― 260 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Rheinisches Elektricitätswerk im Braunkohlenrevier Akt.-Ges. in Cöln, Herwarthstr. 18. Gegründet: 28./6. 1910; eingetr. 19./7. 1910. Gründer: Rheinische Akt.-Ges. für Braun- kohlenbergbau u. Brikettfabrikation. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Elektrizitätswerken u. die Verwert. der zu erzeugenden elektr. Energie, sowie alle Unternehmungen, die diesem Zwecke dienen. Dem Rheinischen Elektricitätswerk wurden die Lieferungsverträge auf elektr. Energie, welche die Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation in Cöln 1910 mit der Stadt Cöln u. dem Kreise Bergheim abgeschlossen, zur Ausführ. übertragen. Das Elektr.- Werk errichtete seine Zentrale auf Grube Fortuna genannter Bergwerks-Ges., die durch Kabel mit der Stadt Cöln verbunden ist. Der Bau der Zentrale in der ersten Anlage in Grösse von 8000 KW. ist Mitte 1912 fertiggestellt. Auch Belieferung des Kreises Bergheim mit elektr. Energie. Der mit der Stadt Cöln am 3./6. 1910 abgeschlossene 30jähr. Vertrag auf Lieferung elektr. Energie beruht im wesentlichen auf der Grundlage, dass die Stadt verpflichtet ist, vom 1./4. 1912 ab ihren ganzen Bedarf an elektr. Energie für das gegenwärtige u. zukünftige Stadtgebiet ausschliesslich von der Ges. zu entnehmen, soweit dieser Bedarf nicht aus bestehenden städt. Elektrizitätswerken oder aus den Elektrizitätswerken der während der Vertragsdauer etwa einzugemeindenden Gebietsteile gedeckt werden kann. Mit dem Elektricitätswerk Berggeist A.-G. in Brühl hat das Rhein. Elektricitätswerk einen Reservevertrag abgeschlossen. Die Stromerzeug. betrug 1913–1914: 33 044 674, 55 152 344 Kwst., davon wurden 31 255 641, 54 226 435 Kwst. nutzbar abgegeben gegen 6 606 944 Kwst. im J. 1912. Mit der Metallbank u. Metallurg. Ges. A.-G. in Frankf. a. M. schloss das Rhein. Elektric.- Werk für die bei Ichendorf in der Nähe der Beisselsgrube zu errichtenden Fabrikanlagen einen Stromlieferungsvertrag auf eine Mindestmenge von jährl. 16 000 000 Kwst. ab. Die Metall- bank hat das Recht, nach Ablauf einer gewissen Zeit diesen Stromlieferungsvertrag in einen Kohlenlieferungsvertrag umzuwandeln. Am 4./5. 1912 hat das Rhein. Elektric.-Werk mit der Stadt Mülheim a. Rh. einen Pachtvertrag über das städt. Elektric.-Werk auf 25 Jahre abgeschlossen. Das Elektric.-Werk daselbst ist stillgelegt worden; die Stromliefer. erfolgt durch das Rhein. Elektric.-Werk. Zur Verwalt. des Elektricitätswerkes in Mülheim hat die Ges. die Elektricitätswerk Mülheim a. Rh. G. m. b. H. in Mülheim a. Rh. mit M. 20000 St.-Kap. gegründet. Die mit 25 % eingez. Stammanteile sind im Eigentum der Ges. Die Stromabgabe in Mülheim a. Rh. betrug 1912–1914: 3 075 949, 5 691 879, ? Kwst. Wegen des steigenden Bedarfs der Stromabnehmer der Ges. erwies sich eine Vergrösser. des Kraftwerks als notwendig. Die Ges. stellte 1913 2 Turbinen zu je 8000 KW. auf, eine dritte wurde zum 1./2. 1914 betriebsfertig; ausserdem wurde die Kessel- u. Schaltanlage entsprechend vergrössert. Es schweben ferner Verhandlungen wegen Erweiterung des Absatzgebietes. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, übernommen von der Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikat. zu pari. Die G.-V. v. 11./4. 1913 beschloss Erhöh. um M. 2 000 000, begeben zu pari, hiervon eingezahlt 25 %. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. von 1910, rückzahlbar zu 102 %, II. M. 2 000 000 in 5 % Oblig von 1914, rückzahlbar zu pari. Für die Verzins. u. Tilg. beider Ayleihen hat die Rhein. A.-G. f. Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation in Cöln die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Aktieneinzahl. 1 500 000, Grundstück 31 731, Gebäude 1 579 794, Masch. 3 655 066, Kabel 1 715 654, Utensil. 58 843, Material. 8158, Kaut. 300, Effekten 5000, Avale 26 500, Debit. 1 700 568, Anleihestempel u. Disagio 186 000. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Oblig. 4 000 000, Abschreib. 550 914, Bankier-Kto 542 197, Kredit. 1 065 918, Avale 26 500, Rückstell. für Stempelsteuer 59 400, do. für Zs. 48 655, do. für Löhne 450, Gewinn 173 581. Sa. M. 10 467 616. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 108 041, Saldo auf Zs. 151 795, Abschreib. auf Anleihestempel u. Disagio 16 679, z. Abschreib.-Kto 330 914, Gewinnvortr. 173 581, R.-F. 8679, Div. 150 000, Vortrag 14 902. – Kredit: Vortrag 13 873, Stromverkaufskto 767 138. Sa. M. 781 012. Dividenden: 1910–1913: 0, 0, 0, 0 % (Baujahre); 1914: 6 %. Direktion: Ober-Ing. Alb. Schreiber, Cöln; Kaufm. Ad. Mertz, Horren. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Dr. jur. Paul Silverberg, Cöln; Stellv. Bergassessor Carl Gruhl, Kaufm. Max Gruhl, Brühl; Bergrat Jul. Krisch, Helmstedt; Komm.-Rat Albert Pinkuss, Bank- Dir. Oskar Schlitter, Berlin; Gen.-Dir. Geh. Bergrat Dr. jur. Viktor Weidtman, Aachen; S. Alfred Freih. von Oppenheim, Dir. H. Prenger, Geh. Komm.-Rat Dr. phil. Louis Hagen, Cöln. Prokuristen: Jak. Aussem, Victor Bellier de Launay. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind., Nationalbank f. Deutschl., Jacquier & Securius, A. E. Wassermann; Cöln: Deutsche Bank, Sal. Oppen- heim jr. & Co., Rhein. Westfäl. Disconto-Ges., A. Schaaffh. Bankverein, Deichmann & Co., A. Levy; Frankf. a. M.: Deutsche Effekten- u. Wechselbank, J. S. H. Stern.