2350 Verschiedene Gesellschaften und Nachträge. jahr 1914 (Kriegsjahr) einen neuen Verlust von M. 161 506 brachte u. Sanierungsversuche fehlschlugen, wurde am 31./3. 1915 das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Dr.. jur. Nahrath, Charlottenburg, Windscheidstr. 18. Anfang Mai war der Status nach Angabe des Konkursverwalters folgender: Die Aktiven (bestehend aus dem Grundstück Lutherstr. 22-24, das mit M. 2 300 000 belastet, und aus dem für die Masse kaum ein Ein- gang anzunehmen ist, ferner Warenlager und einigen Guthaben) betragen M. 26 461, von denen abzusetzen sind: Massekosten, Masseschulden, Vorrechtsforderungen usw., sodass zur Verteilung verbleiben M. 12 867 auf M. 143 563 vorrechtlose Forderungen, was einer Div. von 8¾ % entspricht, vorausgesetzt, dass Mobilien und Vorräte zur Masse fliessen. Bemerkt sei noch, dass bei Eröffnung des Konkurses ein Barbestand von M. 8.15 vorgefunden wurde. Kapital: M. 1500 000 in 865 Vorz.-Aktien u. 635 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 200 0000 in 2000 Aktien, von denen 400 Stück, die bar einzuzahlen waren, zum Kurse von 110 %, die anderen 1600 Stück, die als Gegenwert für die Sacheinlage gewährt werden (s. oben) zum Nennbetrage ausgegeben wurden. Zur Beseitigung der Unterbilanz von M. 500 000 G. oben), sowie zur Sanierung der Ges. überhaupt, beschloss die a. o. G.-V. v. 7./1. 1913 die Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 1 500 000 durch Zus. legung der Aktien von 4: 3, ferner auch die Umwandlung der zus. gelegten Aktien in Vorz.-Aktien durch bare Zuzahl. von 30 % auf den Nennwert. Bis Ende 1913 wurde die Zuzahl. auf M. 565 000 Aktien geleistet, die Vorz.-Aktien wurden. A.-K. somit Ende 1913 M. 1 500 000 in 935 St.- Aktien u. 565 Vorz.-Aktien. Die Inhaber dieser Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1913 vorweg aus den erzielten Gewinnen bis zu 6 % Div. mit Nachzahl. Im Falle der Auflös. der Ges. sind die Vorz.-Aktien vorerst mit 130 zu befriedigen. Auf M. 300 000 zus.gelegte Aktien wurde die Zuzahl. von 30 % des Nennwertes noch vom 1./1.–31./1. 1914 geleistet. A.-K. somit jetzt M. 1 500 000 in 635 St.-Aktien u. 865 Vorz.-Aktien. Durch die Zuzahl. flossen der Ges. zus. M. 259 500 zu. 164 Aktien wurden nicht zur Zus. legung eingereicht. Die Ver- steigerung der gegen diese Aktien ausgegebenen 123 konvertierten Aktien hat auf jede dieser 164 Aktien einen Erlös von M. 187 ergeben, welcher Betrag von der Ges.-Kasse er- hoben werden kann. Mit den Gläubigern der Ges. ist ein Vergleich zustande gekommen, wonach diejenigen, welche bis zu M. 300 zu fordern hatten, voll ausbezahlt wurden diejenigen, welche darüber hinausgehende Forderungen hatten, sollten 15 % in bar sofort, 5 % in bar 4 Wochen nach der veröffentlichten Bilanz gezahlt erhalten; der Rest der Gläubigerforderungen von 80 % wurde den Gläubigern zum Ausgleich in Aktien zum Nennwerte übergeben. Diese Aktien wurden der Ges. zu ca. 30 % zur Verfügung gestellt. Die Restrate von 5 %, welche erst im Mai 1914 fällig werden sollte, ist zum grössten Teile schon Ende 1913, der Rest in- zwischen an die Gläubiger abgeführt worden, weil die der Ges. zur Verfügung stehenden Mittel dies zuliessen. Die Verwaltung bzw. der Konkursverwalter hHat einen Prozess gegen die Gründer der A.-G. eingeleitet, der über gewisse Vorgänge bei Einzahl. des Gründungs-Kap. Klarheit bringen soll. Hypoth.: M. 1 700 000 I. Hypoth. auf Lutherstr.; M. 600 000 II. Hypoth., ferner eine Sicherheits-Hypoth. über M. 230 000. Wegen rückständigen Hypoth.-Zs. wird die Zwangs- versteigerung des Grundstücks betrieben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke 1 480 000, Gebäude 1 800 000, Masch. 364 000, Inventar 154 000, Requisiten 4000, Kassa 157, Debit. 9553, Vorräte 14 240, Kaut. 2369, Verlust 161 506. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. 2 300 000, do. Zs.-Kto. 50 375, Kredit. 120 331, Delkr.-Kto 10 000, Konto à Nuovo 2762, Aktienversteigerungs-Kto 6358. Sa. M. 3 989 826. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 70 312, Betriebs- do. 220 370, Hypoth.-Zs. 101 050, Steuern, Zs. u. Versich. 18 428, Prozesskosten 23 333, Hausunk. 3826, Abschreib. 60 857. – Kredit: Vortrag 650, Einnahme aus Billetverkauf, Garderobe, Pacht, Miete, Res- taurations-, Bar- u. Cafébetrieb 245 068, Erlös aus der Aktienzuzahl. 90 954, Verlust 161 506. Sa. M. 498 179. Kurs Ende 1910–1913: 106.25, 56, 8.25, 26.50 %. Einführung der Aktien an der Berliner Börse erfolgte durch Jos. Brasch am 18./8. 1910 zum ersten Kurse von 130 %. Notiz ab 6./1. 1914 eingestellt. Dividenden: Aktien bezw. St.-Aktien 1909–1914: 10, 5, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1913 bis 1914: 0, 0 %. Direktion: Max Westphal. Aufsichtsrat: Vors. Graf August von Dönhoff-Friedrichstein, Exc. auf Schloss Friedrich- stein; Oberst a. D. von Byern, Heinr. Jaretzki, Emil Benjamin, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Nationalbank f. Deutschl. (Depositen-Kasse Charlottenburg, Kur- fürstendamm 211). Aktien-Gesellschaft für hygienische Zwecke in Berlin 35, otsdamerstr. 109. Betriebe in Hamburg, Altona, Dresden und Magdeburg. Gegründet: 1889. Zweck: Betrieb von Bedürfnisanstalten in Hamburg, Altona, Dresden u. Magdeburg. Die Badeanstalt u. das Vergnügungs-Etabliss. Alsterlust ist 1904 zum Preise von M. 130 000 verkauft worden.