Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. 1961 teilen sich auf folgende 3 Etablissements: 1) Baumwollspinnerei u. Zwirnerei mit 56 000 Spindeln, 2) Färberei, Bleicherei u. Webereivorbereitung, 3) Buntweberei (860 Stühle) und Rauherei, sowie eine Arb.-Kolonie. Der Grundbesitz beträgt ca. 71 000 qm. Am 15./1. 1910 erwarb die Ges. für M. 1 450 000 von der Firma Kreymborg & Schem in Rheine eine Spinnerei und Weberei von 56 000 Spindeln u. 800 Webstühlen. Grundbesitz daselbst ca. 35 000 qm. Ausser 35 Beamten beschäftigten die 3 Etablissements in Osnabrück ca. 950, die 2 Fabriken in Rheine ca. 750 Meister und Arb. In den Spinnereien werden folgende Nummern ge- sponnen: In Osnabrück alle Nummern von 3 bis 50, Durchschnittsnummer 21; in Rheine alle Nummern von 10 bis 32, Durchschnittsnummer 20. Im Jahre 1912 wurde der weitere Ausbau der beiden Spinnereien durchgeführt u. damit die Spindelzahl um 12 500 erhöht; gleichzeitig hat die Ges. die Spinnerei Rheine einer durchgreifenden Reorganisation unter- zogen. Auch in beiden Webereien wurden teilweise Erneuerungen u. Verbesserungen vor- genommen. In Rheine hat die Ges. ferner in Nähe der Fabrik noch einige Grundstücke u. Wohnhäuser erworben u. von der Stadt 2 Grundstücke in Grösse von 2 ha 31 a in Erbbau übernommen, wovon das eine mit 60 Arb.-Wohnungen bebaut wurde. Diese Massnahmen haben einen Kostenaufwand von ca. M. 1 200 000 verursacht. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, erhöht zwecks Be- triebserweiter. u. Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 24./12. 1903 um M. 500 000, über- nommen von einem Konsort. zu 110%%. Nochmalige Erhöhung zwecks Ankauf der Fabrik von Kreymborg & Schem in Rheine lt. G.-V. v. 24./2. 1910 um M. 1 500 000, div.-ber. ab 1./1. 1910, hiervon angeboten M. 500 000 den Gläubigern der Firma Kreymborg & Schem zu 125 %, restliche M. 1 000 000 angeboten den alten Aktionären 3: 1 zu 110 %; nicht bezogene Stücke zu 125 % verkauft, Agio der 1910er Emiss. mit ca. M. 120 000 in R.-F. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4 % (bis 1911 5 %) Teilschuldverschreib. von 1902, 1500 Stücke à M. 1000; auf Namen der Osnabrücker Bank u. durch Blanko-Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1904 bis längst. 1939 durch jährl. Ausl. von 1½ % zuzügl. ersp. Zs. 1./7. (zuerst 1904) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6monat. Frist seit 1904 zulässig. Als Sicherheit dient I. Hypoth. auf den gesamten, auf M. 3 400 000 bewerteten Grund- besitz der Ges. samt Zubehör zu gunsten der Osnabrücker Bank. Verj. der Coup. 4 J. (K.). Noch in Umlauf Ende 1914: M. 1 131 000. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Elberfeld: Berg. Märk. Bank (Fil. d. Deutschen Bank); Hannover: Hannov. Bank; Osnabrück u. Münster i. W.: Osnabrücker Bank. Kurs der 5 % Stücke in Hannover Ende 1907–1910: 100.25, 101.75, 102, 102.75 %. Die im Jahre 1911 konvert. 4½ % Stücke sind noch nicht zugelassen. II. M. 500 000 in 4½ % (bis 1911 5 %) Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 24./12. 1903, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1909 durch jährl. Ausl. von 1½ % zuzügl. ersp. Zs. im Juli auf 2./1.; seit 1908 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist zulässig. Noch in Umlauf Ende 1914 M. 441 000. Die Anleihe, welche zur Stärkung der Betriebsmittel diente, ist an 2. Stelle auf die Immobil. der Ges. sichergestellt u. wurde 1904 von der Osna- brücker Bank zu 102.50 % freihändig angeboten. Kurs wie bei 1. Die Ges. hat im April 1911 die noch im Umlauf befindlichen Teilschuldverschreib. ihrer obigen 5 % Anleihen von 1901 u. 1904 im Betrage von M. 1 265 000 und M. 478 000 derart umgewandelt, dass der Zinsfuss dieser Anleihen mit Wirkung vom 1./1. 1912 ab auf 4½ % herabgesetzt, der Rückzahlungskurs dagegen von 100 % auf 102 % erhöht wurde. Die- jenigen Beträge, welche nicht zur Abstemp. eingereicht wurden, sind zur Rückzahl. auf den 1./10. 1911 gekündigt. III. M. 1 250 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, lautend auf den Namen der Osnabrücker Bank, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilgung ab 2./1. 1917 bis spät. 1937. Verstärkte Auslos. ab 1917 zulässig. Zur Verstärk. der Betriebsmittel u. zum weiteren Ausbau der Fabrik wurde 1911 diese neue Anleihe auf Rheine aufgenommen. Zahlst.: Osnabrücker Bank u. Hannov. Bank. Hypotheken: M. 177 143, aufgenommen auf Arb.-Wohnungen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In den ersten 4 Mon. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt seit 1911), sodann bes. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Fabrikgrundstücke 466 000, Gebäude 2 092 000, Masch. 2 454 005, Arb.-Kolonie 456 000, Vorräte 1 215 248, Kassa u. Wechsel 20 984, Bankguth. 406 426, Wertp. 97 825, Debit. 2 087 805. – Passiva: A.-K. 4 500 000, Anleihe I 1 131 000, do. II 441 000, do. Rheine 1 250 000, do. Tilg.-Kto 18 000, do. Zs.-Kto 31 095, Hypoth. auf Arb.-Wohn. 177 143, R.-F. 450 000, Sonder-R.-F. 300 000 (Rückl. 75 000), Talonsteuer- Res. 26 000 (Rückl. 8000), unerhob. Div. 1920, Kredit. 401 219, Beamten- u. Arb.-Disp.-F. 65 000, Fr. u. Herm. Hammersen- Stiftung 39 893, Disp.-F. 56 000, Div. 360 000, Tant. 15 204, Vortrag 32 817. Sa. M. 9 296 294. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 334 997, Instandhalt. 52 929, Reingewinn 547 022. – Kredit: Vortrag 32 381, Betriebsüberschuss 902 567. Sa. M. 934 948. Kurs Ende 1910–1914: 150, 142.10, 150, 149.50, 130* %. Zugelassen Ende Juni 1910 zur Notiz an der Berliner Börse. Erster Kurs am 1./7. 1910: 135 %. Dividenden 1900–1914:8, 5, 6, 10, 6½, 12, 12, 15, 7, 10, 10, 7, 12, 12, 8 %. Coup.-V.: 4 J. (F.) Direktion: Friedr. Häcker. Prokurist: E. Häcker. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Adolf Wellenkamp, Stellv. Bank-Dir. Carl Ludewig, Kaufm. Erich Struck, Rentner Gottfried Schütze, Jul. Lütgert, Osnabrück. Jahlstellen: Gesellschaftskasse: Osnabrück: Osnabrücker Bank; Berlin: Deutsche Bank, Deilbrück Schickler & Co.