6 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Oberkleen (7.9 km) aufgenommen; Betriebslänge nunmehr zus. 56.44 Kkm. Der Ausbau sämtl. Strecken wurde 1911/12 vollendet. Bau u. Betrieb durch die Firma Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin. Kapital: M. 1 756 000 in 1756 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 550 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1903 um M. 201 000, begeben zu pari an Lenz & Co. G. m. b. H., nochmals erhöht lt. G.-V. v. 19./10. 1907 um M. 1 015 000 u. lt. G.-V. v. 7./10. 1910 um M. 101 000 (auf M. 1 867 000); eingez. am 31./3. 1912 zus. M. 1.810 500. Die G.-V. v. 21./11. 1913 beschloss zur teilweisen Beseitig. der Unterbilanz Herabsetzung des A.-K. um M. 111 000, also auf M. 1 756 000. Grossherz. Hessischer Staatszuschuss zus. M. 1 305 114. Anleihen: I. M. 550 000 in 2 % (bis 1913 4 %) Oblig. à M. 1000 auf den Inhaber, lt. minist. Genehm. v. 26./2. 1903. Tilg. seit 1./4. 1909 mit ½ % der urspr. Gesamtsumme, ab 1./4. 1919 mit 1 %, ab 1./4. 1929 mit 1½ %; Verlos. im Jan. auf 1./4. In Umlauf ult. März 1915 M. 542 000. II. M. 490 000 in 2 % (bis 1913 3¾ %) Schuldverschreib. à M. 1000 auf den Inhaber, lt. minist. Genehm. v. 7./9. 1908 (Teilbetrag der am 19./10. 1907 beschlossenen Emiss., aus- gegeben zum Bau der Nebenbahn von Grünberg nach Lich). Zs. 1./4. u. 1./10. Die Schuld- verschreib. sind nach Ablauf des 5. vollen Betriebsjahres, u. zwar von diesem Zeitpunkt ab für die Dauer von 10 Jahren mit ½½ %, für weitere 25 Jahre mit 1 % u. für weitere 10 Jahre mit 1½ % unter Zuwachs der ersparten Zinsen planmässig zu tilgen. III. M. 347 000 u. M. 175 000 in 2¼ % (bis 1913 3⅝ %) Teilschuldverschreib. auf den Inhaber, Stücke à M. 1000, lt. Genehm. des Grossh. Hess. Staatsministeriums v. 20./11. 1909. Zs. 1./4. u. 1./10. Kündig. ab 1./4. 1915 zulässig. Von diesem Zeitpunkt ab ist das Anlehen mit mindestens ½ % der urspr. Gesamtsumme, vom 1./4. 1925 ab mit 1 % u. vom 1./4. 1950 ab mit 1½ % dieser Summe unter Zuwachs der ersparten Zs. planmässig zu tilgen. Auf- genommen 1910 zur Beschaffung der Mittel zum Bau der Nebenbahn von Griedel nach Bad Nauheim u. einer Nebenbahn von Butzbach nach der Landesgrenze (Ebersgöns-Oberkleen). Sanierung: Am 31./3. 1912 war der Verlust bei Aufstellung der Bilanz für das Ge- schäftsjahr 1911/12 auf M. 211 976 angewachsen, so dass sich die Verwalt. der Ges. genötigt sah, eine Sanierung der Ges. vorzunehmen. Unter Vermittelung des Grossherzoglichen Ministeriums wurde mit den von der Bahn berührten Gemeinden als Inhabern der Oblig. u. mit der Firma Lenz & Co. in Berlin ein Vertrag abgeschlossen, durch welchen der Zinsfuss der Oblig. dauernd auf 2 ⅝ % herabgesetzt ist, während von dem Akt.-Kap. 111 Aktien zu M. 1000 = M. 111 000 vernichtet wurden (siehe A.-K.). In den nächsten 5 Jahren findet keine Auslos. von Schuldverschreib. statt. In den dann folg. 5 Jahren werden ½ % u. von 1926 an 2½ % jährlich getilgt, sodass nach 45–50 Jahren die Schuldverschreib. ausgelost sind. Ferner hat sich die Firma Lenz & Co. verpflichtet, von ihrer Forderung an die Akt.-Ges. den Teilbetrag von M. 100 976 zu erlassen u. für den Restbetrag der Forderung die Zs. auf 2¾ % herabzusetzen, auch auf die vertraglich vereinbarte Pauschalentschädigung von M. 6000 p. a. für die Betriebsführung bis auf weiteres zu verzichten. Ausserdem über- nimmt sie den Inhabern der Schuldverschreib. gegenüber selbstschuldnerische Bürgschaft für die Zahlung der Zs.- u. Tilg.-Beträge. Die Ges. zahlt in den Gemeinden, in denen sie zur Steuer herangezogen werden kann, nur 50 % der sonst üblichen Abgaben. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Eisenbahnbau 4 911 600, Grunderwerbs-Kto 11 901, Kassa 208, Anlage des Ern.-F. 19 884, do. Spez.-R.-F. 3748, Staatszuschuss-Restzahl.-Kto 3898, Debit. 19 833, Verlust 86 289. – Passiva: A.-K. 1 756 000, Oblig. 1 554 000, Staatszuschuss 1 305 114, Ern.-F. 130 517, Spez.-R.-F. 36 561, Lenz & Co., Betriebs-Kto 35 938, do. Bau-Kto Ebersgöns-Oberkleen 239 231. Sa. M. 5 057 364. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 25 975, Unk. 492, Zs. 6137, Oblig.-Zs. 42 735, Ern.-F. 11 070, Spez.-R.-F. 4923. – Kredit: Eisenbahn-Betriebs-Überschuss 5045, Ver- lust 86 289. Sa. M. 91 334. Dividenden 1904/05–1914/15: Bisher 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.). Direktion: Geh. Bau-Rat Georg Mohr, Berlin; Reg.-Baumeister a. D. Eduard Rubach, Halle a. S.; Stellv. Reg.-Baumeister Max Semke, Berlin. Aufsichtsrat: (5) Vors. Altbürgermstr. Bernh. Küchel, Butzbach; Stellv. Okonomierat Karl Hoffmann, Hof-Güll; Bürgermeister Konrad Reuhl, Gambach; Dr. jur. Alfons Jaffé, Assessor Dr. Pundt, Berlin; Bürgermeister Dr. Kayser, Bad Nauheim; Med.-Rat Dr. Vogt, Butzbach. Centralverwaltung für Secundärbahnen, Herrmann Bachstein in Berlin, SW. Grossbeerenstr. 88/89. Weimar-Rastenberger Eisenbahn. Dieselbe ist eine Nebenbahn von 54,78 km Länge, davon 49,37 km mit 1 m Spurweite u. 5,41 km mit 1,435 m Spurweite. Konzessioniert der Weimar-Rastenberger Eisenbahn-Ges. durch Konz.-Urkunde v. 1./4. 1886 resp. 18./6. 1890 für das Grossherzogtum Sachsen-Weimar mit einem Anlagekapital von M. 2 600 000, nämlich M. 1 350 000 St.-Aktien u. M. 1 250 000 Prior.-Oblig. Durch Kaufvertrag vom 22./ 30./11. 1897 ging das Bahnunternehmen v. 1./1. 1898 ab in das alleinige Eigentum des Eisenbahnbau- u. Betriebsunternehmers Herrmann Bachstein in Berlin über. Die Betriebs-Konz. für den Genannten datiert v. 19./11. 1898 mit rückwirkender Kraft v. 1./1. 1898. Betriebs-Einnahmen 1914/15 M. 257 447 abzügl. M. 222 550 Betriebs-Ausgaben, somit Überschuss M. 34 897 abzügl. M. 22 283 regelmässige Rückl. in den Ern.-F., M. 486 regelmässige Rückl. in den R.-F., M. 303 Eisenbahnsteuer, bleibt verfügbarer Überschuss M. 11 824.