3 Hlektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen Zwecken nach Chile einzuführenden Gegenstände u. die Erteilung der staatlichen Ge- nehmigung zu der von der Stadt Valparaiso gegebenen Wassergenehmigung herbeizuführen. Von der Allg. Elektrizitäts-Ges. sind die Genehmigungen auf die Deutsche Bank u. von dieser auf die neue Ges. übertragen worden. Die Firma Saavedra erhielt M. 260 000 in Aktien Gder neuen Ges. als Entschädigung für die Einbringung der Verträge u. die Vorarbeiten. Ausser- dem wurden ihr die M. 650 000 betragenden Auslagen ersetzt, ebenso sämtliche Ausgaben der Deutschen Bank, welche die von der Allg. Elektrizitäts-Ges. gemachten Auslagen ihrerseits zurückerstattet hat. Die erste elektr. Bahnlinie wurde am 26./12. 1904 betriebsfertig her- gestellt, die Vollendung der gesamten Anlage Anfang Mai 1906 bewirkt. Der Betrieb des Unternehm. wurde durch die Erdbebenkatastrophe, von der Valparaiso im August 1906 heim- gesucht wurde, unterbrochen; weiter wurde das Resultat des J. 1906 durch den niedrigen Wechselkurs ungünstig beeinflusst. Der Reingewinn betrug M. 236 523, der dem Erneuerungs- konto überwiesen wurde. Das J. 1907 hatte noch unter den Folgeerscheinungen des Erd- bebens von 1906 wesentlich zu leiden. Wenn auch die Einnahmen der Strassenbahn infolge der raschen Wiederinstandsetzung aller Betriebsfaktoren ein befriedigendes Ergebnis hatten, so wuchsen die Ausgaben durch die nach dem Erdbeben eingetretene Teuerung u. besonders auch durch das stetige Sinken des Währungskurses in einer Weise an, dass der Betriebs- überschuss nur wenig besser ausfiel als 1906. Das Unternehmen hatte 1908 unter dem weiteren Rückgang der chilenischen Landeswährung sowie unter Wassermangel zu leiden, hervorgerufen durch einen aussergewöhnlich trockenen Winter in Valparaiso, wodurch die Leistung der Wasserkraftanlage sich ganz erheblich verminderte u. die Erzeugung der elektr. Energie grösstenteils durch die Dampfmasch. u. somit unter Aufwendung bedeutend höherer Produktionskosten erfolgen musste. Andererseits war die Gesellschaft in der Lage, auf Grund eines mit der Stadt Valparaiso am 13./7. 1908 abgeschlossenen Vertrages vom 15./7. 1908 ab die Strassenbahntarife u. hierdurch die Betriebs-Einnahmen entsprechend zu erhöhen. Ab 1909 konnten wieder Div. ausgeschüttet werden. Auf der wie im Vorjahre 25,3 km Strekenlänge umfassenden Strassenbahn waren 1914 durchschnittlich täglich 72 Motor- u. 27 Anhängewagen im Betriebe. Es wurden 3 613 537 Motorwagen- u. 991 893 Anhängewagen-Km = 4 605 430 Wagen-Km geleistet u. 31 706 187 Personen befördert. Im Elektrizitätswerke wurde 1909 ein zweites Dampfturbinenaggregat von 1500 KW, sowie ein weiterer Umformer von 800 K in Betrieb genommen, wodurch sich die Gesamtleistung auf 6800 KW erhöhte. Die zur Vergrösserung der Wasserkraftan- lage im Bau befindlichen Einrichtungen wurden Anfang 1910 fertiggestellt. Die Energie- erzeugung betrug 1909–1914: 5845 779, 6784 208, 7114 178, 7 519 042, 7 962 153, 8604 456, 8467 777 KW.St. Nutzbar abgegeben wurden 1909–1914: 5 627 745, 6 564 928, 6 869 128, 7 233 469, 7 478 147, 8 302 216, 8 108 735 KW-St. Am 31./12. 1914 betrug der Anschlusswert, abgesehen von der Strassenbahn, 8186 KW. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. (Serie I–V à 1000 Aktien.) Das A.-K. ging 1906 in den Besitz der Deutsch-Uberseeischen Elektric.-Ges. in Berlin über. Anleihe: M. 14 039 256. Vorschuss der Deutsch-Überseeischen Elektricitäts-Ges. in Berlin. Schuldverschreib. darf die Ges. nach dem Statut bis zur Höhe des jeweiligen A.-K. ausgeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5.9%6 z. R.-F., event. sonst. Rückl., sodann bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Strassenbahn u. Elektrizitätswerk 20 936 549, Bau- u. Betriebsmaterial 792 090, Debit. 1 129 642, Kassa, Effekten u. Bankguth. 66 766, Kaut. 21519, Munizipalitäts-Vorschuss 319 900, im Bau befindliche Anlagen 48 666. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Vorschuss der Deutsch-Uberseeischen Elektricitäts-Ges. 13 904 014, Kredit. 614 532, Kaut. 43 951, Ern.-F. 3 384 333, R.-F. 114 192 (Rückl. 13 368), Div. 200 000, Vortrag 54 010. Sa. M. 23 315 135. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 22 787, Steuern 22 101, Zs. u. Prov. 807 716, Überweis. an den Ern.-F. 600 000, Reingewinn 267 379. – Kredit: Vortrag 53 661 Betriebsüberschuss der Strassenbahn 396 126, do. des Elektrizitätswerkes 1 253410, Zs. auf Munizipalitäts-Vorschuss 16 786. Sa. M. 1 719 984. Dividenden 1903–1914: 0, 5, 5, 0, 0, 0, 5, 6, 6, 5, 5, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.. Direktion: J. H. Müller, Ernst Prieger, Berlin; Betriebsdirektion in Valparaiso: Luis E. de Ferari, Jul. Linke, Karl Rapp. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Bank-Dir. Arthur von Gwinner, Stellv. Dr. Walther Rathenau u. Dr. Arthur Salomonsohn, Berlin; Dir. Cuno Feldmann, Grunewald; J. Hamspohn, Dir. Elkan Heinemann, Dir. Hugo Natalis, Charlottenburg; Kgl. Reg.-Baumeister a. D. Gen.-Dir. Ph. Schrimpff, Gross-Lichterfelde; Dir. Rich. Werner, Halensee. Prokuristen: Ing. Paul Jacobsohn, Carl Edler, Rud. Mackenroth. Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse, Deutsche Bank, Berl. Handels-Ges., Disconto-Ges, Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft in Berlin, W. 66, Wilhelmstr. 48, mit Zweigniederlassung in Wien. Gegründet: Errichtet als Akt.-Ges. am 8./10. 1895, eingetr. 26./11. 1895. Die Ges. hat bei der Errichtung die Geschäfte u. eingeleiteten Unternehm. der in Liquid. getretenen Vereinigten Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. m. b. H. übernommen. 2185