Cigärren- und Tabak-Fabriken. 1819 geschlossen. Im Betriebe befinden sich 69 Zigaretten-Masch., 63 Zigarettenhülsen-Masch., 57 Kartonnagen-Masch. u. 72 verschiedene Hilfsmasch. Die Ges. fabriziert Zigaretten für Inland u. Export u. beschäftigt ausser 146 kaufmännischen u. techn. Beamten u. 33 Reisenden ungefähr 1250 Arb. u. Arbeiterinnen. Mitte 1913 erwarb die Ges. ein weiteres Baugelände an der Gottleubaerstrasse in der Gesamtgrösse von ca. 11 500 qm. Die Ges. arbeitete während des ganzen Jahres 1914 unter anormalen Bedingungen. Der Kampf, der gegen die Ges. wegen der Beteiligung ausländ. Kapitals geführt wurde, zwang die Ges. zu ausserord. Aufwendungen. Mit Beginn des Krieges trat dazu eine Boykott- bewegung gegen die Ges., welche den Absatz erheblich beeinflusste. So wurde z. B. die Ges. von den Kriegslieferungen ausgeschlossen. Hinzu kam, dass die Ges wegen der damals bestehenden erheblichen Beteiligung englischen Kapitals unter staatliche Aufsicht gestellt wurde, und gerade auch dieser Umstand hat in seinen Folgen ungünstig auf ihre Tätigkeit eingewirkt. Die vorstehenden Gründe haben ein aussergewöhnlich ungünstiges Resultat gezeitigt. Bei Aufrechterhaltung der bisherigen Abschreib. erfordert die Beseitigung des Verlustes des J. 1914 (M. 2 433 688) die Verwendung des Gewinnvortrages (876 157) und des R.-F. (623 964) und es bleibt eine Unterbilanz von M. 933 546. In den ersten 3 Monaten des neuen Ge- schäftsjahres 1915 haben sich die Verluste erheblich vermindert. Inzwischen sind die sämtlichen St.-Aktien, Vorz.-Aktien und Forderungen, welche der British American To- bacco Comp. zustanden oder an welchen sie ein Pfand hatte, in deutsche Hände über- gegangen. Die Ges. war deshalb in der Lage, die Aufhebung der staatlichen Aufsicht zu beantragen. Kapital: M. 14 000 000 in 6000 Vorz.-Aktien u. 8000 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1903 um M. 3 500 000 in St.-Aktien. Die Zeichner der neuen, zum Nennwert ausgegeb. 3500 Aktien hatten die Hälfte der 1903 von der Ges. für Reklame etc. ausgegeb. Kosten zu tragen. Die G.-V. v. 29./3. 1911 beschloss zur Stärkung u. Erweiterung der Betriebsmittel das A.-K. von M. 5 000 000 auf M. 10 000 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 5000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, übernommen von den alten Aktionären zu pari. Ein Teilbetrag (M. 2 500 000) wurde von den Zahlstellen (siehe unten) zu 103.75 % zur Zeichnung aufgelegt. Zu Erweiterungsbauten und zur Ver- stärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 28./3. 1912 nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 4 000 000, hiervon sind 3000 Vorz.-Aktien u. 1000 St.-Aktien, sämtlich mit Div.- Ber. ab 1./1. 1912 u. zu pari plus 5 % Stück-Zs. ab 1./1. 1912 begeben. Die Vorz.-Aktien er- halten aus dem Reingewinn mit dem Vorzugsrecht vor den übrigen Aktien ab 1./1. 1911 eine Div. m Höchstbetrage von 5 %. Reicht der verteilbare Jahresgewinn zur Bezahlung dieses Vorzugs- gewinnanteils von 5 % nicht aus, so ist das Fehlende aus etwa vorhandenen Rücklagen, Spez.-R.-F. u. dergl. (ausgenommen den gesetzl. R.-F.) zu entnehmen. Reichen auch diese zur Bezahlung des Vorzugsgewinnanteils von 5 % nicht aus, so findet eine Nachzahlung der Gewinnanteilreste früherer Jahre aus dem verbleibenden bilanzmässigen Gewinne des folgenden oder der folgenden Jahre nach der Bezahlung der Vorz.-Gewinnanteile für das zuletzt abgelaufene Jahr in der Weise statt, dass das Nachbezahlungsrecht für den älteren Gewinnanteilsrest stets demjenigen für den jüngeren vorangeht. Die Nachzahlungen erfolgen gegen Einreichung des Gewinnanteilscheins, welcher für das Jahr lautet, aus dessen Gewinn sie geleistet werden. Die Inhaber der St.-Aktien haben einen Gewinnanteil erst dann zu beanspruchen, wenn die Vorz.-Gewinnanteile des lauf. Jahres u. die etwa rückständigen der Vorjahre vollständig beglichen sind. Auf einen weiteren J ahresgewinn als 5 % ihres Nenn- wertes geben die Vorz.-Aktien kein Recht. Im Falle der Liquidation der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien aus dem verteilbaren Liquid.-Ergebnis, bevor den St.-Aktien irgend ein Bezug zusteht, ausser dem Nennwert der Aktien nebst etwa rückständ. Gewinnanteilbeträgen ein Aufgeld von 10 % des Nennwerts sowie an Stelle alles weiteren eine Vergüt. von 5% das Tahr auf den Nennwert der Vorz.-Aktien, berechnet vom Beginn des Geschäftsjahrs, in welchem die Liquid. beschlossen wird, bis zum Auszahlungstage. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Vorz.-Aktie = 1 St., 1 St.Aktie = 3 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., bis Div. an Vorz.-Aktien mit etwaigen Rückständ., hierauf bis 4 % Div. an St.-Aktien, Rest Super-Div. an St.-Aktienarten bezw. nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält eine jährl. Vergüt. von zus. M. 30 000. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstück u. Gebäude Schandauerstr., Glashütterstr. 2 048 119, Grundstück – ca. 11 000 qm Bauland, begrenzt von Glashütter, Gottleubaer, Kips- dorfer u. Glasewaldtstr. 240 184, Masch. u. Inventar 1 081 494, Pferde u. Wagen 7 926, Haupt- kontor u. Zweigniederlass. 76 240, Kassa u. Bankguth. 674 690, Effekten u. Beteilig. 7 757 755, Steuerzeichen 611 067, Wechsel 33 800, Debit. 6 791 185, Vorauszahl. 85 261, do, für Roh- tabake in der Türkei 6 023 764, Rohtabak 15 956 053, Zigarettenmaterial, Kartonnagenabteil., Reklamelager, Spez.-Abteil.-Lager 945 593, fertige Fabrikate, Fabrik u. Zweignieder- lassungen 169 772, Material. der Masch. 7 112, Verlust 933 546. – Passiva: St.-Aktien 8 000 000, Vorz.-Aktien 6 000 000, Talonsteuer-Res. 81 000, Darlehen I: Guthaben der British American Tobacco Co. Ltd., London, im Kontokorrent 18 326 645, Vorauszahlungen für Roh- tabake in der Türkei 6 023 764, Darlehen II 850 463, Kredit. 741 685, Akzepte für Tabakzoll und Zigarettensteuer 2 299 242, Rückstell. für uneingel. Coup., Gutscheine u. Rabattscheine 1 120 097, unerhob. Div. 850. Sa. M. 43 443 568.