2256 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Lahn bezw. über den Rhein u. umfasst zurzeit 253 Städte u. Gemeinden mit rund 250 000 Einwohnern. Konzessionen: Die mit den vorerwähnten einzelnen Kreisen und Gemeinden abge- schlossenen Verträge geben den Main-Kraftwerken teils auf die Dauer von 25, teils auf 30 bezw. 37 bezw. 40 Jahren das ausschliessliche. Recht zur Benutzung von öffentlichen Strassen, Wege, Brücken u. Plätzen zur Führung von ober- u. unterirdischen Leitungen, u. zwar sowohl zwecks Stromversorgung der betreffenden Kreise u. Gemeinden selbst, als auch zur Führung von Leitungen, die wegen des Anschlusses von Gemeinden u. Strom- abnehmern anderer Kreise u. Gemeinden erforderlich werden. Den Kreisen u. Gemeinden steht das Recht zu, die Ortsnetze einschl. Transformatorenstationen teils zum Taxwert teils zum Buchwert abzügl. fest vereinbarter Abschreibungssätze zu erwerben, wobei indessen im Falle der Erwerbung durch die Kreise und Gemeinden diese verpflichtet sind, noch auf 10 bezw. 12 bezw. 15 bezw. 20 Jahre Strom zu noch zu vereinbarenden Bedingungen von den Main-Kraftwerken zu beziehen. Ebenso bleibt den Main-Kraftwerken in diesem Falle das Durchleitungsnetz bezw. die Versorgung der Grossindustrie noch auf eine bestimmte Reihe von Jahren gewahrt. Einzelnen Kreisen u. Gemeinden sind mässige Abgaben von ½ % bis 1½ % von den Bruttoeinnahmen aus der Stromlieferung in den betreffenden Kreisen u. Gemeinden zugestanden, während in den Städten Limburg, Ober- u. Niederlahn- stein unter Berücksichtigung der grösseren Stromlieferung entsprechend höhere Abgaben zu zahlen sind. Ausser mit den genannten Kreisen u. Gemeinden sind mit einer Reihe von Grossabnehmern Stromlieferungsverträge fest abgeschlossen, die eine Stromabnahme von 16 Mill. Kwst. zum Gegenstand haben. Die Zentrale in Höchst enthält 2 Dampfturbinen von je 2200 u. 1 von etwa 5000 Kilowatt- Eeistung. Die zugehörige Kesselanlage besteht aus 4 Dampfkesseln von je 375 qm Heizfläche mit Überhitzern. Die Kohlenzufuhr erfolgt mittels Schiff auf dem Main. Das Elektrizitätswerk in Friedrichssegen a. L. nützt ein Gefälle der Lahn aus u. hat ausser der Wasserturbinen- leistung von rund 650 Kw. noch eine Dampfturbinenres. von 300 Kw. Die Zentrale ist modern eingerichtet, u. da reichlich Terrain u. Wasser vorhanden ist, leicht für eine grössere Dampfzentrale ausbaufähig. – Im J. 1913 haben die Main-Kraftwerke mit dem Elektrizitätswerk Westerwald A.-G. in Höhn, das eine grosse, die Ausnutzung umfangreicher Braunkohlen- gruben bezweckende Zentrale errichtet, einen langjährigen Vertrag abgeschlossen, gemäss welchem die Mainkraftwerke Strom hauptsächlich für die Bedienung der Lahnkreise zu angemessenen Bedingungen beziehen. Auf diese Weise ist es möglich, das Gesamtver- sorgungsgebiet von den beiden grossen Zentralen Höchst u. Westerwald, die durch Leitungen untereinander verbunden werden, zu speisen. Produktion: Der Zentralbetrieb wurde ab Mai 1911 nach u. nach aufgenommen. Ult. 1914 waren an das Netz 121 Gemeinden mit 148 641 Einwohnern mit 133 330 Lampen mit einem Anschlusswert von 4043 Kw. u. 1357 Motoren mit einem Anschlusswert von 3429 Kw. angeschlossen. Ausserdem wurden 71 Grossabnehmer für Kraft bedient mit einem Anschluss- wert von 11 759 Kw. Der gesamte Anschlusswert ult. 1914 betrug einschl. der Reserve- anschlüsse 19 231 Kw. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 21./12. 1912 um M. 6 000 000, begeben zu pari u. Vergüt. der Spesen. Eingez. am 5./2. 1913 50 %, 25 % am 29/3. 1913, 25 % am 15./9. 1913. Anleihe: M. 4 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 21./12. 1912 bezw. 14./30. Juni 1913, rückzahlbar zu pari. 800 Stücke Lit. A à 2000, 2000 Lit. B à 1000, 800 Lit. C à 500 M., lautend auf den Namen der Fil. der Bank für Handel u. Ind. in Frankf. a. M. oder deren Order u. mittelst Blankoagio übertragbar. Zs.: 1./4. u. 1./10. Tilg. lt. Plan ab 1923 binnen 30 Jahren durch jährl. Auslos. im April auf 1./10.; seit 1913 ver- stärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe, abgesehen von dem Zinsfuss, emittieren. Der Erlös der Anleihe diente zur Erweiterung der Anlagen. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs Ende 1913–1914: 99.50, 100* %. Aufgelegt am 1./8. 1913 zu 99.50 %. Eingeführt in Frankf. a. M. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.; vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte; bis 4 % Div.; 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 500 pro Mitgl.); Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kraftwerke Höchst, Friedrichssegen, Limburg, Soden 3 625 704, Umformerstation Oberursel: Grundstücke, Gebäude, Masch., Schaltanlage u. Batterie 350 065, Fernleitung 970 556, Kabelnetz 774 403, Transformatoren 201 644, do. -Stationen 272 960, Ortsnetze 1 849 123, Zähler 387 927, Mietsanlagen 10 000, Beisteueranlagen 57 408, Automobil u. Fuhrwerk 1, Inventar, Utensil. u. Apparate 59 230, Werkzeuge u. Werkstatt- einricht. 19 683, Kleider 1, Effekten 54 060, Kassa 2071, Bau u. Umbau 2 861 564, Haftsummen 109 604, Kaut.-Depot-Kto 30 600, Betriebs- u. Res.-Material. 154 155, Warenvorräte u. halbf. Anlagen 437 393, Versich. u. Steuern 25 778, Stromliefer. 135 695, Bank- u. Postscheckguth. 25 528, geleistete Anzahl. 2 018 668, Debit. 492 846. – Passiva: A.-K. 8 000 000, Anleihe 4 000 000, R.-F. 51 586 (Rückl. 21 516), Ern.-F. 240 000, Anlagetilg.-F. 163 200, do. Zs.-Kto. 52 775, Talonsteuer-Res. 24 000, Kaut. 30 600, Kredit. 1 950 510, Div. 400 000, Tant. an A.-R. 8881, ortrag 5126. Sa. M. 14 926 680.