„„ 2112 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. grenzenden Landbezirk mit elektr. Strom zu Licht- und Kraftzwecken zu versorgen, namentlich auch zum Betriebe von landwirtschaftl. Maschinen. Die Ges. erwarb die Berechtigungen von Moritz Wehlau aus dessen Verkrs mit der Stadt Breslau und mit dem Kreisausschuss des Kreises Breslau vom 1. April 1891, und 23. Febr. 1892 zum Bau und Betriebe einer elektrischen Strassenbahn in Breslau, sowie auf der Kreis-Chaussee in Gräbschen. Für Abtretung des Vertrages, für die Vor- arbeiten etc. wurden M. 150 000 gezahlt. Die Verträge, genehmigt vom Reg.-Präsidenten am 20. Mai 1898, lauten auf 30 Jahre ab 14. Juli 1893 von der Inbetriebsetzung der Strecke Gräbschen-Scheitnig ab (also bis Juli 1923), u. zwar für diese u. die Strecke Sonnenplatz-Morgenauer Damm. Die seitdem neu hinzu- gekommenen Linien Gneisenauplatz- Matthiasstrasse u. Brüderstrasse-Rothkretscham wurden am 28. Mai bezw. 8. Okt. 1898 eröffnet. Der Magistrat der Stadt Breslau hat 1900 beschlossen, dass die Stadtgemeinde grundsätzlich fortan den Bau u. Betrieb neuer Strassenbahnlinien in eigener Regie ausführt; Konz. für neue Linien sind also nicht mehr zu erwarten.. Die Ges. besitzt in Breslau, Louisenplatz 12, eine Kraftstation mit vierstöckigem Vordergebäude, eine weitere Kraftstation Öfenerstr. 71 u. Gräbschenerstr. 182/88 ein Depot mit Verwalt.-Gebäude, Beamtenwohnhaus, ferner ein zweites Depot in Breslau, Ofenerstr. 71/89, sowie an Betriebsmitteln 85 Motorwagen, 45 geschlossene u. 100 offene Anhängewagen, 30 Arbeitswagen etc. Personal Ende 1914: 323; Bahnlänge 17,382 km, Gleislänge 34,910 km, Betriebslänge 23.563 km. Die Bahn soll nach Leerbeutel verlängert werden. Beförderte Personen (ausschl. Abonnenten) 1904–1914: 8 912 407, 9 216 618, 9 855 956, 10 353 480, 10 222 097, 10 230 071, 10 686 205, 11 309 480, 11 260 393, 11 048 739, 10 813 201. Von der jährl. E Einnahme zu „ a) an die Stadt bis zu M. 600 000 . 3 % welcher Satz mit jeden M. 50 000 Mehreinnahme immer um je ein weiteres %, aber höchstens bis zu 5 % sich steigert, b) an den Landkreis auf 1420 m Kreis- Chausseestrecke, im Verhältnis zu der Gesamt-Bahnausdehnung, 1½ %, jedoch mind. M. 600. Es erhielten die Stadt Breslau 1901–1914: M. 50 174, 38 996, 40 285, 44 135, 48 110, 49 847, 51 184, 50 200, 52 982, 56 004, 59 411, 57 558, 59 864, 57 386; der Landkreis Breslau 1901–1911 M. 1267, 1094, „ 1215, 1259, 1293, 1269, 1338, 1312, 294 für ¼ Jahr, da die Gemeinde Gräbschen in Breslau ab I. 4. 1911 eingemeindet wurde. Gesamtleistung der direkten u. indirekten Abgaben an die Stadt 1893–1914 zus. M. 2 339 790, an den Landkreis Breslau von 1893–1913 zus. M. 118 949. Nach Ablauf der Konz. hat die Ges. den Bahnkörper in den Strassen zu beseitigen, falls Stadt u. Kreis nicht ein neues Übereinkommen mit der Ges. treffen oder es vorziehen. die gesamte Bahnanlage mit allem Zubehör zum Abschätzungswerte zu übernehmen, Im Jahre 1909 wurde das Breslauer Omnibus-Unternehmen übernommen. Kapital: M. 4 200 000 in 4200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./5. 1899 um M. 1 050 000 in 1050 ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 135 % (welches alle Kosten exkl. Aktienstempel trug). angeboten den Aktionären 3: 1 26./7.–10./8. 1899 zu 140 %. Die Kapitalserhöhung erfolgte zu dem Zwecke, die Restkosten für die neuen Linien zu decken, sowie die Betriebsmittel der Ges. zu ver- stärken, namentlich aber eine neue Kraftstation mit zugehörigen Gebäulichkeiten, Geleis- anschluss und Depotanlage herzustellen. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4 % Oblig. à M. 1000, ausgegeben zum Bau neuer Linien lt. G.-V.-B. vom 19./3. 1895 und 25./3. 1896; davon sind begeben I. Serie M. 1 000 000 1897, II. Serie M. 1 000 000 im Juli 1898; rückzahlbar jährl. mit M. 34 000 für jede Serie zu 103 % bis 1919 bezw. 1921, unkündbar bis 1900 bezw. 1901, von da ab verstärkte oder Totalkündigung mit halbjährl. Frist auf einen Zinstermin zulässig. Zs. 2./1. u. 1./7. Die Oblig. lauten auf den Namen des Bankhauses E. Heimann in Breslau und sind durch Blanko-Indossament übertragbar. Eine hyp. Sicherheit ist nicht bestellt. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen und Berlin: Deutsche Bank, Berliner Handels-Ges. In Umlauf Ende 1914 noch M. 766 000. Kurs in Breslau Ende 1897–1914: 103.80, 102.10, 101. 100, 101. 102, 103, 102.75, 103.50, 102.40, 98.90, 99.25, 100.90, 101, 100, 99.50, 99.65, 100.50* %. (II. Serie Ende 1913: 97900 III. M. 750 000.1 in 4 % Oblig. v. 1907, ückzahlbar zü 103 %, Stücke à M. 1000 (Nr. 2001–2750). lautend auf den Namen des Bankhauses E. Heimann u. durch Blanko-Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1912 bis 1923 durch Auslos. im Jan. auf 1./7.; ab 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monatl. Frist auf einen Zinstermin zulässig. Aufgenommen zur Veftaiaderong der schweb. Schuld u. zur Deckung für bauliche Anlagen u. Ergänzungen lt. G.-V. v. 30./4. 1906. Noch in Umlauf Ende 1914 M. 682 000. Eine hyp. Sicherheit ist nicht bestellt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Zahlst. wie Anleihen I u. II. Kurs in Breslau Ende 1907–1914: 98.75, 98.40, 100.30, 100, 100, 99.25, 95, 98.75* %. Zulass. daselbst im Juni 1907 IV. M. 500 000 in 4 % Oblig. à M. 1000, rückz. zu 103 %, aufgenommen lt. G.-V. v. 17./ 1909 Zwecks Ankauf des Breslauer Omnibus- Unternehmens für M. 375 000 (Buchwert M. 460 600b, sowie z. Verstärk. der Betriebsmittel. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1915. Kurs in Breslau Ende 1909–1914: 100.20, 100, 99, 99.25, 94, 96* %. Eingeführt daselbst i. Okt. 1909. Die ord. G.-V. v. 1914 genehmigte die eventuelle Ausgabe von M. 1 000 000 Oblig. Die Modalitäten u. der Zeitpunkt der Ausgabe wurden dem Ermessen des A.-R. überlassen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn mind. 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), nach vorheriger event. Überweisung an Ern.- u. Amort.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B.