Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 2139 städt. Strassen u. Wege gestattet. Dieselbe wird mittels Tunnels in einer durchschnittl. Steigung von 25 % bis zur Schlossstation, u. von da in offenem Einschnitte mit ungeffhr 43 % Steigung bis zur Station Molkenkur geführt. Wenn nach Ablauf der Konz. die Bahn nicht von der Stadt Heidelberg oder von dem Staate erworben, auch die Konz. nicht erneuert wird, so ist die Ges. verpflichtet, die gesamte Bahnanl. zu beseitigen u. den früheren Zustand nach Anordnung der Oberaufsichtsbehörde wieder herzustellen. Die Bahnlänge beträgt wag- recht gemessen 457,7 m, in der Steigung gemessen 488,91 m, die absol. Höhe zwischen dem unteren und oberen Bahnsteig 172 m. Betriebslänge 0.489 km. Spurweite 1 m. Seit 13./4. 1907 elektr. Betrieb. Die elektr. Bergbahn Molkenkur-Königstuhl wurde am 1./6. 1907 eröffnet. Am 11./4. 1911 wurde der elektrische Aufzug auf den Königstuhlturm in Betrieb genommen. 1904 baute die Ges. die der Stadt konzessionierte Linie vom Bismarckplatz nach Neuenheim u. Handschuhsheim. Am 1./7. 1905 übernahm die Ges. die ihr in Pacht gegebene, seitens der Stadt angekaufte Strassenbahnlinie Heidelberg-Wiesloch. Die Linie nach Wiesloch hat 13 km Bahn- u. 14,71 km Geleislänge und wird mit 9 Motor- u. 9 Anhängewagen sowie 2 elektr. Lokomotiven elektrisch betrieben. Die Bahn nach Kirchheim ist seit 19.2. 1910 in Betrieb. Neuere Linien: Bis Schlierbach, seit 1./11. 1911 im Betrieb; Schlierbach nach Neckargemünd seit 1./4. 1914 im Betrieb. Projektiert die Linie Schlachthaus-Eppelheim- Plankstadt-Schwetzingen (8.960 km). Betriebs-Einnahme: 1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 Strassenbahn*). M. 368 535 382 204 393 790 448 636 464 079 491 576 490 523 Bersbaf.. 161 497 162 019 161 465 173 552 154 945 153 326 110 940 Personen zus.. 4 364 049 4 754 826 4 782 360 5 403 392 5 563 725 5 839 768 5 692 016 Stadtlinien. Die Linie Heidelberg-Wiesloch vereinnahmte 1908–1914 M. 217 300, 222 868, 247 900, 261 576, 274 959, 273 929, 269 108; beförderte Personen 1909–1914: 1 906 634, 2 092 443, 2 200 505, 2 253 468, 2 389 325, 2 218 108, Kapital: M. 1 235 000 in 1235 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 350 000, erhöht lt. G.-V. v. 10.2. 1890 um M. 885 000 (auf M. 1 235 000). Die Stadt Heidelberg erwarb 1900 nom. M. 928 000 Aktien der Ges. zum Preise von 160 % bezw. 162 % von der Deutschen Bank u. dem Bank- hause Abel & Co. in Berlin. Das Unternehm. ist somit in der Hauptsache im Besitz der Stadt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % u. höchst. 10 % z. R.-F. bis derselbe 10 % des Grundkapitals beträgt. v. Rest die vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen bis 10 % Tant. dem A.-R. Überrest zur Verf. d. G. die auch die Dotation weit. Rückl. beschliessen kann. Beträgt die Brutto-Einnahme der Bergbahn Kornmarkt-Molkenkur in einem Jahre mehr als M. 90 000, so sind 20 % des Überschusses an die Stadt abzuliefern. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Bahnanlage u. Konz. 1 989 668, Betriebsmaterialien 94 339, Kriegsaufwendungen 40 273, Kassa u. sonst. Guth. 35 297. – Passiva: A.-K. 1 235 000, R.-F. 104 800 (Rückl. 4000), Ern.-F. 285 479, Pens.- u. Unterstütz.-Kasse 163 490 (Rückl. 2000), Scheckkonto 78 095, Haftpflichtvers. 18 589, Vorschusskto 150 524, Bankschuld 58 487, Rein- gewinn 71 111, Div. 37 050, Tant. 14 535, Vortrag 13 526. Sa. M. 2 159 578. Gewinn- und Verlust-Konto: Debet: Ausgaben 653 697, Abschreib. u. Rücklagen 156 156, Reingewinn 71 111. – Kredit: Vortrag 7280, Einnahmen 873 685. Sa. M. 880 965, Kurs Ende 1894–1900: 89, 99, 115.75, 142.50, 157, 156.50, – %. Letzter Kurs im März 1901: 153 %; seitdem nicht mehr notiert. Aufgel. bei Abel & Co. 19./5. 1894 zu 78 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1887–1914: 3¼, 4, 4, 5, 3¾, 3¼, 4½, 4½, 5¼, 5½, 6½, 7, 7, 7, 6, 4½, 4½, 3, 5, 4½, 4½; 4, 4, 4, 4, 4, 4, 3 % Ooüp.-Verj.: 4 J. (K)) Direktion: Ing. Karl Wick, Stellv. Dir. Heinr. Sprick. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Oberbürgermeister Prof. Dr. Walz, Stellv. Stadtrat Emil Roesler, Altstadtrat Ammann, Rob. P. Dittler, Altstadtrat G. Busch, Stadtrat K. Fr, Schmidt, Stadtrat Ludw. Schaefer, Stadtrat Hans Hassemer, Heidelberg. Zahlstellen: Eigene Kasse: Heidelberg: Rhein. Creditbank. * 3 – = Heilbronner Strassenbahnen, Akt.-Ges. in Heilbronn. Gegründet: 10./6. 1897. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Konzession auf 40 Jahre ab 29./5. 1897. Die Gesellschaft erwarb am 15./7. 1897 die von der Allg. Elektricitäts-Ges. in Berlin erbaute Strassenbahn in Heilbronn inkl. allen Zubehörs, Gerechtsamen und Pflichten für M. 350 000. Für die Benutzung der Strassen- u. Depotplätze hat die Ges. in den ersten 15 Jahren keine Abgabe an die Stadt zu entrichten; vom 16.–25. Jahre 1 % u. von da an 2 % der jährl. Brutto-Einnahme. Nach Ablauf der Konz.-Dauer hat die Stadt das Recht des Erwerbs zu einem zu vereinbarenden oder durch Sachverst. festzustellenden Preise. Bereits nach 20 Jahren Konz.-Dauer hat die Stadt das Recht, die Bahn zum 25fachen Betrage des durchschnittl. Reingewinns der letzten 5 Jahre zu erwerben, wobei aber mind. das Anl.-Kap. nach Abzug der üblichen Amort. erzielt werden muss. Diese Absicht muss die Stadt 2 Jahre vorher mitteilen. Länge der elektr. mit oberird. Stromzuführung betriebenen Bahn 8 km. Spurweite 1 m. Linien: Bahnhof-Kaserne; Südbahnhof-Nordbahnhof; Kaiserstr.-Wollhausstr., Heilbronn-Sont- heim; geplant Weiterführung der Bahn nach dem 3,7 km entfernten Neckargartach. Mit dem Württemb. Portland-Cementwerk in Lauffen besteht ein Stromlieferungsvertrag: hier- nach liefert letzteres der Strassenbahn den nötigen elektr. Strom zu 11½ Pfg. pro Kwst.