* Ol-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 1505 Steglitz; Architekt Arthur Bartolomaeus, Berlin-Dahlem; Kaufm. Erhardt Netzler, Berlin- Steglitz; Rechtsanw. Adam Winter in Berlin-Friedenau. Wilh. Seeger brachte auf das A.-K. in die Akt.-Ges. ein, das von ihm unter der Firma W. Seeger betriebene Handelsgeschäft mit Aktiven und dem Rechte der Fortführung der Firma, jedoch ohne die im Auslande befindl, Zweigniederlass.: die vorhandenen fertigen u. halbfert. Waren u. Rohstoffe (M. 70 000), die Forderungen (M. 60 000), die zum Betriebe des Geschäfts dienenden Gerätschaften und Utensil. (M. 20 000), die für Wilh. Seeger eingetragenen Warenzeichen (M. 20 000) und das Recht auf Fortführ. der Firma (M. 20 000), insgesamt M. 190 000. Als Entgelt erhielt der Einbringende 190 Stück Aktien, Zweck: Betrieb einer Parfümeriefabrik sowie Besorgung von Geschäften für die im Ausland belegenen Betriebe des Wilh. Seeger, soweit sie mit dem Gegenstand dieses Unter- nehmens im Zusammenhang stehen, gegen entsprechende Vergütung. Kapital: M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kassa 2934, Bankguth. 23 208, Wechsel 817, Waren 83 344, Debit. 74 231, Utensil. 17 600, Schutzrechte 20 000. – Passiva: A.-K. 200 000, Kredit. 7737, Gewinn 14 398. Sa. M. 222 136. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 39 549, Unk. 49 703, Prov. 4490, Rein- gewinn 14 398. Sa. M. 108 142. – Kredit: Bruttogewinn M. 108 142. Dividende 1914: 6 %. Direktion: Erhardt Netzler, Berlin-Steglitz. Aufsichtsrat: Vors. Wilh. Seeger, Erna Seeger, Stellv. Arthur Bartolomaeus. Prokuristen: Hans Seeger, Henry van Gheluwe, Else Bethke. Bremen-Besigheimer Oelfabriken, Akt.-Ges. in Bremen mit Zweigniederlassung in Besigheim. Gegründet: 19./7. 1889 unter der Firma Oelfabrik Besigheim vorm. Fr. Kollmar in Besig- heim; eingetr. 3./8. 1889. Firma u. Sitz der Ges. lt. G.-V. v. 16./3. 1895 geändert. Zweck: Betrieb der Ölbereitung, Beteil. an ähnl. Geschäften, Handel in Rohstoffen, Halb- u. Ganzfabrikaten etc. Die Ges. besitzt 5 Fabriken zur Herstell. von feinen Speiseölen, von denen 4 in Bremen an dem für Seeschiffe zugängl. Holz- u. Fabrikenhafen liegen, während sich die fünfte in Besigheim am Bahnhof befindet. Ausserdem besitzt die Ges. in Bremen eine Anlage, in der in grossem Umfange Wasserstoff hergestellt wird, der im Betriebe des Unternehmens zur Härtung von Fetten u. OÖlen verwendet wird. Die Ges. besitzt für ihre Zweigniederlass. in Besigheim zum Betrieb ihrer dortigen Fabrik auf Grund einer Konz. der Königl. Regier. des württemberg. Neckarkreises eine Wasserkraft von unbegrenzter Dauer. 1912–1914 erforderten Zugänge auf Anlage-Konti M. 2 110 618, 2 603 817, 731 949. Die Ges. hat 1911 ein Verfahren zur Härtung von Ölen u. Fetten erworben u. zwar ausser für Deutsch- land, wo das Verfahren durch die Ges. selbst ausgeübt werden soll, auch für einige ausländ. Staaten. Die Ausübung dieses Verfahrens in Norwegen ist an eine norwegische Ges. von Kr. 3 000 000 A.-K. begeben worden, wogegen die Bremen-Besigh. Oelfabriken Kr. 1 000 000 Aktien franko Valuta erhielten (1913 verkauft). Kapital: M. 7 000 000 in 7000 gleichwertigen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, wurde das Kapital lt. G.-V. v. 16./3. 1895 auf M. 300 000 herabgesetzt und gleichzeitig wieder auf M. 1 100 000 erhöht, weitere Erhöh. lt. G.-V. v. Mai 1897 um M. 400 000. Die G.-V. v. 11./1. 1902 beschloss zwecks Vergrösser, der Bremer Fabrik u. Verstärk. der Betriebsmittel fernere Erhöh. um M. 500 000, übernommen von einem Konsort., angeboten den Aktionären zu 110 %. Der aus 1905 vorgetragene Verlust von M. 54 659 erhöhte sich 1906 auf M. 395 610, zu dessen Deckung die a. o. G.-V. v. S./1. 1907 die Ausgabe von 8 % Vorz.-Aktien durch Zuzahl. von M. 250 auf jede Aktie = M. 500 000 beschloss, überschiessende M, 104 389 dienten zur Neu- bildung eines R.-F. Da diese Zuzahl. auf sämtl. Aktien geleistet wurde, so blieb das Rechts- verhältnis der Aktien unverändert; eine Abstemp. derselben in Vorz.-Aktien war nicht er- forderlich. Die a. o. G.-V. v. 4./9. 1908 beschloss zur Betriebsvergrösser. weitere Erhöh. des A.-K um M. 1 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 102 %, angeboten den Aktionären zu 103 %. Nochmals erhöht zur Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 22./3. 1910 um M. 1 000 000, begeben an ein Konsort., angeboten den alten Aktionären zu 135 %. Agio mit M. 277 750 in R.-F. Weitere Erhöh. anlässlich des Baues der neuen Fabrik lt. G.-V. v. 23./3. 1911 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, begeben an ein Konsort.; angeboten den alten Aktionären zu 160 %. Agio mit M. 500 478 in R.-F. Zur Vermehrung der Betriebs- mittel bezw. zum weiteren Ausbau der Anlagen beschloss die G.-V. v. 2./4. 1912 nochmalige Erhöh. um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, angeboten den alten Aktionären zu 200 %. Agio mit M. 878 990 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./3. 1914 um M. 1 000 000 (auf M. 7 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, übernommen von einem Konsort. zu 107 %, angeboten den alten Aktionären zu 110 %. Agio mit M. 20 565 in R.-F. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4 % Anteilscheinen von 1899, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Bremer Bank, Filiale der Dresdner Bank und von dieser in blanko cediert. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 durch jährl. Ausl. von 25 Stück bis spät. Dez. auf 1. Juli; ab 1905 verstärkte oder Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Kautionshypothek über M. 500 000 zur ersten Stelle auf den Grundbesitz mit Fabrikanlagen in Besigheim, sowie erste Handfeste über M. 700 000 auf den Grundbesitz nebst Fabrikanlagen in Bremen. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916. I. 95