2066 Eisenbahnen, und Betriebs-Gesellschaften. Oberhohndorf-Reinsdorfer Kohleneisenbahn in Schedewitz. Gegründet: 1858. Betriebseröffnung 1860. Konzessionsdauer unbeschränkt. Zweck: Bau und Betrieb einer Kohleneisenbahn zur Verbindung der am rechten Mulden- ufer in den Fluren von Oberhohndorf und Reinsdorf gelegenen Steinkohlenwerke und sonstigen gewerblichen Etablissements mit der Sächs. Staatsbahn; Länge 6.90 km; Spur- weite 1,435 m. Der Betrieb wird zur Zeit von der Sächs. Staatsbahn geführt, welche auch die Transportwagen stellt; die Ges. besitzt zur Zeit 2 Lokomotiven. Kapital: M. 801 900 in 1782 Aktien à M. 450. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März-Mai in Zwickau. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. ist erfüllt, vom Reingewinn 1 % Tant. an A.-R., Rest Div. Die Reser ven sind sicher in Effekten anzulegen und besonders zu berechnen. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Bau-Kto 550 000, Grundstück 62 678, Lokomotiven 45 000, Material. 3002, Inventar 1000, Effekten 420 474. Kaut.-Effekten 14 400, Debit. 243 042. Kassa 4749. – Passiva: A.-K. 801 900, Ern.-F. 280 000, R.-F. 90 000, Kaut. 14 400, unerhob. Div. 340, Kredit. 5426, Div. 142 560, Tant. an A.-R. 5000, Grat. 2500, Talonsteuer-Res. 891, Vortrag 1330. Sa. M. 1 344 347. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 7974, Lokomotiven 6000, Kursverlust 5647, Gewinn 152 281. – Kredit: Vortrag 816, Material. 273, Zs. 21 880, Eisenbahnbetrieb 148 392. Sa. M. 171 902. Kurs: Ende 1888–1912: M. 2520, 2345, 1975, 1970, 1940, 2040, 2000, 2410, 2375, 2220, 2100, 1935, 1810, 1680, 1695, 1658, 1710, 1780, 1640, –, 1125, 1180, 1120, 1105, 1100 pro Stück; Ende 1913–1914: 212, 188. 25* 0% per Aktie. Notiert in Zwickau. Dividenden 1886–1914: M. 175, 190, 185, 163, 143, 156, 140, 165, 140, 180, 185, 175, 33 157 172, 140, 145, 147, 153, 160, 155, 120, 118, 115, 85, 90, 85, 85, 80 per Aktie. Coup. Verj.: J. (F.) Direktion: Ernst Kressner. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Bülau, Stellv. „% Dir. Moritz Sarfert, Kantor em. Winkler, Johs. Ebert, Justizrat Haun, Okonom Ernst Kästner, Gutsbes. Ferd. Ehrler, Zwickau. Zahlstellen: Zwickau: Dresdner Bank Fil. Zwickau, C. Wilh. Stengel, Vereinsbank; Dresden: Sächs. Bank u. deren Fil. Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft in Königsberg i. Pr. Steindammer Kirchenplatz 5. Gegründet: 12./4. 1893 unter der Firma Ostdeutsche Kleinbahn-Akt.-Ges.; Firma ge- ändert wie oben lt. G.-V. v. 28./9. 1899. Betr.. Eröffnung 1895. Sitz der Ges. bis 15./6. 1903 in Bromberg. Zweck: Bau, Erwerb, Pachtung, Bessieh und Veräusserung und Verpachtung von Eisen- bahnen und Kleinbahnen. Linien siehe unter Anleihen. 1899 übernahm die Ges. die von Lenz & Co. G. m. b. H. zu Berlin in Ostpreussen erbauten Eisenbahnen bezw. trat in die Be- triebsverträge dieser Firma ein. Die Ges. betreibt ausser der elektr. Stadtbahn Briesen (2,8 km) noch die Wehlau-Friedländer Kreisbahn (69 km), die Königsberger Kleinbahn (59,70 Km), die Samlandbahn (47km), die Fisch- hausener Kreisbahn (23 Em), die Haffuferbahn (48 km), die Marienwerder Kleinbahn (57 km), die Kleinbahn Culmsee-Melno (45 km) u. die Pillkallener Kleinbahn (55 km), die Inster- burger Kleinbahn (263 km), die Rastenburg-Sensburger Kleinbahnen (96 km), die Kleinbahn Wöterskeim-Schippenbeil (5 km), Hardenberg-Neuenburger Kleinbahn (6 km), Memeler Klein- bahnen (61 km), von Tharau nach Creuzburg (14 km), von welchen Bahnen die Ges. teil- weise auch Aktien, Prior.-Aktien bezw. Oblig. besitzt, ult. 1914 mit M. 2 995 688 zu Buch stehend. Die starke Bautätigkeit, die die Ges. im Geschäftsj. 1914 ausübte, hat durch den Aus- bruch des Krieges eine Unterbrechung erfahren. Die Arbeiten der Baustrecken, die sämtlich im militärischen Operationsgebiet liegen und die zum grossen Teil von den Russen besetzt waren, sind bisher nicht wieder aufgenommen worden. Von der Reststrecke der Lycker Kleinbahn von Borzymmen nach Thurowen (13 km) waren bei Ausbruch des Krieges die Erdarbeiten und etwa die Hälfte des Oberbaues fertiggestellt. Die Ausführung der Klein- bahnen von Gerdauen nach Barten und von Skandlack nach Warnascheln (insges. 60 km) war im J. 1914 begonnen. Auf der für die Insterburger Kleinbahn-Ges. ausgeführten Strecke Miekieten–Tilsit (6 km) wurde am 1./5. 1914 der Betrieb eröffnet. Auch die Teil- strecke Berschkallen –Wirbeln (7 km) der Strecke Kauschen –Wirbeln ist fertiggestellt und wurde im Frühjahr 1915 in Betrieb genommen. Die Verhandlungen wegen des Baues weiterer Kleinbahnstrecken sind infolge des Kriegsausbruchs unterbrochen und werden erst nach Beendigung des Krieges wieder aufgenommen werden. Am 1./7. 1909 hat der Kreis Wirsitz den Betrieb auf den Wirsitzer Kreisbahnen, den die Gesellschaft bisher geführt hatte, übernommen. Der mit der Ges. seinerzeit geschlossene Bau- u. Betriebsvertrag wurde auf Grund getroffener Vereinbarung vorzeitig gelöst. Von dem Recht der Kündig. der von der Ges. ausgegebenen 3½ % Schuldverschreib. (s. unten) hat der Kreis bisher nicht Gebrauch gemacht. Die Schuldverschreib. werden von der Ges. für Rechnung des Kreises verzinst und planmässig getilgt. Die der Ges. vertraglich aus Entschädig. für Erweiterungsbauten, Übergabe von Materialien und Verkauf von Lokomotiven usw. gegen den Kreis zustehende Forderung hat der Kreis Wirsitz im J. 1910 gezahlt.