1536 Gummi-, Guttapercha- und Celluloidwaren-Fabriken etc. Vereinigte Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken in Berlin, Linkstrasse 29, Gelnhausen, B.-Lichterfelde, Dresden-MV. u. Grottau in Böhmen. Gegründet: 18./12. 1883; eingetr. 22./12. 1883. Die Firma lautete ursprünglich „Berliner Gummiwaren-Fabriken'. 1886 erwarb die Ges. die Fabrik der off. Handelsges. in Firma „Frankfurter Gummiwaaren-Fabrik Wendt Buchholtz & Co.“ in Gelnhausen für M. 600 000 u. vereinigte sich mit derselben unter Annahme der Firma „Verein. Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabrikené. 1892 Erwerb der Gummiwaren-Fabrik des Friedr. Hurling in Grottau (Böhmen) für M. 192 000. Die G.-V. v. 15./4. 1905 beschloss Vereinigung mit der Act.-Ges. f. Fabrikat. von Gummiwaaren (Schwanitz) in Berlin. Zweck: Fabrikation von u. Handel mit Gummiartikeln aller Art. Die Ges. fabriziert in der Hauptsache techn. Weich- u. Hartgummi-Artikel, Pneumatiks f. Automobile u. Fahr- räder, chirurg. Artikel, Radiergummi, Walzen für Papierfabriken, Artikel für Brauereien, chem. Fabriken etc. Dem Betriebe in B.-Lichterfelde, Gelnhausen u. Grottau dienen 6 Dampf- masch. und Motoren von zus. ca. 900 PS., sowie 2 Wasserturbinen von ca. 80 PS. Rund 700 Arbeiter u. 60 Beamte. Das Berliner Grundstück der Ges. Mühlenstr. 70/71 ist mit ca. 70 m Wasserfront an der Spree gelegen u. umfasst einen Flächenraum von 2566,8 qm. Dasselbe ist für zus. M. 23 000 jährl. vermietet, nachdem der gesamte Betrieb nach B.-Lichter- felde verlegt wurde. Das Fabrikgrundstück zu Gelnhausen Bat ein Areal von 22 064 qm u. das Grottauer Fabrikgrundstück ein solches von 14 000 adm. Neuanschaffungen erforderten 1904–1907: M. 129 437, 101 325, 312 535, 363 360; Zugänge 1908–1914: M. 217 139, 260 000, 162 087, 172 247, 203 775, 156 981, 58 678. Betriebsmittel der Ges. Ende 1914: M. 2 505 951. Die Schwanitz-Ges. fabriziert in der Hauptsache Luxuswagenreifen, Walzen für Textil- u. Papierfabriken sowie überhaupt alle techn. Gummiwaren u. beschäftigt 100 Arb. Das in B.-Lichterfelde-Ost, Steinstrasse, gelegene Grundstück hat eine Grösse von 24 396 qm = ca. 10 Morgen. Auch der Berliner Betrieb wurde nach B.-Lichterfelde verlegt. 1908 Erricht. eines Zweiggeschäfts in London mit £ 5000 Kap. Aufträge für Heereslieferungen u. die Marine. 1906 Erwerb der Firma H. Schwieder Sächsische Gummi- u. Guttaperchawarenfabrik in Dresden (siehe bei Kap.). Das Fabrikgebäude des neu erworbenen Unternehmens von ca. 100 m Länge u. 40 in Breite befindet sich auf einem ca. 6000 am umfassenden, der Ges. ge- hörenden Grundstück in Dresden-Pieschen. Angrenzend hieran befindet sich ein ebenfalls der Ges. gehörendes ca. 200 qm grosses Villengrundstück mit zweistöckigem Kontor- und Beamtengebäude. Die Fabrikanlage ist mit modernen Masch. ausgestattet, darunter eine Dampfmaschine von 250 P8S, 3 Cornwalldampfkessel mit je zwei Feuerungen und einer Gesamtheizfläche von 266 qm etc., eine Dynamomaschine und die erforderlichen Special- masch. Specialität: Gummibestandteile für Eismaschinen „Walzen für Papierfabriken Druckereien etc. Zur Zeit sind ca. 150 Beamte u. Arb. beschäftigt. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 670 000, alsdann 1886 (um 40 %) auf M. 402 000 reduziert und infolge der gleichzeitig stattgefundenen Fusionierung mit der Gelnhauser Firma auf M. 1 000 000 erhöht. Weitere Erhöhung 1889 auf M. 1 200 000, 1892 auf M. 1 500 000 u. 1897 um M. 300 000 zu 120 %. Nochmals erhöht 1905 um M. 1 050 000 in 1050 Aktien, hiervon dienten 650 Stück zum Umtausch der M. 650 000 St.-Aktien der Gummi- warenfabrik Schwanitz, restl. 400 Stück zur Verstärk. der Betriebsmittel übernommen von der Deutschen Bank zu 125 %, angeboten den Aktionären 1905 zu 130 %. Die G.-V. v. 11./6. 1906 genehmigte das Abkommen mit H. Schwieder, Sächs. Gummi- u. Guttapercha- warenfabrik in Dresden-Pieschen, durch welches diese Firma ihr in Dresden betriebenes Fabriketablissement für M. 686 627 mit Wirkung ab 1./1. 1906 auf die Ges. übertrug. Dieser Kaufpreis wurde von der Ges. gedeckt durch Hingabe von M. 300 000 neuen Aktien und M. 250 627 Barzahl., Rest von M. 136 000 1908 beglichen. Im Zus. hang mit dem Erwerb des genannten Unternehmens beschloss die G.-V. v. 11./6. 1906 Erhöhung des A.-K. um M. 300 000, sowie um weitere M. 350 000, die zur Verstärk. der Betriebsmittel dienten, auf insges. M. 3 500 000. Die letztgenannten 350 Aktien wurden von einem Konsort, zu 125 % übernommen u. davon 285 Stück den bisherigen Aktionären 1906 zu 130 % angeboten. Anleihen: I. M. 750 000 in 4½ % Teilschuldverschrerb. von 1895, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1900 durch jährl. Ausl. von mind. 3 % im Febr./März auf 1./7. Sicher- heit: Kautionshypothek für den A. Schaaffh. Bankver. in Höhe von M. 800 000. Ende 1914 noch in Umlauf M. 350 000. Zahlst.: Berlin: Disconto-Ges., Deutsche Bank, Wiener Levy & Co. (II. M. 180 000 in 4½ % Oblig. von 1905. Tilg. ab 1915. Noch in Umlauf Ende 1913: M. 171 000; dieser Rest am 1./4. 1915 zurückgezahlt.) Geschäftsjahr:; Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. sonstige Rücklagen, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke 810 854, Gebäude 959 149, Masch. 678 711, Mobil. u. Formen 63 109, Beleucht.-Anlagen 1, Pferde u. Wagen 1, Debit. 972 200, Bank- guth. 1 057 616, Kassa 16 726, Wechsel 28 272, Effekten 171 964, Versich. 52 032, Bestände 810 991. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Grundschulden 350 000, do. Rückzahl.-Kto 12 000, do. Zs.-Kto 12 015, Oblig. 171 000, Kredit. 569 362, R.-F. 441 463, Extra-R.-F. 13 383, Berufsgenossen- schaft 9295, Talonsteuer-Res. 28 000 (Rückl. 7000), Wohlf.-Kto 57 864, Div. 245 000, unerhob. do. 1180, Tant. 30 954, Grat. 25 000, Kriegs-Res. 70 000, Vortrag 55 113. Sa. M. 5 621 631.