2360 Zusätze und Berichtigungen. Köpenicker Str. 154, vorläufig mietsweise übernommen, die bei dieser Firma der Fabrikation transportabler Akkumulatoren gedient haben. Die Apparateindustrie-A.-G. hat sich weiterhin auch das Vorkaufsrecht auf das Grundstück Köpenicker Str. 154 gesichert. Im Febr. 1913 bildete sich eine Schutzvereinigung für Boese-Obligationen G. m. b. H. in Berlin, welche die Wahrnehmung u. Geltendmachung der Rechte der Inhaber der Boese- Schuldverschreib. betreibt. Diese Schutzvereinig. hat Mitte 1913 das in Altdamm gelegene Pfand (Elektrizitätswerk) der Obligationäre unter Zwangsverwaltung gebracht, so dass es den Obligationären erhalten bleibt. Hinsichtlich der Übernahme von 4 Boese-Zentralen seitens des Märkischen Elektrizitätswerkes A.-G. haben sich Schwierigkeiten ergeben, die zu Prozessen geführt haben. In der am 6./9. 1913 stattgefundenen Versamml. der Obligationäre stellte die Treuhand-Vereinigung Akt.-Ges. ihr Amt als Obligationärvertreterin zur Verfüg. Die Versamml. beauftragte die Schutzvereinigung für Boese-Obligationen G. m. b. H. mit der Vertret. aller Rechte der Obligationäre. Eine andere Vereinig. von Boese-Aktionären u. Obligationären beabsichtigt gegen die früheren Vorst.- u. A.-R.-Mitglieder Regressansprüche zu erheben. Auf Veranlass. des Schutzverbandes der Schuldverschreibungsbesitzer wurden Mitte Jan. 1914 die Anteile der von der Ges. gegründeten Elektrizitätszentralen, die eine der für die Schuldverschreib. gestellten Sicherheiten ausmachten, meistbietend versteigert. Es sind dies die Anteile der Zentralen in Krone, Kandel, Klein-Schmalkalden, Linnich, Meppen, Mühlberg Strehla, Uffenheim, Witzenhausen a. d. Werra. Die Schutzvereinigung wollte die Zentralen in Aufrechnung gegen ihre Forderung erwerben. Da aber 2 Gläubiger der Ges. eine Hinterleg. des Versteigerungserlöses beantragten, musste der Kaufpreis in bar gezahlt werden. Die Auteile gingen zum Höchstpreise von M. 50 000 an einen Bieter über. Auch Werk Altdamm gelangte am 20./4. 1914 zur Versteigerung. Die Lage der alten Boese-Ges. ist eine äusserst traurige: sie kann nicht leben u. nicht sterben. Fabrizieren kann sie mangels der erforderlichen Mittel nicht mehr, Konkurs kann in Ermangelung des fehlenden Kostenvorschusses nicht eröffnet werden, die Auflös. aber kann nicht beschlossen werden, weil dazu die Einberufung einer G.-V. nötig ist, dazu aber fehlen die Mittal. Spritbank A.-G. in Berlin. (Siehe dieses Handbuch 1914/15, II. Band, Seite 1797.) Bilanz am 30. Sept. 1914: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude in Lichtenberg, Posen, Magdeburg u. Charlottenburg sowie maschinelle Anlagen, Reservoire u. Eisenbahnanschlüsse 1 084 971, Bassinwagen, Pferde u. Wagen, Gebinde, Kontor- u. Fabrik-Inventar 174 179, Böttcherholz, Kohlen u. sonst. Material. 39 505, Abschlagszahlung auf für die Spiritus- Zentrale, Berlin, eingelagerten Sprit u. Spiritus sowie eigene Warenbestände 3 897 674, Beteilig. an Firma C. A. F. Kahlbaum G. m. b. H. 1 587 000, Beteilig. an anderen Unter- nehmungen 649 025, Hypoth.-Forder. 77 894, Wertp. (einschl. M. 1 764 166 bei Behörden hinterlegte Staatsp. u. landschaftl. Pfandbr.) 2 124 666, Kassa, Wechsel u. Steuervergütungs- scheine 157 323, Guth. bei Banken, Behörden, Spiritus-Zentrale, Kahlbaum u. ausgeliehene Gelder 258 382, sonst. Schuldner 898 996, (bei Behörden hinterlegte Bankbürgschaften 800 000, do. Kaut.-Hypoth. 113 000). – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 572 206, a. o. R.-F. 1 000 000, R.-F. f. Wohlfahrts-Einricht. 162 423, Ern.-F. 986 732, Talonsteuer-Res. 15 400, Hypoth. 185 000, gestundete Branntweinverbrauchsabgabe 2 058 136. Lombard-Darlehen u. Trattenkredit 547 500, sonst. Gläubiger 1 593 145, (Bankguth. für geleistete Bürgschaften 800 000, Belastung des Grundstücks in Magdeburg durch eine Kaut.-Hypoth. 113 000), Gewinn 829 075 (davon 23 % Div. 690 000, Tant. an A.-R. 46 519, Tant. an Vorst., Tant. u. Grat. an Angestellte u. Arb. 80 000, Talonsteuer-Res. 4350, Vortrag 8206). Sa. M. 10 949 619. Gewinn- u. Verlust-Konto: Betriebs-Unk. 282 805 Handl.-Unk. 321 590, Pens., PLebens- u. Inval.-Versich., Spareinricht. u. Kriegs-Unterst. für Angestellte u. Arb. 22 689, Ausfälle 15 005, Kursverlust an Wertp. 52 459, Abschreib. 170 767, Gewinn 829 075. – Kredit: Vortrag aus 1912/13 4469, Bruttogewinn (einschl. Zs. u. Div. sowie Grundstücksertrag) 1 688 372, verf. Div. 1551. Sa. M. 1.694 393. „ Dividende 1913/14: 23 %. Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben Akt.-Ges. in Berlin. (Siehe Seite 902.) Der Feldesbesitz der Gew. 1. Ummendorf, 2. Eilsleben u. 3. Alleringersleben wurde geteilt u. aus 1. die Gew. Wefensleben u. Ummendorf, aus 2. die Gew. Eilsleben u. Siegers- leben, aus 3. die Gew. Alleringersleben u. Belsdorf gebildet. Die sämtlichen Kuxe der Gew. zu 1 u. 2 befinden sich im Besitz der Akt.-Ges., von den Gew. zu 3 zu 55 %., dagegen zu 45 % im Besitz der Gew. Burbach. Letztere verzichtete später auf ihren Kuxenbesitz, der dann in den Besitz der Akt.-Ges. überging. Der Schacht der Gew. Wefensleben ist seit dem 1./2. 1913 in Förder. u. hat seine Endteufe bei 820 m.. Die derzeitige endgültige Be- teilig. beim Kalisyndikat ist 5,5137 Tausendstel. Unmittelbar benachbart von Wefensleben liegt die chem. Fabrik der Akt.-Ges. mit einer Abwässer-Konz. von 50 000 dz tägl. Verar- beit. Die Endlaugen werden durch eine Rohrleit. von 42 km Länge der Elbe unterhalb Magdeburg zugeführt. Die Fabrik ist disponiert für die Verarbeitung der Salze aus den sämtl. voraufgeführten Schächten, von denen bis jetzt ausser dem Schachte Wefensleben der Schacht Belsdorf durch Drahtseilbahn angeschlossen ist. Der Schacht der Gew. Bels- dorf ist bis 277 m heruntergeführt u. wird zurzeit durch Zeme;: tierarbeiten gegen geringe Laugenzuflüsse abgedichtet. Mit dem Abteufen des Schachtes der Gew. Ummendorf ist 1912 begonnen worden. Es traten bei 119 m Teufe Wasserschwierigkeiten ein. Infolge der durch Krieg bedingten fehlenden Arbeitskräfte sind nach Abschluss der Schachtsohle die Arb. eingestellt worden.