2286 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hiltsgeschäfte. Dividenden 1912–1914: , 2, 2 %. (Gewinn M. 45 416. 93 492, 68 632.) Direktion: Dir. Adolf Steindorff, Stassfurt. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Bruno Heck, Dessau; Stellv. Erster Bürgermeister Dr. Adalbert Berger, Stassfurt Baurat Alfred Philippi, B.-Lichterfelde; Syndikus Dr. Herm. Müller, Dessau. Elektricitätswerk Strassburgi. E. inStrassburgi. E., Hohersteg4. Gegründet: 14./12. 1899; eingetr. 30./12. 1899. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Die Allg. Elektr.-Ges. in Berlin hat auf das Grundkapital folg. Einlagen gemacht: 1) die der Einlegerin zusteh. Rechte aus den Verträgen mit der Stadt Strassburg, 2) den bisher gemäss diesen Verträgen mit 2½ % jährl. gebildeten Amort.-F., 3) den vorhandenen Ern.-F., 4) das Elektri- zitätswerk Strassburg, bestehend in den Gebäulichkeiten auf einem 6600 am grossen Grund- stück im Baublock Nr. 3b der Stadterweiter. Strassburg mit allem Zubehör. Der Einlegerin sind hierfür gewährt worden 4357 Aktien der Ges. à M. 1000 u. M. 471.08 bar. Zweck: Gewerbsmässige Ausnutzung der Elektrizität in Strassburg i. Els. u. Umgegend. Das Kabelnetz in der Stadt Strassburg hat eine Länge von 459 km. Seit 1906 wurden die im Umkreise von 48 km um Strassburg liegenden Gemeinden sukzessive an das Leitungsnetz der Ges. angeschlossen. Die Elektrizitätswerke in Molsheim sind 1905 gegen M. 235 000 neuer Aktien von der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. in Berlin erworben, auch die Elektrizitäts. werke in Brumath u. Wasselnheim wurden 1905 gekauft, ebenso 1908 solche in Oberehnheim, Benfeld u. Kork (Baden). Die Ges. Versorgt jetzt 204 Gemeinden in Elsass u. in Baden mit zus. 212 000 Einwohnern, mit denen langfristige Lieferungsverträge abgeschlossen wurden. Nach Aufstellung einer 8000 Kw.-Dampfturbine in 1913 verfügt die Ges. nun über 13 Dampf- masch. u. Turbinen mit 24 000 Kw. Leistung u. 24 Kessel mit 6682 am Heizfläche. Die Kabel des Stadtgebietes umfassten Ende 1914 625 km. 1912 hat die Ges. eine zweite Hoch- spannungsleitung nach Hagenau gezogen, die den Rhein entlang über Wanzenau, Kilstett, Gambsheim, Offendorf, Herlisheim, Drusenheim führt. Von den Elsässischen Elektricitäts- werken vorm. Otto Schulze, G. m. b. H., hat die Ges. das Elektrizitätswerk Pfaffenhofen erworben. Auch die Elektrizitätswerke Dettweiler, Hochfelder, Breuschtal, Elektrizitätswerk in Schirmeck, Issenhausen wurden erworben bezw. angeschlossen. Die Ges. besitzt M. 2000000 Aktien der Oberrhein. Kraftwerke in Mülhausen (letzte Div. 5, 5, 6, 6 %). An das Elektrizitätswerk Strassburg waren Ende 1914 angeschlossen: 525 120 Glühlampen, à 50 Watt, 3474 Bogenlampen à 8 Ampire, 5986 Motoren mit 21 936 PS., Gesamtaequivalent 53 198 Kw. Hiervon entfallen auf Fernnetze: 159 114 Glühlampen, 228 Bogenlampen, 2656 Motore mit 9056 PS. Wird eine Glühlampe 4 ½ Hw. berechnet, so ergibt sich Der 31/12 1913 an angeschlossenen Glüh-, Bogenlampen u. Motoren exkl. Strassenbahn ein Gesamt- Aequivalent von 1 063 960 gegen 899 520 Lampen im Vorjahre, mithin eine Vermehrung von 164 440 Glühlampen = 18 %. Nutzbar abgegeben 1908–1914: 13 003 859, 14 629 607, 16 676 551, 19 676 551, 23:729 264, 28 991 452, 32 146 946 Kwstd. Ausserdem werden 105 Strassenbahn- motorwagen bei 64 470 km Gleislänge versorgt. 1914 erhöhte sich das Gesamtanschluss- Aquivalent auf 585 210 K.-W. Konzession: Nach den Verträgen mit der Stadt Strassburg von 1895, 1898 u. 1899 war das Recht zur Benutz. der städt. Strassen u. Plätze u. zur Stromliefer. kein ausschliessliches, doch war der Ges. bei gleichen Beding. d. Vorzug vor Dritten eingeräumt. Auch für die Versorg. d. Ge- meinden Schiltigheim, Bischheim u. Kehl mit Elektrizität wurde der Ges. die Genehmig. erteilt. Die Stadt Strassburg hatte an dem über 5 % des Anlagekapitals hinausgehenden Reingewinn einen Anteil von 25 % und weitere 25 % von dem Reingewinn über 9 %. Nach Ablauf von 15, 20, 25, 30, 35 u. 40 Betriebsjahren, von Ende 1896 ab gerechnet, ist die Stadt Strassburg zur käuflichen Übernahme des Werks berechtigt. Als Basis für die Ankaufssumme dient das An- lagekapital unter Abzug von 2½ % des Herstell.-Preises für jedes verflossene Jahr. 1908 ist mit der Stadt Strassburg eine neue Abmachung getroffen, wonach die Stadt auf ihren konzessionsgemässen früheren Rückkauf verzichtet und die Konzession auf 40 Jahre verlängert, auch ist sie nicht befugt, Strom an Dritte abzugeben, noch Dritten die Benutzung städtischer Strassen zu diesem Zwecke zu gestatten. Immerhin hat sich die Stadt vorbehalten jeder- zeit Wasserkraftanlagen vom mind. 3000 HP. zu errichten oder errichten zu lassen, zwecks Versorgung von Strassburg u. Umgebung mit elektr. Energie. Als Gegenleistung gewährt das Elektrizitätswerk der Stadtgemeinde einen höheren Gewinnanteil (10 % vom Bruttogewinn). Durch Vertrag mit der Strassburger Strassenbahn-Ges. ist dem Elektr.-Werk die gesamte Stromlieferung für den Strassenbahnbetrieb bis Ende 1925 gesichert. Die Stadt Strassburg erhielt 1911–1914 an Bruttoabgabe M. 421 309, 485 265, 546 793, 615 751. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht zur Tilg. von Bankschulden u. Deckung von Anlagekosten It. G.-V. v. 11./3. 1905 um M. 1 000 000. Hiervon sind 235 Stück an Zahlungs Statt für das von der Ges. erworbene Untere Breuschtal- Elektrizitätswerk der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. in Berlin überlassen worden. Die restl. 765 Aktien sind zu 175 % von der Bank für elektr. Unternehm. in Zürich mit der Verpflicht. Übernommen u. davon 500 Stück den Aktionären zum gleichen Kurse angeboten. Zur Rückzahl. von Bankschulden u. zur Bestreit. der Anlagekosten für Erweiterungen beschloss die G.-V. v. 12./3. 1906 weitere Erhöh. des A.-K. um M. 2 000 000 (auf M. 7 500 000) in 2000 Aktien, übernommen von der Bank für elektr. Unternehm. in Zürich zu 153 %, angeboten den Aktionären 1833 Stück zum gleichen Kurse. Nochmals erhöht zur Ausdehnung der Anlagen