1574 Leder-Fabriken. Lederwerke vorm. Ph. Jac. Spicharz in Offenbach a. M. Gegründet: 16./2. 1891 mit Wirkung ab 1./1. 1890. Übernahmepreis M. 2 400 296. Grün- dung s. Jahrg. 1901/1902. 1908/09 Errichtung eines neuen Kesselhauses, eines Neubaues für Bureau- u. Lagerräume, sowie Wohnung für den Betriebs-Dir., Ausgabe hierfür nebst anderen Zugängen M. 180 804. Die Ges. hat sich seit Kriegsausbruch für Militärleder ein- gerichtet, wodurch 1914 der Umsatz gesteigert werden konnte. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in 1500 St.-Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 21./2. 1899 beschloss Prior.-Aktien bis zum Höchst- betrage von M. 1 500 000 auszugeben, u. zwar stand jedem Besitzer von St.-Aktien das Rechf zu, für je eine St.-Aktie eine Prior.-Aktie in der Weise zu zeichnen, dass gegen Hingabe einer St.-Aktie zum Kurse von 80 % und Zuzahlung von M. 200 bar eine Prior.-Aktie eingetauscht wurde; Frist 24./2.–22./3. 1899. Es wurden 1460 Aktien umgetauscht. Umtausch restl. 40 St.- Aktien in Prior.-Aktien konnte gegen Zuzahlung von M. 300 per Aktie bis 31./5. 1900 erfolgen, und wurden bis dahin weitere 34 u. restl. 6 St.-Aktien lt. G.-V. v. 25./3. 1904 gegen Zuzahl. von je M. 400 in Prior.-Aktien umgetauscht. Die 1899 aus der Zuzahl. auf 1460 Aktien er- zielten M. 275 432 dienten mit M. 199 760 zur Deckung der Unterbilanz per 31./12. 1898, M. 52 199 zu Abschreib. und M. 23 473 als Einlage in den R.-F.; die 1900 aus dem weiteren Umtausch erzielten M. 10 200 wurden abzügl. Kosten u. Stempel mit M. 9800 dem R.-F. überwiesen. Hypoth.-Anleihe: M. 550 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 105 %, 550 Stück à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./1. 1892 in 30 Jahren mit Vorbehalt verstärkter oder totaler Tilg., davon Ende 1914 noch in Umlauf M. 150 000. Zahlst.: Offenbach: Ges.-Kasse; Hannover: Dresdner Bank, Bank f. Handel u. Ind. Nicht notiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., etwaige besond. Rückl., sodann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von je M. 1000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Überrest weitere Div. bezw. z. Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Immobil. 843 287, Masch. 137 358, Geräte 23 384, Mobil. 1, Waren 537 832, Kassa 6994, Wechsel 46 985, Effekten 147 425, Debit. 392 806, Bankguth. 457 848. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Oblig- 150 000, Kredit. 131 565, Arb.- Unterst.-F. 14 397 (Rückl. 10 000), R.-F. 150 000 (Rückl. 27 432), Spez.-R.-F. 150 000 (Rückl. 50 000), Talonsteuer-Rückst. 10 500, Extra-Abschreib. 173 383, Kriegsunterst. 25 000, Div. 180 000, Tant d. Grat. 72 213, Vortrag 36 864. Sa. M. 2 593 923. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Handl.-Unk., Steuern etc. 138 197, zweifelhafte Aussenstände 15 000, notleidende Aussenstände im feindl. Ausland 220 000, Abschreib. 35 070, Gewinn 574 893. – Kredit: Vortrag 37 232, Betriebsgewinn 945 929. Sa. M. 983 162. Kurs: Ende 1895–98: 121.20, 82, 70, 58 %; Prior.-Aktien Ende 1899–1914: 69.50, 57.30, 49, 82.50, 107.20, 107, 111, 127.60, 121, 125, 116, 98, 76.20, –, 72.50, 84.50* %. Aufgel. 6./3. 1895 M. 1 000 000 zu 116 %. Not. in Frankfurt a. M.; seit 1899 nur noch Prior.-Aktien. Dividenden: Aktien 1890–98: 7½, 5, 4½, 5, 7, 7, 0, 0, 0 %; 1899–1903: Prior.-Aktien: 3, 3, 3, 5, 7 %; St.-Aktien 1899–1903: 0, 0, 0, 0, 0 %; gleichber. Aktien 1904–1914: 7, 9%, 9, % „ 4 0, 5, 12 % Coep Ver; Direktion: E. Kaiser, Stellv. Hch. Schäfer. Prokuristen: J. Roosen, H. Haller. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. C. J. Haas, Frankf. a. M.; Stellv. Rechtsanwalt E. Staedel, Darmstadt; Ferd. Schnitter, Offenbach. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse: Frankf. a. M.: Bass & Herz. Gebrüder Fahr, Akt.-Ges. in Pirmasens, Zweigniederlassung in Nürnberg. Gegründet: 4. bezw. 23./11. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 28./11. 1905. Gründer siehe Jahrg. 1905/06. Die Firma Gebr. Fahr & Co. hat in die Akt.-Ges. Fabrik- gebäude, sonst. Liegenschaften, Waren, Kassa, Aussenstände, Wechsel, Pferde u. Fuhrpark im Gesamtwert von M. 4 235 717 eingebracht, wogegen die Akt.-Ges. M. 1 035 717 Schulden übernahm und M. 3 200 000 in 3200 Aktien à M. 1000 gewährte (je 1600 Stück an Georg bezw. an Ed. Fahr), 400 Aktien wurden durch Barzahlung übernommen. Ende 1905 nahm die Ges. die Lederfabrik Heinrich König in Pirmasens in sich auf, am 1./10. 1906 dann die Lederfabrik Louis Leinenweber in Pirmasens. Zweck: Übernahme und Betrieb der seither unter der Firma „Gebrüder Fahr & Co.“ in Pirmasens betrieb. Lederfabrik sowie die Fabrikation von Leder u. damit in Verbindung stehender Artikel, der Handel in diesen u. den einschlägigen Rohmaterialien. Hohe Roh- häutepreise bei verhältnismässigen niedrigen Verkaufspreisen liessen 1909 einen Gewinn nicht erzielen. Die Anlagekonten erhöhten sich 1906–1914 um M. 188 712, 243 082, 57 827, 153 460, 332 182, 211 693, 94 825, 91 344, 32 260. 1910 Übernahme der Lederzurichterei Wendel & Co. in Nürnberg. Infolge des bestehenden Missverhältnisses zwischen Ein- u. Verkauf schloss die Ges. 1911 nach M. 152 692 Abschreib. mit M. 242 547 Verlust ab, gedeckt aus R.-F. Auch 1912 resultierte aus gleichen Gründen ein Betriebsverlust von M. 51 443, sowie ausserdem M. 232 832 Verlust an der Kundschaft, somit M. 284 275 Bilanzverlust, der vorgetragen, aber 1913 getilgt wurde. Kurz nach Kriegsbeginn Aufnahme der Herstell. von Militärleder u. ähnlicher Ledersorten.