* Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1579 Memel i. Ostpr. (s. unten). Die Produktionsfähigkeit der Cellulose-Fabriken bfeläuft sich zurzeit auf rund 110 000 t. Die Cellulose wird zum Teil verarbeitet in der Maschinenpapierfabrik in Aschaffenburg u. in der Papierfabrik zu Memel, die zus. eine jährl. Produktionsfähigkeit von rund 10 000 t Papier besitzen. Der Grundbesitz in Aschaffenburg, Stockstadt, Walsum u. Memel umfasst einen Flächenraum von rund 100 ha, und zwar ca. 40 ha in Aschaffenburg, wovon 2,485 ha bebaut, 14 ha in Stockstadt, wovon 1,546 ha bebaut, 16 ha in Walsum a. Rh., wovon 1, 489 ha bebaut, 30 ha in Memel, wovon 2,48 ha bebaut, während die restl. Flächen als Lagerplätze für Holz u. Betriebsmaterial u. zur Reserve für etwaige Vergrösser. dienen. Die Zellstoff- u. Papier-Fabriken in Aschaffen- burg, Stockstadt, Walsum u. Memel beschäftigen ca. 2100 Beamte u. Arb. Die Herstell. der Zellulose erfolgt durch 34 Kocher u. 12 Langsiebmasch.; ferner sind noch 6 Papiermasch. u. zwar 5 in Aschaffenburg u. 1 in Memel in Betrieb. Die Betriebskraft sämtl. vorgenannter Etablissements wird durch 85 Dampfkessel mit 7580 qm Heizfläche sowie 23 Dampfmasch. mit 6370 PS. u. ca. 2700 K. V. A. elektr. Kraftübertrag. beschafft. Die Ges. besitzt ferner in Russland Waldgüter in einer Grösse von 46 000 Dessjätin = 50 000 ha. Der Waldbesitz in Deutschland beträgt 1200 ha. Für Unterhalt. u. Verbesser. sämtl. Fabriks-Anlagen der Ges. wurden 1905–1914 M. 360 000, 450 387, 577 177, 640 499, 577 314, 609 660, 669 496, 753 265, 739 145, ca. 1 045 000 aufgewandt. Abschreib. auf die vier Anlagen bis Ende 1914 M. 13 315 956. Nach Kriegsausbruch arbeitete die Ges. anfänglich in eingeschränkter Weise. Produktion: im Jahre kg Zellulose im Werte von M. kg Papier im Werte von M. 1905 56 776 725 9 457 219 3 474 915 1 193 735 1906 60 756 725 12 086 814 3 471 349 1 214 915 1907 66 123 100 13 142 011 3 462 561 1 234 197 1908 74 238 612 14 626 642 4 116 101 1 447 400 1909 77 811 430 15 182 379 6 551 468 1 724 841 1910 84 992 016 15 868 732 7648 899 2 395 645 1911 91 487 562 16 760 908 8 068 413 2 463 682 1912 100 024 052 18 547 980 9 350 508 2 748 136 1913 105 039 536 20 230 335 9 339 944 2 822 373 1914 3 17 459 979 2 2 168 835 Kapital: Bis 1915: M. 12 000 000 in 3750 Aktien (Nr. 1–3750) à M. 300, 1250 Aktien (Nr. 3751 pis 5000) à M. 1500 u. 9000 Aktien (Nr. 5001–14 000) à M. 1000. Urspr. M. 450 000, erhöht 1881 auf M. 600 000, 1883 auf M. 750 000, ferner 1883 auf M. 1 125 000, 1890 auf M. 1 500 000, 1895 um M. 300 000 (begeben zu 140 %), 1897 um M. 900 000 zu 150 %. Die Em. von 1881, 1883 und 1890 wurden zu pari begeben. 1889 wurde zur Deckung der Unterbilanz und Ver- stärkung der Betriebsmittel auf sämtliche 3750 Aktien à M. 300 eine freiwillige Zuzahl. von M. 45 pro Aktie geleistet. Ferner erhöht 1898 um M. 300 000 in 200 Aktien à M. 1500, Üübernommen von einem Konsort. zu 200 % u. den Aktionären zu 205 % angeboten. Die G.-V. v. 4./7. 1903 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Davon dienten M. 400 000 zum Ankauf von M. 1 000 000 Aktien der Niederrhein. Zellstofffabrik A.-G. in Walsum (s. oben), M. 600 000 mit M. 1 600 000 neuen 4½ % Schuld- verschreib. zur Abstossung Walsumer Bankschulden, M. 500 000 neue Oblig. u. weiter M. 600 000 neue Aktien zur Vermind. Aschaffenburger Bankschulden u. zur Beschaff. von Betriebsmitteln. Agio der Em. 1903 mit M. 188 222 in den R.-F. Lt. G.-V. v. 16./9. 1905 um weitere M. 1800000 erhöht. Hiervon wurden M. 585 000 zu pari gemäss dem mit der A.-G. Cellulosefabrik Memel abgeschloss. Verschmelzungsvertrag deren Aktionären ausgefolgt u. weitere M. 65 000 zu pari dem Komm.-Rat Gerlach in Memel mit Rücksicht auf die hinsichtlich der Memeler Bilanz übernommene Garantie übergeben. Die restl. M. 1 150 000 Aktien dienten zur Verstärkung der Aschaffenburger Betriebsmittel u. wurden von einem Konsort. zu 142 % übernommen, welches sie zu 152 % den alten Aktionären zum Bezuge anbot. Agio mit M. 412 603 in R.-F. Zwecks Vermehrung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 26./4. 1907 Erhöh. um M. 2 600 000, begeben an ein Konsort. zu 130 %, angeboten davon ein Teilbetrag den alten Aktionären zu 142 %. Das Konsort. hatte die Stempel- u. Einführ.-Kosten zu tragen. Zur Verstärkung der Betriebsmittel zuletzt erhöht lt G.-V. v. 26./4. 1910 um M. 3 000 000 (auf M. 12 000 000) in 3000 Aktien à M. 1000, begeben an ein Konsort. (Disconto- Ges. in Frankf. a. M. etc.) zu 112.50 %, angeboten den alten Aktionären zu 125 %. Das Konsort. trug die Kosten der Emiss. Aufgeld mit M. 300 000 in R.-F. Die Ges. hat 1911 die Majorität der Aktien der Oberbayerischen Zellstoff- u. Papier- fabriken A.-G. in München, Sitz jetzt in Aschaffenburg, erworben u. dadurch den ausschlag- gebenden Einfluss bei diesem Unternehmen erlangt, welches bis Juni 1914 einen Gewinn noch nicht ausgeschüttet hat. Der Abschluss für 1914 weist nach Vornahme der regulären Abschreib. und nach Ab- setzung des Vortrages von M. 121 355 einen Betriebsverlust von M. 234 295 auf. Es hat sich die Notwendigkeit ergeben, zur Vornahme bedeutender Abschreib. auf Debit. sowie Beteilig. u. Effekten. Im einzelnen erwiesen sich als erforderlich Abschreib. auf Beteilig. u. Effekten M. 2 515 346, auf Buchforder. M. 1 307 098 u. Rückstell. auf diese M. 2 368 000. Der hiernach zu deckende Gesamtbetrag von M. 6 504 000 wurde zunächst aus dem M. 2 765 136 betragenden R.-F. aufgebracht, sodass ein ungedeckter Fehlbetrag von M. 3 739 603 verblieb. Die G.-V. v. 22./6. 1915 beschloss zur Beseitigung dieses Bilanzverlustes die Herabsetz. des A.-K. von