1620 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. der Sulfit-Zellulosefabrik in Wangen i. Allgäu (Württ.), der Sulfit-Zellulosefabrik in Kelheim a. d. Donau (Bayern), des Sägewerkes in der Beutelsau bei Wangen i. Allgäu u. des Sägewerkes in Kelheim a. d. Donau. – Der Gesamtgrundbesitz der Ges. in Wangen u. Kelheim beträgt Ca. 30 ha. Die Kelheimer Fabrik wurde nach einem Brande im Okt. 1895/96 neu erstellt. Die Masch. ermögl. eine Jahresproduktion von jetzt ca. 25 000 000 kg lufttrockener Zellulose (zus. 1907 – 1914: 18 116 590, 18 055 068, 17 953 540, 19 075 510, 15 389 240, 23 938 540, 25 816 216, 19 600 773 Kg), sowie Verarbeit. von jährl. ca. 3600 cbm Rundholz in der Sägerei Wangen u. ca. 12 000 cbm in der Sägerei Kelheim. Reparaturen u. Instandhalt. der Zellulosefabriken erforderten 1908–1914 M. 96 207, 110 677, 130 006, 72 655, 93 312, 176 760, 250 404. Der Übernahmewert der beiden Zellulosefabriken in Wangen i. Allgäu u. Kelheim a. d. Donau, des Sägewerks in Beutelsau u. des Dampfsägewerks in Kelheim, Masch. u. Geräten betrug Ende 1893 M. 1 200 000, Zugänge 1894–1914 M. 4 523 462, somit Selbstkosten bis Ende 1914 M. 5 723 462, davon amortisiert bis 1914 M. 3 233 194, somit Buch- wert ult. 1914 M. 2 490 268. – Die G.-V. v. 16./12. 1899 beschloss mit Wirkung ab 1./7. 1899 den Ankauf der Fockendorfer Papierfabrik in Fockendorf (S.-A.) mit Nebenwerken, dem Kohlenwerke „Augusta“ in Pahna b. Fockendorf u. den beiden Holzstofffabriken in Fischers- dorf (Schwarzburg-Rudolstadt) mit ca. 300 PS. Wasserkraft u. Freyburg a. U. (Prov. Sachsen) mit ca. 500 PS. Wasserkraft für M. 2 443 538, d. h. um M. 862 940 unter deren damaligem Buchwerte, wovon M. 822 940 zu Amort. verwandt u. M. 40 000 für Kaufkosten zurückgestellt wurden. Der Kaufpreis wurde durch Übernahme von M. 1 853 538 Passiven, M. 90 000 Bar- zahlung u. Hingabe von M. 500 000 neuer Simonius-Aktien mit Div.-Recht ab 1./1. 1900 be- glichen. Das 1902 u. 1907 durch Ankauf neuer Kohlenfelder erweiterte Kohlenwerk deckt den Kohlenbedarf der Papierfabr. (Förder. 1905–1914: 273 580, 300 785, 340 490, 380 060, 405 455, 404 125, 432 035, 457 814, 455 250, 412 765 hl). Die Holzstofffabriken in Fockendorf, Fischersdorf u. Freyburg decken den ganzen Holzstoffbedarf der Papierfabr. (Produkt. ohne diejenige der neuen Diuampfschleiferei Fockendorf 1907–1914: 1 785 333, 2 047 400, 1748 623, 2 013 959, 1 319 243, 1891 257, 1 859 916, 1592 844 kg). Die Papierfabrik selbst mit 4 Papiermasch. (1200 PS. Dampfkraft u. 25 PS. Wasserkraft) u. einer Tagesproduktion von ca. 50 000 Kg Papier absorbiert einen grossen Teil der eig. Zelluloseproduktion (Papier-Produktion 1907–1914: 11 010 744, 11 012 995, 11 817 006, 13 092912, 12 961 669, 14 946 755, 15 101 388, 12 293 074 Kg Papier). Die 1907/08 in Focken- dorf erbaute Dampfschleiferei kann jährl. ca. 5 000 000 Kg lufttrockenen Holzschliff erzeugen (1909–1914: 3 970 622, 3 685 173, 3 572 593, 4742783, 4 422 922, 3376 191 kKg). Die Papier- u. Zellu- losefabriken erfuhren 1904 mehrfach Erweiter. bezw. Rekonstruktionen, u. a. wurde eine Arb.- Kolonie erbaut; der Aufwand für die Fockendorfer Etabliss. nebst Pahna, Fischersdorf u. Frey- burg a. U. 1899–1910 berechnete sich auf zus. M. 2 495 751, davon 1907 u. 1908 ca. M. 600 000, speziell für den Bau einer neuen Dampfschleiferei in Fockendorf; ausserdem wurden 1909–1914 M. 87 487, 94 000, 86 029, 105 480, 98 129, 74 895 für Reparat. verausgabt. Übernahmewert der Fockendorfer Anlagen Mitte 1899 M. 2 630 489, Zugänge 1899–1914 M. 3 032 879, somit Selbst- kosten bis Ende 1914 M. 5 663 368, davon amortisiert M. 2 975 138, somit Buchwert Ende 1914 M. 2 688 229. Beteiligt ist die Simonius-Ges. bei der Papierfabrik Unterkochen, G. m. b. H. Infolge des Kriegszustandes 1914 Rückgang des Absatzes u. Einschränk. des Betriebes. Der Gewinn für 1914 M. 120 000 wurde einer Spez.-Res. überwiesen. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./12. 1898 zwecks Abstossung von Kredit. um M. 800 000 in 800, ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären zu 122 %. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 16./12. 1899 um M. 500 000 in 500 Aktien (div.-ber. ab 1./1. 1900) behufs Erwerbung der Fockendorfer Papierfabrik (s. o.). Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 21./5. 1901 um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1901, übernommen von der Bank von Elsass u. Lothr. und von dieser angeboten den Aktionären zu 140 %. Agio der letzten Em. mit M. 168 860 in den R.-F. Hypothekar-Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Oblig. v. 1911, aufgenommen auf die Abteil. Zellulose. Dieselbe ist nach 20 Jahren zu pari rückzahlb., doch kann die Abzahl. schon nach 10 J. in Raten von mind. M. 100 000 abgezahlt werden. Sicherheit: I. Hypoth. auf sämtl. Fabriken in Wangen u. Kelheim. Hypothekar-Anleihe Fockendorf: M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1896, rück- zahlbar zu 105 %, Stücke, auf Namen von Carl Neuburger in Berlin u. durch Indossament übertragbar, à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1900 durch jährl. Ausl. von 2 % u. ersp. Zs. im Sept. auf 31./12.; verstärkte Tilg. vorbehalten. Die Anleihe ist durch erst- stellige Kaut.-Hypoth. in Höhe von M. 1 400 000 auf den 1899 übernommenen Fabrik- anlagen in Fockendorf u. Fischersdorf zu gunsten oben genannten Berl. Bankhauses als Pfandhalter sichergestellt jetzt Revision Treuhand-A.-G. in Berlin; Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.) Der Übergang der Verpflicht. hinsichtlich der urspr. von der A.-G. Fockendorfer Papierfabrik vorm. Drache & Co. ausgestellten Oblig. auf die Simonius'sche Ges. ist auf den Stücken durch Stempelaufdruck kenntlich gemacht. Noch in Umlauf Ende 1914 M. 599 000. Kurs in Berlin Ende 1904–1914: 101.75, 102, 101, –, 96, 98.10, 97.25, 93.50, 91, 88, 92* %. Zugel. Juni 1904; erster Kurs 3.8. 1904: 101.50 %. Hypotheken: M. 30 000 auf Holzschleiferei Freyburg a. U., verzinsl. zu 4 %; seit 1./1. 1908 kündbar. –— M. 87 500 auf Arb.-Kolonie Kelheim a. DÖ., verzinsl. zu 3 %, viertelj. kündbar; M. 26 100 auf Arb.-Kolonie Fockendorf. „ Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = IG.