4 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Zweck: Bau u. Betrieb einer eingeleisigen normalspurigen Nebeneisenbahn von Treuen- brietzen über Belzig, Brandenburg, Rathenow nach Neustadt a. D. Länge 125,6 km. Die Bauarbeiten begannen im April 1901, die Inbetriebnahme der Gesamtstrecke erfolgte am 1./4. 1904. Seit 1./4. 1914 führt die Ges. den Betrieb selbst. Kapital: M. 12 954 000 in 4000 St.-Aktien Lit. A u. 8954 St.-Aktien Lit. B; sämtl. à M. 1000. Die St.-Aktien Lit. A erhalten vorweg 4 % Div. (ohne Nachzahl.-Anspruch) u. sind bei einer event. Liquid. am Kapital bevorzugt. Nachdem auch die St.-Aktien B 3½ % Div. erhalten haben, wird der Rest an beide Aktienarten gleichmässig verteilt. Die Finanzierung dieses Bahnunternehmens ist in der Weise durchgeführt, dass die Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs- Ges. M. 4 000 000 in Prior.-Aktien, die beteiligten 4 Kreise u. die Prov. Brandenburg rund M. 5 000 000 St.-Aktien Lit. B u. der Preuss. Staat M. 4 000 000 St.-Aktien Lit. B übernommen haben. Die M. 4 000 000 St.-Aktien A, früher im Besitz der Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs- Ges., wurden 1904 von der Kgl. Seehandlung angekauft. Anleihen: M. 60 000 zu 4 %; M. 47 500 zu 4 %; M. 90 000 zu 4 ¾ %; M. 120 000 zu 4½ %; sämtlich im Bahngrundbuch eingetragen. Getilgt Ende März 1915 zus. M. 35 400. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., des Bilanz-R.-F. (5 %), des Spez.-R.-F. (bis zu M. 150 000), event. vertragsm. Tant. an Beamte, Rest Div. (siehe A.-K.). Der A.-R. erhält keine Tant., sondern nur Reisekosten u. Tagegelder für die Reise- u. Sitzungstage. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Bahnanlage 13 423 682, Kaut.-Effekten 65 564, Effekten d. Ern.-F. 574 822, do. Spez.-R.-F. 127 072, Material. des Ern.-F. 32 274, Debit. 356 920. – Passiva: A.-K. A 4 000 000, do. B 8 954 000, Anleihe-F. 282 100, Tilg.-F. 35 400, Disp.-F. 109 225, Ern.-F. 720 218, Spez.-R.-F. 150 230, Bilanz-R.-F. 53 430 (Rückl. 10 137), Kaut.-F. 77 163, Kleider- kassen-F. 1618, Eisenbahnsteuer 4102, Div. auf Vorz.-Aktien 160 000, Rückstell. 30 000, Vor- trag 2846. Sa. M. 14 580 336. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 767 267, Anleihe-Zs. 13 162, z. An- leihe-Tilg. 6100, z. Ern.-F. 65 530, Betriebsgewinn 207 086. – Kredit: Vortrag 239, Betriebs- einnahmen 1 051 035, Zs. 7872. Sa. M. 1 059 146. Dividenden: 1901–1904: 0 % (Baujahre); 1904/05–1914/15: Vorz.-Aktien: ¾, 1.6, 2.3, 1.8, 2, 2.2, 2½, 1.8, 2, 3.5, 4 %. St.-Aktien: Bisher 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Landrat Bernh. von Tschirschky u. Boegendorff, Belzig; Geh. Baurat E. Gantzer, Berlin. Aufsichtsrat: (8–12) Vors. Rittergutsbes. Wilh. von Quast, Radensleben; Stellv. Wirkl. Geh. Ober-Finanzrat Lottner, Landessyndikus Gerhardt, Staatsminister Exz. von Loebell, Berlin; Major a. D. Wichard von Rochow, Golzow; Landrat Klaus von Bredow, Rathenow; Bürgermeister O. Simon, Rhinow; Geh. Baurat Mertens, Geh. Reg.-Rat Binzer, Reg.-Rat Arnold, Magdeburg; I. Bürgermeister Schleusener, Brandenburg. 4 Zahlstelle: Berlin: Bank für Handel u. Ind. Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Actiengesellschaft in Braunschweig, Geysostrasse 15. Gegründet: 27./8. 1900; handelsger. eingetr. 5./9. 1900. Preuss. Konz. für Nebenbahnen 4./3. 1901. Braunschweig. Konz. 21./8. 1900 auf unbestimmte Zeit. Für den Erwerb der Bahn- linien der Ges. gilt der zwischen der königl. preuss. u. der herzogl. braunschweig. Staats- regierung abgeschlossene Staatsvertrag. Zweck: Bau u. Betrieb vollspur. Nebeneisenbahnen von Schöningen über Hötzum nach Glies- marode u. von Hötzum nach Mattierzoll nach Massgabe der der Ges. erteilten Konz. u. der staatsaufsichtsseitig festgestellten Baupläne. Der Betrieb wurde am 15./2. 1902 eröffnet. Die Strecke Gliesmarode-Mattierzoll wurde bereits 11./11. 1901 für den Güterverkehr eröffnet; die Reststrecke Hötzum-Schöningen 2./1. 1902. Die Linie Schöningen-Hötzum-Gliesmarode (Braunschweig) durchschneidet lediglich braunschweig. Staatsgebiet, während die Linie Mattierzoll-Hötzum auf 2 km Länge durch preuss. Staatsgebiet hindurchgeführt wird. Die Linie Schöningen-Gliesmarode (Braunschweig) bildet die Fortsetzung der Nebenbahn Oschersleben-Schöningen (A.-G.) und erhält durch Vermittelung dieser Linie in Oschers- leben und Schöningen Anschluss an die preuss. Staatseisenbahn. Das Stück Gliesmarode- Braunschweig wird von der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges. gebaut, an welche die neue Bahn in Gliesmarode anschliesst. Die Personenzüge werden jedoch nach dem Nordbahnhofe Braunschweig der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges. durchgeführt. Die Linie Mattierzoll-Hötzum vereinigt sich in Hötzum mit der Linie Schöningen-Gliesmarode und schliesst in Mattierzoll an die preuss. Staatsbahn an. Ausserdem wird sie in Mattierzoll mit der normalspurigen in Privatbesitz befindlichen Kleinbahn Heudeber- Mattierzoll (A.-G.) verbunden, sodass aus den Linien der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges., der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges., der Bahn Oschersleben- Schöningen und der Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll ein zusammenhängendes Netz normalspuriger Privatbahnen von insgesamt etwa 228 km Betriebslänge entsteht. Die Betriebslänge der beiden Bahnen der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges. beträgt rund 70 km. Die G.-V. v. 23./9. 1907 beschloss Ankauf der Anschlussbahn von Lucklum nach dem Kalkwerk bei Hemkenrode. Die Dir. der Braunschweig-Schöninger Bahn leitet auch den Betrieb der Oschersleben-Schöninger Eisenbahn u. der Rinteln- Stadthagener Eisenbahn.