2068 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betzieb Bauten u. des hierzu gehörenden Grunderwerbes wirklich aufgewendet worden ist, jedoch ohne die seit der Betriebseröffnung der einzelnen Strecken etwa aufgelauf. Zs. u. ohne Geldbeschaff.-Kosten. Die Feststell. des urspr. Anlagekapitals erfolgt sofort nach Vollend. der Bahn, die Feststell. späterer Erhöh. des Anlagekapitals durch Erweiter.- u. Ergänz.- Bauten sofort nach Vollend. dieser Bauten. Falls nach Ablauf dieses 15jähr. Zeitraumes von dem Erwerbsrechte Gebrauch gemacht werden sollte, ist der Ges. der 22.5 fache Betrag des Durchschnittsreinertrages der letzten 5 J. als Kaufpreis für die Bahn zu gewähren. Diese 5 J. sind von dem letzten Jahresrechnungsschlusse an, welcher der Ankündig. zum Ankaufe vorhergegangen ist, zurückzurechnen. Als Reinertrag gilt der Unterschied zwischen der Bruttoeinnahme u. dem Betriebsaufwande. Aussergewöhnl. Einnahmen, wie z. B. Ge- winne aus Grundstücksverkäufen etc. bleiben bei der Berechnung der Bruttoeinnahme ausser Betracht. Zu dem Betriebsaufwande sind zu rechnen die Instandhalt.-Kosten u. die Rückl. in den Ern.-F., dagegen nicht die Schuldzs. u. ebensowenig die Beträge, die zur Tilg. des A.-K. oder von Schulden, zur Ergänz. oder Erweiter. der Bahnanlage im Rahmen der gegenwärt. Konz., sowie zur Bildung von R.-F. verwendet werden. Als Betriebsaufwand sind ferner nicht anzusehen diejenigen Ausgaben, die aus dem Ern.-F. zu Erneuer.-Zwecken. bestritten werden. Im Falle des Ankaufes der Bahn durch den Staatsfiskus geht diese mit sämtl. Grundstücken, Gebäuden, dinglichen Rechten u. allem Zubehör einschl. der zur Bahn gehör. Betriebsmittel u. Materialvorräte, sowie mit dem Ern.-F. auf den Staat über. Alle anderen Aktiven, z. B. Forder. sowie R.-F. u. Amort.-F. verbleiben der Ges. Kapital: M. 1 000 000 in 200 St.-Aktien u. 800 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000; Ende 1908 mit 50 % Einzahlung, Vollzahlung im Juli 1909 geleistet. Hypoth.-Anleihe: M. 1 300 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 20./5. 1911 u. staatl. Genehmig. v. 20./7, 1911, rückzahlbar zu pari; Stücke: 1000 Lit. A. (Nr. 1–1000) à M. 1000, 600 Lit. B (Nr. 1–600) à M. 500, lautend auf den Inhaber. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1921 bis spät. 1967 durch jährl. Auslos. am Tage der ordentl. G.-V. auf 31./12.; ab 1921 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherheitshypoth. zur I. Stelle auf den gesamten Grundbesitz der Mittweidaer Gütereisenbahn. Der Erlös der Anleihe diente zur Tilg. der durch den Bau der Mittweidaer Güterbahn, Beschaff. von Betriebsmitteln etc. entstandenen schwebenden Schuld. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlstellen wie bei Div.-Scheinen. Kurs Ende 1911–1914: 99, 98.50, 95, 94* %. Aufgelegt am 21./9. 1911 zu 98.90 %. Notiert in Dresden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div. an Vorz.-Aktien, dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Über- schuss 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste jährl. Vergüt. von zus. M. 3000), Rest Super-Div. an beide Aktienarten. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Mittweidaer Gütereisenbahn: Baukosten einschl. vor- hand. Betriebsmittel 1 959 293, Grundstücke 363 709, Zweiggleisanlage 44 295, Debit. 95 072, Effekten 11 280, Kaut. 30 000, Versich. 1671. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Teilschuldverschreib. 1 300 000, do. Zs.-Kto 8650, R.-F. 19 022, Spez.-R.-F. 26 000, Ern.-F. für Oberbau u. Betriebs- mittel 52 213. Ern.-F. für Verbindungsgleis Dreiwerden 1778, Amort.-F. 37 148, Kredit. 199 %, Kautionskredit. 30 000, Gewinn 28 512. Sa. M. 2 505 322. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern, Gehälter etc. 15 331, Betriebs- ausgaben 45 612, Zs. 49 821, Zweiggleisanlage 1897, Ern.-F. 8042, Ern.-F. für das Verbindungs- gleis Dreiwerden 271, Amort.-F. 6500, Reingewinn 28 512 (davon R.-F. 1426, Vortrag 27 086). – Kredit: Vortrag 14 539, Frachteinnahmen 141 448. Sa. M. 155 987. Dividenden: 1905–1908: 0 % (Baujahre); 1909–1914: Vorz.-Aktien: 3 % B. . 4 4, 6, 0 %. –- St.-Aktien: 0, 2, 4, 5, 6, 0 %. 5 Direktion: Alwin Wenzel, Wilh. Bösselmann. Prokurist: R. Sturm. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Bank-Dir. W. Osswald, Stellv. Justizrat Dr. W. Lötzsch, Bank-Dir. Charles W. Palmieé, Dresden; Bürgermeister Hektor Freyer, Mittweida. Zahlstellen: Dresden: Deutsche Bank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Santa Catharina-Eisenbahn Akt.-Ges. in Berlin, W. 8, Kanonierstr. 1. Bau- u. Betriebsbüro in Santa Catharina (Brasilien). Gegründet: 26./2. 1906; eingetr. 2./2. 1907. Gründer: Bank für Handel u. Ind., S. Bleich- röder, Deutsche Bank, Disconto-Ges., A. Schaaffhausen'scher Bankverein, Berlin. Durch Dekrete des brasil. Bundes-Präsidenten Nr. 7567 vom 25./9. 1909 u. Nr. 7828 vom 28./1. 1910 ist die Ges. zum Geschäftsbetrieb für Brasilien zugelassen worden u. ist damit auch nach brasil. Recht ordnungsmässig konstituiert. Zweck: Bau, Ausrüstung u. Betrieb einer Eisenbahn im brasil. Staate Santa Catharina nebst Anschlussstrecken. Die Grundlage des Unternehm. bildete urspr. die zwischen der Staatsregierung von Santa Catharina u. der Hanseat. Kolonisations-Ges. m. b. H. in Hamburg in Ausführ. des Dekretes Nr. 227 vom 26./9. 1904 abgeschloss. Eisenbahnkonz. vom 27./9. 1904, welche von der Ges. bei der Gründung übernommen wurde. Die Konz., die auf Betreiben der Ges. durch Nachtragsverträge vom 5./12. 1905, 16./4. 1907 u. 4./12. 1909 abge- ändert u. erweitert wurde, umfasst den Bau von Eisenbahnlinien von Blumenau (Itajahy)