Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 5 Die G.-V. v. 25./2. 1901 hat einen zwischen der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn u. der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. getätigten Vertrag genehmigt, nach welchem die Be- triebseinnahmen der beiden Bahnlinien Mattierzoll-Braunschweig (Gliesmarode) u. Hötzum- Schöningen auf die Dauer von 15 Jahren der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. überlassen werden, während die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft sämtliche Unkosten des Be- triebes bestreitet u. der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn den Betrag von M. 230 000 jährlich auszahlt. Beträgt die jährliche Bruttoeinnahme mehr als M. 800 000, so hat die ssb Eisenbahn-Ges. 65 % der Mehreinnahmen an die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn abzuführen. Beträgt der nach der Betriebsrechnung sich ergebende Reinertrag der Bahnen in drei aufeinander folgenden Jahren mehr als M. 225 000, so sind beide Gesell- schaften berechtigt, den Vertrag mit einjähriger Frist zum Schlusse eines Geschäftsjahres aufzukündigen. Ausserdem ist die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn nach Ablauf von drei Betriebsjahren berechtigt, den Pachtvertrag zu kündigen, wenn das herzogl. braun- schweigische Kommissariat diese Kündigung verlangen sollte. Durch den Vertrag fliessen der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn Einnahmen zu, aus welchen die für den Dienst der Anleihe erforderlichen Ausgaben in vollem Umfange bestritten werden können. Kapital: M. 3 950 000 in 3950 Aktien à M. 1000. Von diesen Aktien übernahmen die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. M. 3 363 000, der braunschweig. Staat M. 300 000 u. sonst. Interessenten M. 287 000. Der braunschweig. Staat leistete einen Zuschuss von M. 300 000, welcher erst dann, und zwar gegebenenfalls bis zur Höhe von 3½ % zu verzinsen ist, wenn das A.-K. in drei aufeinander folg. Jahren eine Div. von je 4 % erhalten hat. Auch das Kaliwerk Asse leistete einen Zuschuss von M. 100 000. Anleihe: M. 3 950 000 in 4½ % Schuldverschr. à M. 1000, auf den Inh. lautend, aus- gegeben mit braunschweig. Priv. v. 22./3. 1901. Zs. 1./4. u. 1./10. Die Westd. Eisenb.-Ges. (A.-G.) zu Cöln a. Rh., hat die Gewähr für die Zahlung von 4½ % Zs. auf die Oblig. für die Dauer des zwischen ihr und der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges. ge- schlossenen Pachtvertrages übernommen. Tilg. zu pari lt. Plan durch Ausl. ab 1907 mit mind. ½ % der urspr. Anleihesumme zuzügl. ersparten Zs. Von genannter Frist an ist auch verstärkte Tilg. oder Totalkündigung mit 6 monat. Frist zulässig. Verlos. im Sept. auf 2./1. (zuerst 1908). In Umlauf Ende März 1915 M. 3 765 000. Zahlst. für Zs.: Braunschweig: Ges.-Kasse, Braunschweig. Bank u. Kredit-Anstalt, M. Gutkind & Co., N. S. Nathalion Nachf.; Hannover: Herm. Bartels; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co., A. Schaaffh. Bankverein; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder, Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Ind., von der Heydt & Co.; Stettin: W. Schlutow. Zahlst. für Stücke: Braunschweig: M. Gutkind & Co. Coup.- Verf.: 4 J. (K.) Aufgelegt in Braunschweig, Hannover etc. am 22./5. 1901 zu 100.50 % plus 4½ % Stück-Zs. ab 1./4. 1901. Kurs in Braunschweig Ende 1901–1914: 100, 101.50, –, –, 101, 101, 102, 101.50, 102, =―, 80, – 6,=– % Hypothek: M. 86 805 auf Bahnhof Mattierzoll. Anleihe: M. 600 000. Diese Anleihe ist der Ges. ab 1./4. 1914 vorläufig bis zum 31./3. 1917 mit der Massgabe zinsfrei gewährt, dass die verfügbaren Reinüberschüsse der Ges. zur Tilg. der Anleihe Verwendung finden. 1914/15 gelangten M. 20 000 zur Rückzahlung. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Eisenbahnanlage 9 334 082, Kassa 5108, Effekten des Ern.-F. 369 716, Kaut. 83 475, Debit. 89 176. – Passiva: A.-K. 3 950 000, Zuschuss des Braunschweig. Staates u. der Asse 400 000, Grunderwerbschuld Lenz & Co. 310 000, Oblig. 3 765 000, Anleihe 580 000, Hypoth. Bahnhof Mattierzoll 86 805, Bilanz-R.-F. 229 710, Spez.-R.-F. 2675, Ern.-F. 370 605, rückständ. Zahl. für Oblig. u. Zinsscheine 71 615, Kaut. 83 475, Kredit. 30 785, Reingew. 887. Sa. M. 9 881 558. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 170 336, Hypoth.-Zs. 3515, Verwalt.-Kosten 1200, Bilanz-R.-F. 55 117, Reingew. 886. – Kredit: Betriebspacht 230 000, Zs. u. Sonstiges 3996 M. 233 586. Dividenden: Der Betrieb wurde 15./2. 1902 aufgenommen; bis dahin wurden auf Div.- Schein Nr. 1 44 Pfg. u. auf Nr. 2 M. 34.89, zus. M. 35.33 Bau-Zs. gewährt, ausgezahlt ab April 1902. Div. 1901/02–1914/15: Bisher 0 %. Kurs: Aktien nicht notiert. Direktion: Dir. Hartwig Clemen, Eisenbahnbau- u. Betriebs-Insp. a. D. Klinke, Braun- schweig; Stellv. Dir. K. Wülbern, Cöln. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Albert Heimann, Cöln; Stellv. Finanzrat B. von Rauschen- plat, Komm.-Rat Gutkind, Braunschweig; Eisenbahn-Dir. Ed. Andreae, Berlin; Ministerial- Dir. a. D. Jos. Hoeter, Berlin; Mühlenbes. Wilh. Becker, Sickte; Rentier Friedr. Curland, Apelnstedt; Baurat Carl Plock, Berlin; Reg.-Rat a. D. Paul Meyer, Charlottenburg. Zahlstellen: Für Div. wie oben bei Anleihe. Bützbach Licher Eisenblkk Gegründet: 14./4. 1902; eingetr. 29./5. 1902. Gründer: 8 interessierte Gemeinden, Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin, der hessische Staat. Betriebseröffn. Butzbach-Lich am 28./3. 1904. Zweck: Bau u. Betrieb vollspur. Nebeneisenbahn u. Kleinbahnen; zunächst von Butzbach nach Lich, Betriebseröffnung 28./3. 1904. Am 1./5. 1909 wurde der Betrieb der Teilstrecke von Griedel bis Rockenberg, am 15./7. 1909 der Teilstrecke Lich- -Queckborn, am 1./8. 1909 aut der Teilstrecke Queckborn-Grünberg, am 2./4. 1910 die Strecke Rockenberg- Bad Nauheim, am 13./5. 1910 die Teilstrecke Butzbach-Ost bis Ebersgöns, am 1./6. 1910 die Fortsetzung bis