4: 3, soweit nicht der Ges. von je vier Aktien eine freiwillig zur Verfüg. gestellt wird. Aus- stattung der zur Verfüg. gestellten Aktien mit Vorz.-Rechten. Dieser Antrag wurde von der Tagesordnung abgesetzt. 1913/14 mussten infolge des Kriegszustandes die meisten Betriebe zeitweilig eingestellt werden. In diesem Zeitpunkt gelang es jedoch unter Unterstütz. einer Grossbank, in der Leitung der Geschäfte eine neue Kombination durchzuführen, welche das weitere Zusammenarbeiten zwischen der Ges. u. der Einkaufsorganisation, dieser wichtigsten Unterlage des Fabrikationsgeschäftes, ermöglichte. Der Vorsitzende des A.-R. der Rohprod.-Handels-Ges. in Berlin u. Wien und Leiter des ,Concernosé, der Einkaufs- Vereinig. des grössten Teiles der deutschen Leim- u. Knochendünger-Ind., Mor. Salomon, trat als Gen.-Dir. in den Vorstand ein; als weiteres Vorstandsmitglied, und zwar für die techn. Leitung wurde Dr.-Ing. Ed. Salm gewonnen. Die Bilanz für 1913/14 schloss mit einem Betriebsverlust von M. 979 817 ab. Auf Beteil.- u. Effektenbesitz wurden M. 6 189 644 abgeschrieben, davon allein M. 2 999 999 auf die Aktien der Société Auxiliaire de I1Industrie Chimique Antwerpen; auch wurde ein Delkr.-F. von M. 370 000 gebildet. Sanierung 1915: Die G.-V. v. 6./3. 1915 lehnte die Einsetzung einer Revis.-Kommiss. ab, erteilte dem neuen Vorstand Entlastung für die Zeit v. 1.–30./9. 1914, auch erteilte sie