6.Q.Q....G as3 ... 3..................... 2308 Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. * ― * 7* ( Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft „Victoria“ in Berlin, W. 15 Kurfürstendamm 52, mit Zweigniederlass. in Victoria, Kamerun, und 26 Faktoreien. MInfolge des Krieges ist die Ges. vom Minister von der Verpflicht. zur Aufstell. u. Vorleg. der Bilanz und der Gewinn- und der Verlustrechnung sowie des Geschäftsberichts für 1914 und von der Abhaltung der G.-V. einstweilen befreit worden. Gegründet: 21./1. 1897; eingetr. 2./10. 1897. Zweck: Erwerb u. Verwertung von Grundbesitz im deutschen Schutzgebiete von Kamerun sowie Betrieb von Land- u. Plantagenwirtschaft daselbst u. aller damit in Verbindung stehendem gewerbl. Unternehm. u. Handelsgeschäfte. Die Ges. übernahm von Dr. Max. Esser zu Berlin ca. 7000 ha u. von dem Bergwerksbes. Sholto Douglas zu Berlin ca. 3000 ha (zus. 10 745 ha) des am Kamerunberge bei Victoria im deutschen Schutzgebiete von Kamerun gelegenen Geländes nebst allen Zubehörungen und Beständen. Hierfür wurden dem Dr. Max. Esser M. 130 000, den Bergwerksbes. Sholto Douglas M. 30 000 vergütet. Die G.-V. v. 23./5. 1903 beschloss Erwerb der Pflanzungs-Ges. Soppo G. m. b. H., deren Kapital aus M. 400 000 Anteilen bestand. Zum Erwerb dieser Anteile und Ablösung eines Vorschusses von M. 100 000 wurde das A.-K. der , Victoriaé um M. 500 000 erhöht (siehe unten). 1904 Erwerb der 3 etwa 4000 ha Land umfassenden und mit rund 400 000 Kakaobäumen bestandenen Plantagen Bolifamba, Molyko u. Lisoka, zu welchem Zwecke M. 1 500 000 Aktien ausgegeben wurden (siehe unten). 1902–1913 wurden 3040, 5822, 10 665, 9622, 10 850, 13 249, 19 014, 26 008, 27 829, 24 312, 31 015, 31 165 Säcke Kakao à 50 kg auf den Markt gebracht. Die Kakaokulturen umfassen z. Z. bei der Victoria-Pflanzung 6193 ha. Mit Rücksicht auf grössere Anlagen in Ölpalmkulturen wurde 1910 von einer Erweiterung der Kakaobestände abgesehen. Die Anzahl der wildwachsenden Ölpalmen, die über das ganze Pflanzungsgebiet verteilt sind, wird auf etwa 220 000 Bäume geschätzt, von denen die Hälfte fruchttragend sein dürfte. Das Palmölwerk produzierte 1913 137 Fass Ö01 zu je 600 kg. sowie 1238 Säcke Palmkerne zu je 60 kg. Die Ges. wird der Ölpalmkultur für die Folge erhöhte Aufmerksamkeit zuwenden. 1910 wurden neugepflanzt: Ölpalmen als Zwischenkultur mit Kakao, Kautschuk u. Planten 308.37 ha. Zum erstenmal wurde 1910 ein grösserer Zapfversuch an den älteren Gummi- bäumen unternommen. Das Ergebnis war 1274.57 kg Gummi tadelloser Qualität, dann 1911 1274 kg, 1912 3335 kg, 1913 2835 kg. An verschiedenen Kautschukbeständen sind auf der Pflanzung vorhanden: 414 ha. An Plantenkulturen besitzt die Ges 125.88 ha. Die gewonnenen Früchte dienen ausschliesslich zur Arbeiterernährung. Alle Kulturen der Pflanzung zusammengenommen umfassten Ende 1913 eine Fläche von 4405 ha. Durch 74 km lange Feldbahnen ist der Landbesitz der Ges. zugänglich gemacht. Die Victoria-Ges. beschäftigte 1913 53 weisse Beamte u. 2643 farbige Arbeiter. Für die Abtretung grosser Teile des Pflanzungsgebietes, die bei der Gründung der Ges. den Eingeborenen als Reservate durch den Fiskus vorbehalten blieben, wurden der Ges. 1910 als Ersatz 3000 ha neuen Landes endgültig am Möwensee zugewiesen, so dass die Ges. nunmehr über einen freien Landbesitz von 17 000 ha als Eigentum verfügt. Die Mittel, welche zur Er- schliessung des Neulandes, Prinz Alfred-Pflanzung genannt, erforderlich werden, gedenkt die Ges. vorerst den Betriebsüberschüssen zu entnehmen u. hat zu diesem Zwecke für die Unk. der ersten 3 Jahre besondere Rückstellungen von M. 130 000, 165 000 u. 450 000 gemacht. In erster Linie ist für diese neue Pflanzung Kakao mit Hevea als Zwischenkultur, ferner Olpalmen mit Kaffee vorgesehen; bisher 600 ha unter Kultur gebracht. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, erhöht zwecks Erwerb der Anteile der Pflanzungs-Ges. Soppo (siehe oben) lt.- G.-V. v. 23./5. 1903 um M. 500 000, angeboten den Aktionären zu pari, ferner zum Ankauf der 3 Plantagen Boli- famba, Molyko u. Lisoka (s. oben) lt. G.-V. v. 25./7. 1904 um M. 1 500 000, angeboten den Aktionären zu 110 %. Die a. o. G.-V. v. 9./3. 1907 beschloss zur Sanierung der Ges. die Herabsetzung des A.-K. von M. 4 500 000 auf M. 3 000 000 durch Zus. legung des A.-K. 3: 2. Gleichzeitig hat die G.-V. v. 9./3. 1907 beschlossen, diejenigen zus. gelegten Aktien, auf welche die Zuzahlung von M. 500, und zwar M. 250 am 15./4. u. M. 250 am 15./6. 1907 erfolgt, in 8 % Vorz.-Aktien mit dem Anspruch auf Nachzahlung der Vorz.-Div. zu ver- wandeln. Die Zuzahlung wurde auf 2800 St.-Aktien mit zus. M. 1 400 000 geleistet (abz. Kosten M. 1 398 168). Von den St.-Aktien sind 54 Stück zur Konvertierung nicht eingereicht worden, sie wurden deshalb für kraftlos erklärt. An deren Stelle sind 36 neue Aktien aus- gegeben und versteigert worden; Erlös dafür M. 6833. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1 1907 ausser den 8 % dieselbe Div. wie die St.-Aktien u. bei Auflös. der Ges. vorzugsweise den Nennwert u. alle etwa rückständ. Div. Der aus der Zus. legung resultierende Buch- gewinn von M. 1 500 000 plus Zuzahlung M. 1 398 168, zus. also M. 2 898 168, wurde zu ausserord. Abschreib. auf die Pflanzung verwendet. A.-K. somit 1907–1910 M. 3 000 000 in 2800 Vorz.-Aktien u. 200 St.-Aktien. Gemäss Beschluss der a. o. G.-V. v. 4./6. 1910 wurden die noch vorhandenen 200 St.-Aktien in Vorz.-Aktien umgewandelt, indem auf jede Aktie M. 500 nebst 4 % Stückzs. v. 1./1. 1910 ab bar bezahlt werden konnten, was auf alle 200 St.- Aktien geschah. Da auf alle Aktien jetzt Zuzahl. geleistet worden ist, besteht nur noch eine Aktiengattung, deren Vorzugsrechte in der G.-V. v. 4./6. 1910 aufgehoben worden sind. A.-K. jetzt M. 3 000 000 in 3000 Aktien. Die Zuzahl. von M. 100 000 floss in R.-F. Anleihe: M. 1 000 000 in 6 % Oblig. à M. 1000 von 1902, hypoth. sichergestellt, aufgenommen zum Ausbau von 2000 ha Gelände an der Ostgrenze des Gebietes der Ges. Die Ausgabe erfolgte