1612 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Reparaturwerkstätte. Das benötigte Chlor wird in eigener Anlage hergestellt. Der Güter- verkehr innerhalb des Werkes wird mit 6 Lokomotiven u. ca. 270 Waggons auf einem 14 km langen Normalspur-Schienengleis bewältigt. Ausserdem dienen 4 km Schmalspur- gleis dem Betriebe. 9 Dampfkranen u. 2 Verladebrücken von 120 bezw. 140 m Länge arbeiten am Quai u. auf den Lagerplätzen. Beamten- u. Arb.-Zahl 1914 ca. 1900 Pers. Produktion an Zellstoff 1905–1907: 51 422 693, 54 398 799, 61 002 965 kg; später nicht veröffentlicht. Die a. o. G.-V. v. 3./12. 1907 beschloss Übernahme der Zellstofffabrik Tilsit (s. unten bei Kapital). Die Abteil. Zellstofffabrik Waldhof in Tilsit arbeitet nach dem Bisulfitverfahren mit eigenen Verbesserungen. Die für den Betrieb nötige Kraft wird durch 8 Dampfmasch. und 2 Dampfturbinen mit einer Gesamtleist. von 8400 HP. geliefert. An Dampfkesseln sind 30 mit 4546 qm Heizfläche vorhanden. Im Betrieb befinden sich 17 Kocher und 4 Lang- sieb-Entwässerungsmaschinen. Die erforderl. Menge Wasser wird aus dem Memelstrom durch eine Filteranlage gewonnen. Die Fabrik besitzt ferner eine eigene Reparatur- werkstatt. Die beiden Fabrikgrundstücke in einer Grösse von zus. 45 ha 89 ar 11 qm, von denen 3 ha bebaut sind, werden von einem mehrere Kilometer langen Schienengleis und einem ca. 4 km langen Schmalspurgleis durchzogen. Die beiden Fabriken liegen unter- halb der Stadt Tilsit am Memelstrom und sind mit diesem Fluss durch einen Stichkanal in direktem Verkehr. Die Ges. betreibt als Nebenbetrieb eine Packpapierfabrik mit einer jährl. Produktion von 2400 t Papier. Diese Fabrik besitzt 2 Papiermasch. mit den hierzu erforderl. Nebenmasch. Die Beamten- u. Arbeiterzahl in den Tilsiter Fabriken beträgt gegenwärtig ca. 12000. – Die Ges. besitzt 38 639 ha Fichtenwaldungen, von denen in Baden, Württemberg und Bayern 2041 ha, in Oesterreich 1662 ha u. in Russland, hauptsächlich in nördl. u. westl. Provinzen, 34 936 ha liegen. Die Verwalt. beschloss, der G.-V. vorzuschlagen, nach M. 2012961 Abschreib. auf Fabrik- anlagen u. nach M. 164 476 Rückstell. für Talon- u. Wehrsteuer sowie bei M. 1 409 550 Ab. schreib. auf Effekten u. Beteilig. eine Kriegsrückstell. von M. 10 000 000 zu schaffen u. die nach Verrechn. des Bruttogewinnes von M. 3 814 025 noch erforderl. Summe mit M. 2 523 891 der Spez.-Res. und mit M. 7 249 070 dem R.-F. zu entnehmen. Die Mannheimer Ges. ist bei der russischen Akt.-Ges. Zellstofffabrik Waldhof bei Pernau in Livland beteiligt. (A.-K. Rbl. 12 000 000, beinahe vollständig im Besitz der Mannheimer Ges.). Waldbesitz der russ. Ges. 36 708 ha. Dieselbe emittierte 1903 M. 6 000 000 4½ % ab 1904 in 25 J. tilgbare Schuldverschreib., für welche die Mann- heimer Ges. die Garantie übernahm; z. Z. davon noch M. 4 546 000 in Umlauf. Im Jahre 1913 auch die Garantie für eine neue 5 % Anleihe von Pernau im Betrage von M. 10 000000 übernommen. Div. der russ. Ges. 1906–1913: 5, 6, 6, 4 ¼ 3½, 4½% 4. 4 % Das Effekten- u. Beteilig.-Kto besteht ausser ca. M. 109 000 Kaut.-Effekten u. den oben genannuten Aktien der Russischen Zellstofffabrik Waldhof zu Pernau aus M. 2 400 000 Aktien der „Papyrus-' Akt.-Ges. in Mannheim-Waldhof. aus Aktien u. Darlehen der A/S. Storde Kisgruber in Stord (Norwegen) u. aus M. 1 000 000 Oblig. der Elberfelder Papierfabrik A.-G. in Berlin-Zehleudorf. Das A.-K. der „Papyrus- Akt.-Ges. beträgt M. 5 000 000; eine Div. hat diese Ges. bisher nicht verteilt. Kapital: M. 32 000 000 in 32 000 Inh.-Aktien à M. 1000. Die Aktien können auf Namen gestellt und ebenso wieder in Inh.-Aktien umgewandelt werden. Urspr. M. 750 000; Erhöhung 1886 auf M. 1 500 000, 1887 auf M. 2 000 000 1888 auf M. 3 000 000, 1889 auf M. 4000 000; fernere Erhöhung lt. G.-V. v. 28./7. 1896 um M. 2 000 000 zur Ablös. der 4000 Genusssch. 1900 weitere Erhöhung des A.-K. um M. 3 000 000 in 3000 Aktien zu 200 %. Das neue Kapital war haupt- sächlich für die durch die Waldhof-Ges. ins Leben gerufene russ. A.-G. Zellstofffabrik Wald.- hof bei Pernau (Livland) bestimmt (s. oben). Zur Stärkung der Betriebsmittel 1904 Aus- gabe von M. 1 000 000 zu 200 %. Die G.-V. v. 28./4. 1905 beschloss dann Ertröhung um M. 2 000 000 zu 200 %. Zu weiteren Umbauten sowie zur Vermehrung des Waldbesitzes beschloss die G.-V. v. 30./4. 1907 nochmalige Erhöhung des A.-K. um M. 3 000 000 in 3000 Aktien. übernommen von einigen Grossaktionären zu 200 %, angeboten den alten Aktionären zu 200 %. Die a. o. G.-V. v. 3./12. 1907 beschloss: 1. Genchmig. des mit der Zellstofffabrik Tilsit, A.-G. unter dem 21./11.1907 abgeschlossenen Verschmelzungsvertrages, betr. den Erwerb deren Vermögens als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation dieser Ges. mit Wirkung ab 1./4. 1907 gegen Gewährung von nom. 3 000 000 M. neuer Waldhof-Aktien an die Inhaber der nom. M. 3 000 000 St.-Aktien u. Zahlung von 2 150 000 M. an die Inhaber der 2 000 000 M. Vorz.-Aktien der Zellstofffabrik Tilsit; 2. die Erhöhung des A.-K. um M. 4 000 000; (3000 Stück dienten zum Umtausch der Tilsiter Aktien); die weiteren 1000 Aktien wurden den Aktionären zu 200 % angeboten; diese 1000 Aktien dienten zur Bezahlung der Tilsiter Vorz.-Aktien. Auch wurden zwei Anleihen der Tilsiter Fabrik im Gesamtbetrage von M. 1 065 000 mit übernommen, die aber 1./7. 1908 zurückgezahlt wurden. Die Kosten der Fusion M. 612 594 wurden der Spez.-Res. entnommen. Zur Rückzahl. der Bankschuld (M. 11 400 000), zur Erweiterung der Anlagen u. Ver- stürkung der Befriebsmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 23./12. 1908 nochmalige Erhöhung des A.-K. um M. 6000 000 (also auf M. 25000 000) in 6000 Aktien. Diese Aktien sind von einigen Grossaktionären zum Kurse von 200 % übernommen mit der Verpflichtung, den Betrag von M. 5 700 000 den Besitzern alter Aktien zu 200 % durch die Zellstofffabrik Waldhof zum Bezuge anzubieten; geschehen. Die restl. M. 300 000 der neuen Aktien 0