2346 Verschiedene Gesellschaften und Nachträge. Akt.-Ges. Metzeler & Co. in München. Die Ges. befand sich seit 1913 in Zahlungsschwierigkeiten. Das Jahr 1913 schloss mit einer Unterbilanz von M. 790 577 ab. Da verschiedene Sanierungsversuche scheiterten, so wurde am 11./3. 1914 über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkurs- verwalter: Justizrat Dr. Buhmann, München, Neuhauserstr. 16. Im Juni 1914 kam eine Rekonstruktion des Unternehmens auf folgender Basis zustande: Die Schuldverschreibungen werden auf 85 % abgestempelt. Die nichtbevorrechtigten Konkursgläubiger erhalten im Zwangsvergleich eine Zahlung von 25 %. Die Ges. erhält die Masse gegen Nachweis der Bezahlung der Zwangsvergleichsduote auf die in der Konkurstabelle festgestellten Forder. zurück. Die Dresdner Bank stellte der Ges. M. 200 000 abgestempelte Schuldverschreib. zur Herabsetzung des gesamten Schuldverschreib.-Kapitals auf M. 1 500 000 zur Verfügung. Sie übernahm auch die Verzinsung dieser M. 1½ Mill. Schuldverschreib. bis zum 1./10. 1915. Die Dresdner Bank gewährt ferner der Ges. einen ungedeckten, drei Jahre unkündbaren Kredit von mindestens M. 200 000 u. höchstens M. 1 000 000. Die Aktien werden im Ver- hältnis von 40 zu 1 zusammengelegt (Beschluss der a. o. G.-V. v. 22./6. 1914). Von der Zus.- legung befreit eine Zuzahlung von M. 975 auf jede Aktie. Eine Erhöh. des A.-K. ist bis zum Betrage von M. 2 800 000 in Aussicht genommen. Die Bankgruppe verpflichtet sich bis zu 2000 Stück Aktien durch Aufzahlung von M. 975 in verbesserte Aktien umzuwandeln. Nach Durchführ. der Transaktion besteht das A.-K. jetzt aus M. 2 060 000. Das Konkursverfahren wurde infolge des Zwangsvergleiches am 14./8. 1914 aufgehoben. Die Akt.-Ges. Wird fortgesetzt. Gegründet: 7./5. 1901 mit Wirkung ab 1./1. 1901; eingetr. 1./6. 1901. Übernahme der Firma Metzeler & Co. samt deren Immobilien: Anwesen Haus-Nr. 131 u. 133 an der Westend- strasse in München mit allen Rechten und Gerechtigkeiten, Ein- u. Zugehörungen, bestehend aus Hofgummiwarenfabrik, Baugrund an der Trappentreustrasse unterm Gollierplatz etc. für M. 3 090 658. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Fabrikation von und Handel mit Gummi- u. Asbestwaren, selbstschmier. Stopf- büchsenpackungen, techn., chirurg. u. verwandten Artikeln; Spez.: Pneumatics für Fahrräder u. Automobile; Ballon- u. Aeroplan-Stoffe. 3 Kapital: Urspr. M. 2 800 000 in 2800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./3. 1906 um M. 800 000, angeboten den alten Aktionären zu 105 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./4. 1911 um M. 400 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, übernommen von der Dresdner Bank Fil. München zu 107 %, hiervon angeboten M. 300 000 den alten Aktionären zu 112 %. Wegen Sanierung siehe oben. Anleihe: Die G.-V. v. 22./4. 1911 beschloss zur Heimzahlung dieser Hypoth. von M. 1 074 938 die Aufnahme einer Hypoth.-Anleihe im Betrage von M. 2 000 000 in 4½ % Oblig., rück- zahlbar zu 102 %. Stücke à M. 2000, 1000 u. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Die Schuldverschreib. sind auf den Namen der Dresdner Bank, Fil. München, oder deren Ordre ausgestellt u. werden durch Indoss. übertragen. Verlos. oder Kündig. der Anleihe ist bis 1./10. 1917 aus- geschlossen; von da ab erfolgt die Rückzahl. durch jährliche Verlos. bis längstens 1955. Die Anleihe ist durch Eintrag an erster Hypoth.-Rangstelle auf dem gesamten Grundbesitz der Ges. nebst Fabrikgebäuden u. allem Zubehör, wie Masch., Einricht.-Gegenstände usw. sichergestellt. Freihändig aufgelegt zu 101 %. Siehe auch oben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividenden 1901–1912: 4, 4, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 6, 7, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rud. Freysinger, Otto Friedmann. Prokurist: Adolf von Königslöw. Aufsichtsrat: Vors. Verkehrsminister a. D. von Frauendorfer, Gen.-Konsul Dr. Loehr, Komm.-Rat Wilh. Seitz, Bank-Dir. Bremer, Rechtsanw. Dr. Haas, München. Zahlstellen: München: Dresdner Bank Fil., Bayer. Handelsbank. Gesellschaft für Brauerei, Spiritus- u. Presshefe-Fabrikation vormals G. Sinner in Karlsruhe-Grünwinkel (Baden), Zweigniederlassungen in Durmersheim u. Duban b. Posen; Niederlagen in Pforz- heim, Mannheim u. Duisburg. Gegründet: 2./11. 1885; eingetr. 30./11. 1885. Übernahmepreis M. 2 000 000. 1898 Erwerb der Gebr. Friedmann'schen Spritfabriken in Stettin u. Neufahrwasser mit Lagerhalle in Mann- heim; über die Kapitalserhöhung zu diesem Zwecke siehe unten. Das Etabliss. in Grünwinkel wurde 1888 durch eine grosse Rektifikationsanstalt für Feinsprit, 1891 durch Bau einer Getreidemühle mit Speicher, 1898 durch Bau einer neuen Presshefenfabrik, Brauereikeller, Picherei erweitert. Grundbesitz am 1./1. 1915 in Karls- ruhe u. Vororten 545 205 qm, in Durmersheim 19 855 qm, in Luban 1 494 570 am, Neu- kölln 4058 qm, Neuhaldensleben 9058 qm, zus. 2 074 746 qm. 3 Die Ges. steht mit ihren Brennereien in Grünwinkel, Durmersheim u. Luban bei Posen iin einem Vertragsverhältnis mit der neuen „Spiritus-Zentrale“ in Berlin. Die Ges. besitzt gegenwärtig je eine Presshefenfabrik nebst Spiritusbrennerei in Grünwinkel, Durmersheim u. Luban bei Posen; letztere 1904 errichtet u. seit Okt. 1904 in Betrieb. Weiterer Besitz eine Spiritusraffinerie in Grünwinkel, eine Malzfabrik in Grünwinkel, eine Grossbrauerei sowie Weizen- u. Roggenmühle (s. unten) in Grün-