Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1603 Nach M. 450 135 Abschreib. ergab sich für 1914 ein Fehlbetrag von M. 542 622, zu dessen Deck. der ganze Ern.- u. Disp.-F. von M. 450 000 herangezogen u. noch dem R-F. der Betrag von M. 92 622 entnommen werden musste. Das ungünstige Ergebnis wird auf die prekären Verhältnisse in der Papierindustrie zurückgeführt, sowie auf die verschiedentliche Stilleg. des Betriebes infolge der Kriegsstör. Die amerikanische Tochterges. erzielte zwar einen Gewinn, verteilt aber vorläufig auch keine Dividende, sondern trägt den Reingewinn von $ 62 000 einstweilen vor. Die Varziner Ges. hatte Ende 1914 im feindlichen Auslande M. 247 634 zu fordern. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zur Aus- führung von Neuanlagen lt. G.-V. v. 23./11. 1905 um M. 250 000 Aktien, übernommen vom Bankhaus Abr. Schlesinger in Berlin zu 210 %, angeboten den Aktionären zu dem gleichen Kurse. Agio mit M. 253 171 in R.-F. Nochmals erhöht behufs Aufstellung einer zweiten Papiermaschine lt. G.-V. v. 5./3. 1907 um M. 250 000 in 250 Aktien, übernommen von Abraham Schlesinger zu 210 %6, angeboten den Aktionären zu dem gleichen Kurse. Agio mit M. 249 545 in R.-F. Für die Durchführ. der Transaktion u. die Einführ. der neuen Aktien von 1905 u. 1907 an der Berliner Börse erhielt die Übernahmefirma je M. 10 000 Prov. Weiter erhöht It. G.-V. v. 26./3. 1908 um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, übernommen von Abraham Schlesinger zu 145 %, angeboten den alten Aktionären vu 150 %; Agio mit M. 208 090 in R.-F. Der Erlös diente zur Deckung von Mehrausgaben bei dem Fabrikneubau, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 11./9. 1909 um M. 3 000 000 (auf M. 5 000 000) in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909. Von diesen neuen Aktien übernahm M. 500 000 ein Konsort. zu 100 % unter Tragung sämtl. Kosten, Stempel, Börseneinführ. etc., angeboten den alten Aktionären 4:1 vom 29./9.–13./10. 1909 zu 140 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1909; diese M. 500 000 dienten zur Verstärk. der Betriebsmittel sowie zur Abstossung schwebender Schulden. Restliche M. 2 500 000 neuer Aktien wurden einem Konsort. in Zahlung gegeben, welches dagegen der Varziner Papierfabrik seinen Besitz von sämtlichen $ 960 000 Shares der Hammermill Paper Company in Erie (Pensylvania, Amerika) mit Div.-Berecht. ab 1./4. 1909 unter dem Vorbehalte überliess, die bis zum 31./3. 1909 noch rückständigen Zinsen auf die $ 360 000 Preferred Shares im Betrage von $ 32 400 aus dem Gewinn des neuen Geschäftsjahres zu decken. Die Hammermill Paper Comp. hat ein A.-K. von $ 960 000 Shares, in 9600 Shares von je $ 100, wovon $ 360 000 6 % Preferred Shares, restliche $ 600 000 Commom- Shares sind. Nach Erwerb der 1911 emittierten $ 540 000 neuen Shares besitzt die Varziner Papier- fabrik jetzt $ 1 500 000 Shares, Ende 1913 mit M. 4 813 368 zu Buch stehend. Ferner hat diese Ges. ausgegeben insges. $ 750 000 6 % Bonds. Die Etabliss. der Ges. in Erie umfassen ein Areal von 34 803 ha und sind am Ufer des Erisees gelegen. Die Fabrik selbst besteht im wesentlichen aus der Cellulosefabrik u. der Papierfabrik u. beschäftigt zurzeit ca. 500 Arb. u. ca. 20 Beamte. Die Tagesprod. beträgt ca. 65 t gleich 59 000 kg Cellulose u. ca. 55 t gleich 50 000 kg Papier. Die Fabrik wurde 1911 durch Aufstell. einer neuen grossen Papiermasch. nebst Hilfsmasch. leistungsfähiger gestaltet u. hat ihr A.-K. zu diesem Zweck um § 540 000 vergrössert. Jetzt arbeiten 5 Papier-Masch. daselbst. Die Ges. hat den Alleinverkauf der Erzeugnisse der Papierfabrik der Nashua River Paper Corporation auf 15 Jahre gegen Provis. übernommen. Diese Fabrik erzeugt mit 6 Papier-Masch. täglich etwa 70 t Papier. Zur Übernahme u. Bezahlung der nom. $ 540 000 neuen Shares der Hammermill Paper Co., sowie zur Deckung der Baukosten in Campmühle (Varzin), wozu zus. ca. M. 3 000 000 benötigt, beschloss die G.-V. v. 14./3. 1911 der Varziner Fabrik weitere Erhöh. des A.-K. um M. 2 000 000 (auf M. 7 000 000) in 2000 Aktien, div.-ber. pro 1911 zur Hälfte, äbernommen von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) zu 153 % unter Tragung der Emiss.- Kosten, angeboten den alten Aktionären 5:1 v. 20./3.–7./4. 1911 zu 164 %f Agio mit M. 1 052 217 in R.-F. Die Hammermill Paper Comp. zahlte für 1911 $ 112 500 = M. 441 997 Div.: für 1912 $ 135 000 = M. 556 567, für 1913 $ 75 000 = M. 315 000; 1914 $ 62 000 Gewinn, der vorgetragen wurde. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (erfüllt), event. Dotierung von Sonderrückl., vertragsm. Tant., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., verbleib. Überschuss Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Varzin: Gebäude 617 501, Masch. 1 792 400, Arb.- u. Beamtenhäus. 250 700, Eisenb.-Anl. 30 400; Rathsdamnitz: Grundstück 50 000, Gebäude 714 000, Masch. 1 442 400, Arbeiterhaus 140 400, Eisenbahn-Anlage 51 500, Papier 621 536, Fabrikat.- Bestände 1 895 266, Utensil. u. Ersatzteile 338 501, Pferde u. Wagen 2, vorausbez. Assekuranz 22 708, Kassa 12 201, Wechsel 48 863, Reichsbank-Giro-Kto 20 480, Staatspapiere 31 196, Hammermill-Aktien 4 813 368, Debit. 2 685 606. – Passiva: A.-K. 7 000 000, R.-F. 1 777 902, Darlehns-Kto Rathsdamnitz 1 350 000, do. Hypoth. 422 000, Kredit. 4 888 610, Arb.-Versich. 10 500, Wohlf. 8000, Akzepte 95 000, Talonsteuer-Res. 20 000, Wehrsteuer-Res. 6000, unerhob. Div. 1200. Sa. M. 15 579 033. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 146 547, Diskonto u. Zs. 429 610, Arb.- Versich. 21 884, Kursverlust 86, Wohlf.-F. 11 826, Abschreib. 450 135. Talonstenuer-Res. 10 000, Wehrsteuer-Res. 6000, Wohlf.-F. 8000. – Kredit: Vortrag 29 596, Fabrikat.-Gewinn 511 871, Entnahme aus Ern.-F. 300 000, do. Disp.-F. 150 000, do. R.-F. 92 622. Sa. M. 1 084 090. Kurs Ende 1894–1914: 155. 164.25, 194.50, 196, 200, 209.75, 214, 200.75, 196.90, 226, 303, 368.50, 340, 249.75, 185.75, 187, 209.60, 194.75, 169, 111, 95* %. Eingef. 31./3. 1893 zu 129 %.. 101* * ――