1582 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. In den Fabriken werden gegen 1200 Beamte u. Arb. beschäftigt. Die Grösse des Grund- besitzes beträgt ca. 70 ha. Die Hauptfabrik Bautzen wurde 1910/11 einem vollständigen Umbau unterzogen, wofür bis Ende 1911 M. 3 744 794 inkl. Obergurig aufgewendet wurden. Auch in Obergurig wurde die am 22./23. Mai 1910 abgebrannte Fabrik 1910/11 neu aufgebaut. Das Geschäftsjahr 1912 ergab nach Abschreib. von M. 252 912 einen Verlust von M. 565 406. Nach Auflös. des R.-F. ergab sich ein Verlustsaldo von M. 250 587, welcher auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Der Ges. war es infolge des Wettbewerbs in der Papierindustrie u. der gedrückten Preise nicht möglich, einen Gewinn zu erzielen. Auch 1913 ist eine Besserung der Marktlage in der Papierindustrie nicht eingetreten; es resultierte ein Betriebsverlust von M. 45 483, hierzu M. 303 292 Abschreib., so dass der Bilanzverlust auf M. 599 364 stieg; im Kriegsjahr 1914 weitere Steigerung der Unterbilanz um M. 161 159, also auf M. 760 524. Die Ges. hat Anfang des J. 1915 Teile ihres Areals in Schwarznausslitz, Schlungwitz u. Singwitz mit den darauf befindl. Gebäuden u. einem Teile der dazugehörigen Masch. zum Preise von M. 700 000 verkauft. Die in diesem Gelände gelegenen Fabrikanlagen in Obergurig, Singwitz u. Doberschau bleiben von diesem Verkaufe unberührt. Nach den Bedingungen der Anleihe von 1911 wird der ganze Kaufpreis, weil die verkauften Grund: stücke aus dem Pfandverbande entlassen worden sind, abzüglich geringer für Kosten und Steuern benötigter Beträge, bis auf M. 50 000, über welche die Ges. nach § 9 der Anleihe- bedingungen frei verfügen darf, zur Sicherstellung der Teilschuldverschreib.-Anleihe durch Kriegsanleihe verwendet. Kapital: M. 4 050 000 in 1350 Vorz.-Aktien zu M. 1000 u. in 9000 St.-Aktien à M. 300. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefriedigung bei Auflös. der Ges. Urspr. M. 2 700 000 in St.-Aktien, beschloss die a. o. G.-V. v. 15./7. 1909 zur Abstossung von Kredit. u. zur Deckung der Betriebsmittel die Erhöhung des A.-K. um M. 1 350 000 in 1350 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, übernommen von der Dresdner Bank, angeboten den alten Aktionären vom 2.–28./8. 1909 zu 104.50 % zuzügl. Schlschst.: auf M. 6000 alte Aktien entfielen 3 Vorz.-Aktien zu M. 1000; eingezahlt 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, weiter 50 % am 3./1. 1910 u. 25 % am 1./7. 1910. Hypoth.-Anleihe: M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1912, rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000 u. 500; lautend auf den Namen der Dresdner Bank in Dresden oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1917 bis spät. 1955 durch jährl. Ausl. von 1 % des urspr. Anleihebetrages plus ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. von M. 3 650 000 zur ersten Stelle an dem gesamten Grundbesitze der Ges. Der verpfänd. Grundbesitz umfasst drei Papierfabriken in Bautzen, Obergurig u. Doberschau, eine Kunstdruckstreicherei in Singwitz, eine Holzstofffabrik in Schlungwitz, ein Halbstoffwerk in Schwarznauslitz, eine Eisenbahnstation mit Lagerhäusern in Singwitz u. ein Bauerngut in Schwarznauslitz. Die verpfändeten Grundstücke u. Gebäude haben nach den im Jan. 1912 auf- genommenen Schätzungen der Sachverständigen einen Schätzungswert von M. 3 222 460, die auf den verpfändeten Grundstücken befindl. Masch. u. Utensil., die als Zubehör unter die Verpfändung fallen, nach der im Febr. 1912 aufgenommenen Schätzung einen Schätzungs- wert von M. 2 969 617, so dass der Gesamtschätzungswert der verpfändeten Objekte sich auf M. 6 192 077 beläuft. Wegen Verkauf von Grundstücken Anfang 1915 siehe oben. Auf- genommen zur Bestreit. der weiteren Kosten der von der Ges. errichteten Neubauten u. der Aufwend. für die Neuanschaff. von Masch. usw. sowie zur Konvertierung der alten 4 % An- leihe der Ges. vom J. 1904 im Betrage von noch M. 988 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Wie bei Div. u. Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Dresden u. Bautzen. Kurs Ende 1912–1914: 99.50, 94, 91.75* %. Zugel. in Dresden im Juni 1912. Aufgelegt M. 1 500 000 am 3./4. 1912 zu 101 %, dann M. 1 000 000 am 15./6. 1912 zu 100 %. Restl. M. 1 000 000 dienten zum Umtausch der Anleihe von 1904. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Vorz.-Aktie = 10 St., 1 St.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige besond. Abschreib. u. Rücklagen, 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Aktien, 6 % Tant. an A.-R. (ausser zus. M. 6000 fester Jahresvergüt.), Rest Super-Div. an beide Aktienarten bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Areal 263 086, Wasserkraft u. Wasserbauten 340 106, Gebäude I 160 762, do. II 2 127 524, Masch. 2 313 417, Gasanstalten 1, Fabrikutensil. u.-Ein- richtungen 124 558, Wohnungs- u. Kontorutensil. 11 724, Telephonanlage 6243, Eisenbahn- stationsanlage Singwitz 19 332, Bahnanlage Bautzen 56058, Spreetalflügelbahn 77975, Immobil. der domstiftl. Werke 20 504, Disagio- u. Reichsstempel-Kto 105 601, Talonsteuer auf St.-Aktien 18 900, Feuer- u. Unfallversich. 44 469, Effekten 30 322, Wechsel 22 233, Kassa 20 976, Debit. 1 647 012, Avale 27 000, Fabriklager 1 534 534, Material. 725 415, Fuhrwerke 525, Verlust 760 524. – Passiva: A.-K. 2 700 000, Vorz.-Aktien 1 350 000, Teilschuldverschreib. 3 500 000, do. Zs.-Kto 71 831, Kredit 2 136 701, Akzepte 546 093, Avale 27 000, Abschreib. 72 875, Über- gangs-Kto 54 307. Sa. M. 10 458 810. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 599 364, allg. Kosten u. Abgaben 232 464, Anleihe-Zs. 157 500, Versich. 30 124, Verluste an Aussenständen 17 763, Zs. u. Diskont 147 918, Disagio- u. Reichsstempel-Kto 15 085, Talonsteuer-Res. 2700, Abschreib. 290 336. – Kredit: Fabrikat.-Konti 721 345, Eingang abgeschr. Forder. 24, Zs. u. Agiogewinn 2027, unerhob. Div. 180, Pacht u. Miete 9155, Verlust 760 524. Sa. M. 1 493 257