2326 Verschiedene Gesellschaften und Nachträge. 0 Verschiedene Gesellschaften und Nachträge. Berliner Hotel-Gesellschaft Berlin, W. 8. Kaiserhof am Zietenplatz, Zweigniederlassungen in Bremen (Hillmanns Hotel), in Hamburg (Hotel Atlantic). Gegründet: 9./12. Juli 1872, eingetr. 16./7. 1872. Zweck: Bau, Betrieb, Erwerb, Miete, Pachtung u. Regie von Hotels, Restaurants, Cafés u. sonstigen, zu geselligen oder Vereinszwecken dienenden Baulichkeiten, sowie jedwede Verwert. der in solchen Baulichkeiten vorhandenen Räumen. Die Ges. ist berechtigt, sich an den Unternehm., die mit den obengenannten im wirtschaftl. Zus. hang stehen, insbes. die vorstehend erwähnten Zwecke der Ges. fördern, in jeder zulässigen Form zu beteiligen. Die Ges. kann mit dem Aktien-Bauverein „Passage“ Vereinbarungen treffen, cauf Grund deren dieser sich bei dem Unternehmen der Berliner Hotel-Ges. beteiligt. Die Berliner Hotel-Ges. besitzt u. betreibt: I. das am Wilhelmsplatz in Berlin auf einem von vier Strassen umzogenen Grundstück im Ausmasse von ca. 4100 qam (ca. 289 qR) er- baute Hotel Atlantic Der Kaiserhof, enthaltend ca. 300 Wohn-, Schlaf- u. Badezimmer, ein grosses Weinrestaurant, Festräume, Ausstellungsräume sowie mehrere Läden; die Baulich- keiten sind gegen Feuersgefahr mit M. 3 770 100 versichert. II. das am Alsterbassin in Hamburg in den Jahren 1907–1909 auf einem Grundstücke von ca. 5872 am (ca. 414 qR) mit 78 m Alsterfront neu errichtete Hotel Atlantic mit ca. 375 Wohn-, Schlaf- u. Bade- zimmern, Restaurationsräumen, grossen Festräumen sowie Ausstellungsräumen u. mehreren Läden. In dem Hotel wird ein grosses Weinrestaurant unter der altbekannten Firma „Franz Pfordte“ betrieben, die von der Ges. um den Preis von ca. M. 150 000 vor einigen Jahren erworben wurde u. als offene Handelsges. von den beiden Vorstandsmitgliedern für Rechnung der Berliner Hotel-Ges. weitergeführt wird. Die Baulichkeiten sind gegen Feuers- gefahr mit M. 5 551 920 versichert. Ferner besitzt die Ges. die an das Hotel Atlantic un- mittelbar angrenzenden Grundstücke Alstertwiete 20 (früher 20/22) (als Garage eingerichtet u. verpachtet), An der Alster 72 (vermietet) u. Alstertwiete 10 u. 12 (Nebengebäude für eigenen Gebrauch). Die letzten beiden Grundstücke sind in obiger Flächenangabe für das Hotel Atlantic einbegriffen u. für die Anleihe (s. unten) mit verpfändet, die anderen beiden Grundstücke sind ca. 505 bezw. ca. 154 qm gross. III. das Hotel Baltic in der Invalidenstr. am Stettiner Bahnhof in Berlin, mit ca. 1773 qm (ca. 125 qR) Grundfläche, ca. 140 Wohn-, Schlaf- u. Badezimmern, einem grossen an die Patzenhofer-Brauerei verpachteten Restaurant u. mehreren Läden. Das Gebäude ist mit M. 850 000 gegen Feuersgefahr versichert. Die Ges. besitzt ferner das Hotelgrundstück „Hillmann's Hotel'“ in Bremen. Dieses Hotel war für eine Nettojahrespacht von M. 130 000 bis 31./7. 1918 an eine unter Beteilig. Bremer Interessenten gebildete Hotelbetriebs-G. m. b. H. verpachtet, die sich verpflichtet hatte, das Hotel spätestens bei Ablauf der Pacht zum Preise von M. 2 700 000, dem jetzigen Buchwert, käuflich zu übernehmen u. inzwischen auf den Kaufpreis Anzahl. von M. 20 000 jährlich zu leisten. Dieses Hotel erbrachte von Kriegsbeginn ab nur ein Drittel der normalen Pacht. da die Pächterin die Kriegsklausel des Vertrages geltend machte. Die Ges. hät es vorge- zogen, das Pachtverhältnis durch Einigung gütlich zu regeln. Diese Einigung erstreckt sich lediglich auf das Pachtjahr vom 1./8. 1914 bis 31./7. 1915. Schliesslich betreibt die Ges. naoch in Verbindung mit ihren Restaurationsbetrieben eine Weingrosshandlung in Berlin unter ihrer Firma u. eine solche in Hamburg unter der vorerwähnten Firma „Franz Pfordte“. Die Ges. beschäftigt in allen Betrieben ca. 700 Angestellte. Das Geschäftsj. 1914 (Kriegsjahr) brachte einen Verlust von M. 253 305, der aus R.-F. gedeckt wurde. Betriebsüberschüsse 1914 nur M. 1 091 955 gegen M. 1 698 122 in 1913. Kapital: M. 3 600 000 in 3000 gleichber. Aktien à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 6 000 000 in 20 000 Aktien à 100 Tlr. (= M. 300). Herabgesetzt lt. G.-V. v. 15./7. 1884 auf M. 3 000 000 durch Zus. legung von je 2 Aktien zu einer. Der buchmässige Gewinn aus der Herabsetzung wurde mit M. 400 000 zur Bildung von Res., mit M. 2 600 000 zu Abschreib. verwandt. Erhöht lt. G.-V. v. 19./4. 1890 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, angeboten ersten Zeichnern u. Aktionären je zur Hälfte zu 115 %. Die G.-V. v. 4./7. 1905 beschloss Zwecks Erneuer. des Hotels Kaiserhof u. Ausbaues des Kurhauses Heringsdorf weitere Erhöh. des A.-K. um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) in 2000 Aktien à M. 1000, übernommen von der Dresdner Bank in Berlin zu 110 %, angeboten, nachdem die Gründer der Ges. zufolge des ihnen statutar. zustehenden Rechtes M. 890 000 zu 110 % übernommen, M. 1 110 000 den Aktionären zu 110 %. A.-K. somit von 1906–1908 M. 6 000 000 in St.-Aktien, u. zwar in 9998 Aktien (Nr. 1–9998) à M. 300, 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000 u. 4 Aktien à M. 300, deren jede aber lt. G.-V. v. 26./5. 1883 nur noch über M. 150 in Kraft war. Sanierung 1908: Nach dem Bericht des A.-R. waren die Schwierigkeiten des Unter- nehmens 1907/08 im wesentlichen durch zwei Ursachen hervorgerufen. Erstens hat der im IJ. 1905 begonnene Umbau u. die Neueinrichtung des Kaiserhofhotels u. des Kurhauses in Heringsdorf annähernd M. 5 000 000 beansprucht. Da durch die Kapitalsemission von 1905 nur M. 2 000 000 bare Mittel beschafft worden waren, so mussten die weiteren Asgaben im Wege des Kredites gedeckt werden, u. zum Teil ist die Regulierung der Rechnungen über