* 2194 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Westpreussische Kleinbahnen-Aktiengesellschaft in Berlin, W. Linkstrasse 19. Gegründet: 27./5. 1899. Konz. für Marienburger Kleinbahnen vom 8./6. 1899, für Danziger Kleinbahnen vom 6./4. 1903, sowie für das Neuteich-Liessauer Kleinbahnnetz vom 11./11. 1898, vom 28./8. 1899, vom 14./11. 1900, vom 14./11. 1906, vom 25./6. 1907, vom 25./1. 1908, vom 10./7. 1909, vom 10./10. 1910, vom 28./4. 1911, vom 3./4. 1912 u. 14./10. 1912 auf 90 Jahre. Die Genehmigungsurkunden für das Neuteich-Liessauer Kleinbahnnetz sind unter dem 9./2. 1914 zu einer Genehmigungsurkunde vereinigt u. auf die Westpreuss. Kleinbahnen- Akt.-Ges. übertragen. Gründer s. Jahrg. 1900/01. Zweck: A. Bau u. Betrieb von im Kreise Marienburg u. Danziger Niederung belegener u. sonst. Kleinbahnen: a) Marienburg-Schönwiese-Katznase-Altfelde-Schlablau-Pr.-Rosengart- Stalle, b) Marienburg-Kalthof-Schönau, c) Marienburg-Gr.- u. Kl.-Lesewitz-Kreisgrenze, d) Tiegenhof-Tiege-Ladekopp-Schöneberg, e) Tiegenhof-Kreisgrenze in der Richtung nach Steegen, f) Danzig-Hochzeit-Gemlitz, g) Quadendorf-Gr. Zünder-Gemlitz, h) Gottswalde- Schiewenhorst-Stutthof, i) Steegen-Fischerbabke, k) Tiegenhof-Lupushorst-Lindenau, ) Stalle- Lichtfelde, sowie die Linien des Neuteich-Liessauer Kleinbahnnetzes. Die erste Teilstrecke des Marienburger Netzes wurde am 15./10. 1900, die letzte Teilstrecke des ursprüngl. Danziger u. Marienburger Netzes, nämlich die Strecke Tiegenhof-Fischerbabke-Steegen am 1./5. 1906 u. die Linien des Neuteich-Liessauer Kleinbahnnetzes in der Zeit vom 16./11. 1898 bis 12./9. 1913 dem Betriebe übergeben. Die Betriebsleitung auf allen der Ges. gehörenden Linien ist der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges. durch Betriebsvertrag v. 18./6. 1901 u. 22./12. 1913 übertragen. B. Die G.-V. v. 26./2. 1903 beschloss den Bau der Kleinbahnen im Kreise Danziger Niederung: a) Danzig-Hochzeit-Gemlitz, b) Quadendorf-Gr. Zünder-Gemlitz, c) Gottswalde- Schiewenhorst-Stutthof, d) Steegen-Fischerbabke; Länge insgesamt ca. 81 km. Die G.-V. v. 10./4. 1908 beschloss den Bau der Linie Tiegenhof-Lupushorst-Lindenau u. Stalle-Licht- felde, eröffnet am 1./10. 1909. Geplant sind noch Linien im Kreise Elbing: Elbing-Trunz- Neukirch. Gesamtlänge aller Linien einschl. Nebengleise 314.06 km; Spurweite 0.75 m. Kapital: M. 10 792 000, eingeteilt in 2927 Aktien Lit. A, 1463 Aktien Lit. B, 1007 Aktien Lit. C, 4004 Aktien Lit. D, 1198 Aktien Lit. E, 154 Aktien Lit. F u. 39 Aktien Lit. G, welche sämtlich je über M. 1000 u. auf den Inhaber lauten und, abgesehen von einer im § 22 Nr. 1 des Statuts geschaffenen Wahlberechtigung u. in § 39 Nr. 3 getroffenen Übergangs- bestimmungen durchaus gleichber. sind. Urspr. M. 2 820 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./2. 1903 um M. 2 940 000 in 758 Aktien A, 379 B, 1000 D u. 803 E behufs Erbauung der Kleinbahnen im Kreise Danziger Niederung. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 20./2. 1907 um M. 907 000 in 907 Aktien zu pari mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907 u. lt. G.-V. 10./4. u. 14./8. 1908 um M. 825 000 in 825 Aktien, die an dem Reingewinn des Jahres 1908 nicht, an demjenigen des Jahres 1909 mit ihrem halben Nennbetrage und vom 1./1. 1910 ab voll beteiligt sind. Weitere Erhöh. zwecks Ankauf des Neuteich-Liessauer Kleinbahnnetzes lt. G.-V. v. 22./12. 1913 um M. 3 300 000 in 3300 Aktien; davon sind 1500 Stück Lit. D div.-berecht. ab 1./1. 1913, alle anderen nach Einzahl. ihres vollen Nennbetrages. Die Verkäuferin, die Allg. Deutsche Kleinbahn-Ges. erhielt für das Neuteich-Liessauer Kleinbahnnetz M. 3 500 000, u. zwar M. 1 800 000 in bar, M. 1 500 000 in Aktien u. M. 200 000 durch Einräumung einer Bahnpfandschuld. Es befinden sich 2927 Aktien im Besitz des Preuss. Staates, 1463 Aktien im Besitz der Provinz West- preussen, 719 Aktien im Besitz des Landkreises Marienburg, 1198 Aktien im Besitz des Landkreises Danzig, 4004 Aktien im Besitz der Allgem. Deutschen Kleinbahn-Ges. in Berlin, 184 Aktien im Besitz des Kreises Elbing u. 39 Aktien im Besitz des Kreises Stuhm. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotierung der Ern.-F., des Bilanz-R.-F., des Spez.-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, ferner Gewinnanteil an den Strombaufiskus für Benutzung der Nogatbrücke, vom Übrigen bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Bahneinheit 12 485 778, Wertp. für Fonds 11 221, Wertp. 17 089, Fonds-Verwalt. 384 792, Unterpfand 3409, Hypoth. Reh 3937, Betriebsmaterial. 61 115, Material. für den Ern.-F. 32 623, vorausbez. Versich. 23 640, Kassa 364, Debit. 177 163. Vorarbeiten 5616. – Passiva: A.-K. 10 792 000, Bilanz-R.-F. 156 186, Ern.-F. I 345 713, do. II 39 079, Spez.-R.-F. 13 293, Disp.-F. 701 450, Hypoth. 750 000, Bahnpfandschuld 200 000, Konto neue Rechnung 9498, Div. 194 256, Vortrag 4311. Sa. M. 13 206 752. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 12 959, Zs. u. Kursverluste 36 245, Ern.-F. I 51 336, do. II 3650, Spez.-R.-F. 997, Abschreib. 635, Gewinn 199 531. — Kredit: Vortrag 563, Betriebsüberschuss 304 771, ausserord. Einnahmen 19. Sa. M. 305 354. Dividenden: 1899–1908: 0 %; 1909: 0.3 %; 1910: 1.2 %; 1911–1914: 1.9, 23, 3, 1.8 %. Direktion: Baurat Carl Griebel, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Landeshauptmann Freih. Arnold Senfft von Pilsach, Reg.- u. Bau- Rat Ottomar von Busekist. Landrat Geh. Reg.-Rat W. Brandt, Danzig; Gen.-Dir. Max Dräger, Schöneberg; Geh. Baurat Oswald Bandekow, Charlottenburg; Dir. Dr. Ing. Hans Drewes, B.-Wilmersdorf; Geh. Baurat H. Seliger, B.-Halensee; Landrat Graf Nicolaus von Posadowsky- Wehner, Elbing; Landrat Gottfried Hagemann, Marienburg; Reg.-Rat Dr. Wilh. Meyer, Danzig; Landrat Walter von Auwers, Stuhm. Prokuristen: Emil Maeuer, Dr. Erich Stephan, Berlin.