1602 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken 9024, Abschreib. 143 770, Reingewinn 100 377. – Kredit: Vortrag 10 639, OÖkonomie 623, Fabrikat.-Kto 495 210. Sa. M 506 472. Kurs Ende 1902–1914: 121.25, 125.90, 128.25, 133.50, 133.60, 111, 94.25, 108, 103, 92, 85.50, 73.75, 37* %. Zugel. 26./5. 1902; erster Kurs 31./7. 1902: 115 %. Notiert in Berlinn Dividenden 1895/96–1912/13: 5, 3, 8, 8, 8, 7, 8, 9, 9, 8, 9, 7½, 5, 5, 5, 5, 5, 0 %. Coup.-Verj.: .K. tös Rich. Nabbat. Prokuristen: Paul Dietrich, Alfred Kleinert, K. Arnold Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Leutnant z. D. Paul von Uhde, Grunewald; Stellv. Geh. Reg.-Rat Dr. Paasche, Justizrat Dr. R. Bieber, Berlin; Bank-Dir. Dr. jur. A. Weber, Löbau; Ökonomierat M. Bohnstedt, Benau. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Nationalbank f. Deutschl.; Breslau: Bank f. Handel u. Ind.; Sorau: Kade & Co.; Löbau, Neugersdorf, Bautzen u. Görlitz: Löbauer Bank. Varziner Papier-Fabrik zu Hammermühle-Varzin. Gegründet: 21./2. 1890; eingetr. 8./4. 1890. „ Zweck: Fortbetrieb des vom Komm.-Rat Mor. Behrend in Varzin zu Hammermühle, Fuchs- mühle und Campmühle betriebenen Fabrikgeschäftes für Papier und verwandte Waren. Bei der Gründung der Akt.-Ges. brachte Komm.-Rat Mor. Behrend das ihm gehörige, zu Hammer- mühle, Fuchsmühle u. Campmühle bei Varzin betriebene Papierfabrikationsgeschäft nebst den sämtl. ihm gehör. Masch., Utensil u. Vorräten, den Aktivis u. Passivis als Einlage in Anrechnung auf das A.-K. für den Wert von M. 970 000 in die Ges. ein. Die restlichen M. 30 000 sind von den Gründern bar eingezahlt worden. Ferner trat die Ges. an Stelle des Komm.-Rats Behrend in den von ihm mit dem Fürsten von Bismarck geschlossenen Pachtvertrag v. 12./10. 1889 ein, welcher nebst verschiedenen Nachträgen bis 31./12. 1940 läuft. Die jährl. Pachtsumme ist mit insges. M. 88 779 stipuliert. Danach gewährt die Ver- pächterin, die Fideikommissherrschaft Varzin, der Pächterin, der Akt.-Ges. Varziner Papier- fabrik, das Recht, die drei Wassermühlen u. zwar Hammermühle, Campmühle u. Fuchs- mühle zu benutzen u. darin die Holzschleiferei, Papier- u. Pappenfabrikat. zu betreiben. Die drei an der Wipper gelegenen Wassermühlen haben eine Wasserkraft von zus. je nach dem Wasserstande 600–1200 PS., u. gehören dazu die nach dem Vertrage von der Ver- pächterin auf ihre Kosten hergestellten Neuanlagen, Turbinen, Haupttransmissionen und die auf den Grundstücken errichteten Fabrikgebäude u. Beamtenwohnhäuser Ausserdem sind noch daselbst errichtete Arbeiterwohnhäuser nebst Ackerland mitvermietet. Sollte im Laufe der Pachtjahre bis 31./12. 1940 die vorerwähnte Industrie für die Pächterin nicht mehr rentabel sein, so ist dieselbe berechtigt, die gepachtete Anlage auch zum Betriebe eines anderen Industriezweiges zu benutzen. Bei Ablauf der Pachtzeit sind die seitens des Pächters errichteten Gebäude nach Wahl des Verpächters zum Taxwerte zu überlassen oder der urspr. Zustand auf Kosten des Pächters wiederherzustellen. Die Papierfabrik Hammermühle arbeitete bis 1907 mit 2 Papiermasch. von zus. 3⅝ m Papierbreite. Diese wurden nach Erweiter. der Fabrik durch 2 Papiermasch. neuesten Systems von je 2.60 i Arbeitsbreite nebst den dazu gehörigen modernen Hilfsmasch. ersetzt. Ausserdem besitzt Hammermühle eine für die Papierprod. ausreichende Sulfitcellulose-Fabrik. Diese ist für eine Tagesprod. von ca. 45 000 kKg eingerichtet, sie besitzt 3 stehende und 4 rotierende Kocher, ferner 5 mechan. Schwefelkiesöfen mit dazu gehör. Apparaten u. Absorptionsanlagen. Die Fabrik ist durch eine der Ges. gehörige Gleisanlage von ca. 1 km Länge an die Staats- bahn angeschlossen. Die Fabrik Campmühle besitzt eine Papiermasch. von 1.60 m Arbeits- breite mit zugehör. Vorbereitungsmasch., Kalandern, Schleifmasch. etc., sowie eine Holz- schleiferei mit 4 grossen Holzschleifapparaten, zugehör. Hilfs- u. Entwässerungsmaschinen. Die Fabrik Fuchsmühle ist eine Holzschleiferei mit 10 Schleifapparaten u. zugehörigen Sortier- u. Entwässerungsmaschinen. Ausserdem besitzt die Ges. 31 Beamten- u. Arbeiter- Wohnhäuser; im Betriebe sind zurzeit ca. 30 Beamte u. ca. 800 Arb. beschäftigt. Betriebs- erweiter. u. Verbesser. in Hammermühle erforderten 1910 M. 687 773. In Campmühle fand 1910/11 der Umbau der Turbinenanlage nebst Holzschleiferei statt. Kosten der Neuanlagen u. Anschaff. 1911 zus. ca. M. 360 000. Zugänge 1912–1914 ca. M. 100 000, 120 000, 155 000. Produktion: 1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 Papier-Absatz kg 8 715 006 9 838 084 11 800 771 12 934 834 13 997 944 13 502 421 10 113 141 Fakturierung M. 3 142 355 3 499 812 4 166 448 4 539 420 .? 2 2 Die G.-V. v. 20./4. 1912 beschloss den Ankauf der in Konkurs geratenen Raths-Damnitzer Papierfabrik für M. 600 000. Den Kaufpreis sowie einen Betrag von M. 1 000 000 für den Umbau der Fabrik hat der Vorbesitzer zu mässigem Zinsfuss für eine Reihe von Jahren geliehen. Das Fabrik-Anwesen besteht aus etwa 400 Morgen, zur Hälfte Wald, einer Zell- stoff- u. Papierfabrik mit 4 Papiermasch. nebst den erforderlichen Hilfsmasch. Während des Neu- u. Umbaues in 1912 musste der Betrieb eingestellt werden; nur eine Papiermasch. mit Zubehör konnte mit Wasserkraft beständig in Betrieb bleiben. Seit Ende Dez. 1912 arbeitet die erneute Zellstoff-Fabrik mit 2 stehenden Kochern u. weitere 2 Papiermasch. kamen in Betrieb. Anfang 1913 sind auch die grosse (vierte) Papiermasch. u. ein dritter grosser Zell- stoffkocher, somit also die gesamte Anlage, in Betrieb gekommen. Gesamtaufwendung für Neu- u. Umbauten M. 1 232 152. Papier-Absatz in Rathsdamnitz 1913 (bei 8 Betriebsmonaten) 6 605 532 kg; 1914: 6 664 549 kg.