0 1676 Holz-Industrie, Möbel-Fabriken ete. J. Brüning & Sohn, Akt.-Ges. in Langendiebach bei Hanau, Hessen-Nassau; Zweigniederlassungen in Ragnit (Östpr.) u. Lüneburg. Gegründet: 26./5. 1898 mit Wirkung ab 1./1. 1898. Hch. Brüning u. Aug. Brüning haben in die A.-G. eingebracht ihr in Langendiebach belegenes, zus. 2 ha 16 a 66 qm grosses Grundeigentum samt allem Zubehör, Vorräten, Kassa etc. im Gesamtwert von M. 1 300 000. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der von der Firma J. Brüning & Sohn in Langen- diebach betriebenen, 1898/99 erweiterten Zigarrenkisten- u. Zigarrenwickelformen-Fabrik, sowie Herstellung von Waren aller Art aus Holz u. verwandten Materialien. 1901 wurde ein Grundstück in Ragnit bei Tilsit erworben, woselbst Neubauten zur Erzeugung von Erlen- blatten errichtet sind. Seit 1905 Beteilig. bei bezw. Erwerb der Formenfabrik Rud. Klein vorm. Aug. Liebers & Co. in Gunnersdorf. Zugänge auf Immobil.- Masch.-Kti etc. erforderten 1907–1913: M. 173 443, 91 054, 164 236, 215 776, 298 012, 129 418, 107 384. In Lüneburg wurde 1912/14 eine Neuanlage errichtet, die rd. M. 2 000 000 erforderte; Betriebsaufnahme daselbst seit Juni 1913. Der Grundbes. der Ges. umfasst zurzeit 85 110 qm. Hiervon entfällt auf den in Langen- diebach belegenen Grundbesitz 26 406 qm, wovon 14 500 am mit 18 000 am Arbeitsfläche bebaut sind, während die in Ragnit befindliche Liegenschaft der Ges. einen Umfang von 58 704 qm besitzt bei 10 400 qm bebauter u. 11 700 qm Arbeitsfläche. In den beiden Fabriken befinden 5 Dampfkessel mit einer Gesamtheizfläche von 1020 am u. 4 Dampfmasch. mit einer Gesamtkraftleist. von 450 PS. Ausser 270 Arbeitsmasch. sind ferner noch folgende zum Fabrikationsbetriebe gehör. Anlagen von Bedeut. vorhanden: eine elektr. Licht- u. Kraftanlage mit 4 Dynamomasch. u. 17 Motoren, eine Entstaubungsanlage mit Ventilator- betrieb, ein Hochreservoir für 85 kbm Wasser mit Pumpwerk, ferner Heiz- u. Trocken- anlagen. Rund 600 Arb. u. 35 kaufmänn. Beamte. Die Zweigniederlass. in Ragnit u. Lüneburg schlossen 1914 mit Verlust ab. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1907 um M. 250 000 zu 106 %, 1909 um M. 500 000 zu 106 %, lt. G.-V. v. 8./6. 1912 weitere Erhöh. um M. 750 000, von den alten Aktionären 732 Stück zu 106 % bezogen, 18 Stück anderweitig zu 120 % verkauft. Die G.-V. v. 30./4. 1914 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 3 500 000), in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1914, hiervon bezogen von den alten Aktionären 694 Stück zu 125 %, anderweitig 306 Stück zu 140 % begeben. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. It. Beschluss des A.-R. v. 8./6. 1912, rückzahlbar zu 103 %. 800 Stücke à M. 1000 u. 400 à M. 500, lautend auf den Namen der Deutschen Bank Fil. Frankf. a. M. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zu 1./2. u. 1./8. Tilg. lt. Plan ab 1917 durch jährliche Auslos. im Januar auf 1./2. (zuerst 1917); ab 1./8. 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf den Grund- u. Fabrikbesitz in Langendiebach u. Ragnit (Buchwert Ende 1911 zus. M. 1 499 360). Aufgenommen zur Rückzahl. von Hypoth., zur Verstärk. der Betriebsmittel sowie zur Bestreit. der Kosten von Erweiter. der Betriebs- anlagen. Zahlst.: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.: Deutsche Bank; Saarbrücken: G. F. Grohé, Henrich & Co. Kurs Ende 1912–1914: 100.50, 96.75, 95.50* %. Aufgelegt am 10./9. 1912 zu 100.50 %. Eingeführt in Frankf. a. M. im Sept. 1912. M. 750 000 in 5 % Hypoth.-Oblig. zu pari rückzahlbar, sollen lt. G.-V.-B. v. 30./4. 1914 begeben werden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., Tant. an A.-R. (mind. M. 8000, wovon auf den Vors. M. 3000 entfallen), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Übersteigt die Tant. des A.-R. M. 7000, so wird der Überschuss unter seine Mitglieder gleichmässig verteilt. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Immobil. 1 902 200, Masch. u. Fabrik-Utensil. 1 380 500, elektr. Licht- u. Kraftanlage 70 000, Bahnanlage 13 700, Bureau-Utensil. 13 000, Beteilig. 360 705, Debit. 1 359 154, Kassa 11 266, Wechsel 98 733, Effekten 30 521. Waren 1 517 940, Material. 65 564. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Oblig. 1 750 000, do. Zs.-Kto 32 431, Kredit. 402 111, R.-F. 406 664, Extra-R.-F. 300 000, Delkr.-Kto 33 000, Amort.-F. 57 100, Talonsteuer- Res. 10 000, Wehrbeitrag 2518, Beamten-Pens.-F. 63 279, Arb.-Unterstütz.-F. 34 120, Div. 150 000, Tant. u. Grat. 28 120, Vortrag 53 942. Sa. M. 6 823 287. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsspesen 244 908, Handl.-Spesen 117 904, Ge- hälter 130 134, Skonto u. Dekort 35 513, Zs. u. Diskont 60 177, Effekten 3624, Abschreib. 204 384, Gewinn 232 062. – Kredit: Vortrag 53 452, Waren 975 257. Sa. M. 1 028 709. Kurs Ende 1899–1914: 124.50, –, 124, –, –, –, 125, 155.25, 151.25, 175, 169, 163, –, –, 140, 152* %. Zugel. M. 1 000 000, davon zur Subskription aufgelegt M. 450 000 am 21./8. 1899 zu 125.50 %. Erster Kurs 23./8. 1899: 125 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1898–1914: 7, 7, 7, 8, 7, 5, 5, 8, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 12, 10, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Eugen von Maltitz, Stellv. desselben: Komm.-Rat Hch. Brüning (aus A.-R. del.), Dir. A. Pfosch, C. Reitz, Langendiebach; W. Ocker, Lüneburg. Prokuristen: F. Rockel, Langendiebach; W. Kraus, Ragnit; Phil. Spindler, Lüneburg. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Hch. Brüning (in Vorst. del.), Stellv. Komm.-Rat Friedr. Canthal, Rentier Aug. Brüning, Major a. D. Heinr. Lambert, Hanau; Kaufm. Ernst Braun, Leipzig; Bank-Dir. Dr. Alfred von Heyden, Frankf. a. M.