2 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Dividenden: St.-Aktien 1903–1914: 0, 0, 0, 1½, 3, 3½, 3½, 3½, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1 5, „ 5, % Direktion: L. Langenbahn. Aufsichtsrat: Vors. Carl Hager, Metz; Bürgermstr. E. Hege- mann, Blieskastel; Malzfabrikant Eug. Barth, Engelbrecht Bonath, Boppard a. Rh.; Bank- Dir. Dr. Erich Schwender, Kauf. Rich. Heuser, Metz. Eisenbahnsignal-Bauanstalt Max Jüdel & Co. Aktiengesellschaft in Braunschyeig. Gegründet: 12./7. 1898. Betrieb für Rechn. der Ges. ab 1./1. 1898. Gründ. s. Jahrg. 1899/1900. Die Übernahme der früheren Firma erfolgte für M. 3 880 000. Zweck: Übernahme u. Weiterführ. der Kommandit-Ges. Max Jüdel & Co. (Eisenbahnsignal- Bauanstalt), sowie Betrieb von Fabriken u. Unternehm., besonders zur Sicher. des Eisen- bahnbetriebes. Ca. 295 Beamte u. 1200 Arb. Die Ges. ist bei verschied. anderen ähnl. Unter- nehm, beteiligt. Zugänge auf Anlage-Kti 1911–1914: M. 250 262, 305 000, 344 357, 488 911. Die Ges. hat im J. 1898 mit zwei grösseren Firmen der Branche einen Vertrag abgeschlossen behufs gegenseitiger Unterstütz. bei Herstell. u. Verkauf von Einricht. aller Art, die in das Gebiet des Eisenbahnsicherungswesens einschlagen. Die Dauer dieses Vertrages ist bis Ende 1927 festgesetzt. Ein im J. 1911 mit einer erweiterten Anzahl von Firmen der Branche zu gleichem Zwecke abgeschlossener Kartellvertrag läuft, abgesehen von a. o. Kündigungsfällen, bis zum Jahre 1915 und verlängert sich stillschweigend um jeweils 2 Jahre, falls keine Kündig. erfolgt. Das in der Bilanz aufgeführte Konto Beteiligungen umfasst nom. M. 230 000 Geschäftsanteile der Eisenbahnsignal-Bauanstalt C. Fiebrandt & Co. G. m. b. H. in Bromberg- Schleusenau, die auf ein Gesamtkapital von M. 650 000 für die Geschäftsjahre 1909 u. 1910 , 911 15 %, 1912 17 %, 1913 26 % Div. zur Ausschüttung gebracht hat. Die Ges. erhielt nach Kriegsausbruch umfangreiche Lieferungen. für Heeresbedarf. Das Fabrikgrundstück liegt in der Nähe des Güterbahnhofes Braunschweig und umfasst rund 35 000 qm, worauf 18 Gebäude bezw. Gebäudegruppen mit rund 19 500 qm überdachter Fläche im Erdgeschoss u. rund 8850 qm in ersten u. zweiten Stockwerken. Wegen der zwischen Ackerstrasse u. Fabrikgrundstück liegenden Fläche von rund 10 000 am, wovon bereits 5500 am für Fabrikzwecke in Anspruch genommen sind, ist ein Pachtvertrag mit Vorkaufsrecht mit dem Eisenbahnfiskus abgeschlossen. Ausserdem besitzt die Ges. in un- mittelbarer Nähe des Fabrikgrundstücks noch rund 12 000 am Land, das nach Ausführ. des neuen Güterbahnhofes voraussichtl. zur Erweiter. des Fabrikgrundstücks dienen kann. An einer Reihe von Plätzen des In- u. Auslandes unterhält die Ges. Vertreterbureaus; auch wird in verschiedenen Fabriken des In- u. Auslandes nach dem Verfahren der Ges. ge- arbeitet. Als Betriebskraft dienen eine Dampf-Dynamomaschine mit rund 300 PS. zur Erzeugung von elektr. Kraft u. Licht. Der erforderliche Dampf wird erzeugt in 3 Dampf- kesseln mit 430 qm Heizfläche, an die auch 7 Dampfhämmer angeschlossen sind. Ausserdem ist das Werk wegen Bezug von Licht u. Kraft an das Lichtwerk der Braunschw. Strassen- eisenbahn-Ges. angeschlossen. Zum Antrieb der vorhanden 435 Werkzeugmasch., Aufzüge u. Krahne sind 81 Elektromotoren im Gebrauch. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./11. 1909 um M. 2 000 000; eine Bareinzahlung auf diese neuen Aktien erfolgte nicht, vielmehr wurde die Erhöhung aus den Reserven gedeckt. Der 1910 verstorbene Geh. Komm-Rat Dr.-Ing. Max Jüdel hatte der Stadt Braunschweig seinen gesamten Besitz an Aktien der Ges. vermacht. Hiervon hat die Stadt 1160 Stück zum Kurse von 280 % n ein aus der Braunschweigischen Bank und Kreditanstalt und M. Gutkind u. Co. bestehendes Konsort. verkauft, das die Aktien den alten Aktionären zu ebenfalls 280 % anbot, fernere 400 Aktien aber noch in eigenem Besitz behielt. Die G.-V. v. 19./6. 1914 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 2 000 000 (auf M. 8 000 000) in 2000 Aktien; dem R.-F. I[ wurden M. 2 000 000 entnommen u. die neuen Aktien den alten Aktionären 3:1 gratis ausgehändigt. Sämtl. Kosten der Emiss. trug die Ges. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn,Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, sodann 4 % Div., vom Übrigen 4 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen ahresvergütung von M. 1000 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verfüg. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 119 376, Gebäude 560 000, Masch. u. Transmissionen 285 000, Inventar 1, Werkzeuge 40 000, Giessereimodelle 1, Lehrmodelle 1, Wagen u. Pferde 1, Kassa 31 441, Bankguth. 2 777 768, Wertp. u. Werthinterleg. 4 645 000, Haus in Köln 66 000, Bürgschaftswechsel u. Bürgscheine 314 600, Beteilig 270 000, Vorräte 1 188 708, Debit 4 628 057. – A-K. 8 000 000, R.-F. 800 000, do. II 1 400 000 (Rückl. 258 422), DPelkr. für Auslandsgeschäfte 200 000, Verfüg.-F. für Unterst.- u. Pens. der Angestellten 67 377, HIalonsteuer-Res. 60 000, Bürgschaftswechsel u. Bürgscheine 314 600, Verschied. Gläubiger 1 728 655, unerhob. Div. 440, Div. 1 440 000, Tant. u. Grat. an Angestellte 123 968, do. an A.-R. 60 416, Wohlf.-Einricht. u. Unterstütz. 330 000, Vortrag 400 497. Sa. M. 14 925 955. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern, Stempelsteuern, Patente, vertragl. Tant. an Vorst. etc. 608 172, Unterhalt. u. Abgang d. Grundstücke u. Gebäude, Masch. etc. 280 432, Beamten- u. Arb.-Wohlf. 86 838, Abschreib. 225 811, Reingewinn 2 613 305. – Kredit: Vor- Irag 276 005, Überschuss auf Waren-Rechn. u. Beteilig. 3 198 590, Zs. 339 964, Sa M. 3 814 560.