14 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Elmshorn- Barmstedt- Oldesloer Eisenbahn Akt. Ges. in Elmshorn. Gegründet: 3./12. 1904; eingetr. 24./1. 1905. Konz. auf unbegrenzte Zeitdauer lt. Königl. Genehmig.- -Urkunde v. 1./10. 1904 u. Ergänzung dazu v. 28./1. 1907. Für den Bau u. Betrieb der Bahn ist die Bahnordnung für die Nebeneisenbahnen Deutschlands massgebend. Gründer: Preuss. Staatsfiskus, die Städte Elmshorn, Barmstedt, Oldesloe, die Kreise Segebarg u. Stormarn, dann 8 Gemeinden u. 39 Interessenten. Zwegk: Bau einer Nebeneisenbahn von Barmstedt über Ulzburg nach Oldesloe (Länge 43 km), Übernahme der Kleinbahn von Elmshorn nach Barmstedt (10 km) u. die Umwandlung dieser in eine Nebeneisenbahn, der Betrieb der gesamten Nebeneisenbahn von Elmshorn über Barmstedt nach Oldesloe als einheitliches Eisenbahnunternehmen. Nach betriebsfähiger Fertigstellung der 42.66 km langen Bahnstrecke Barmstedt-Oldesloe erfolgte am9./6.1907 die Ver- schmelzung der Elmshorn-Barmstedter Eisenbahn-Akt.-Ges. mit der Elmshorn-Barmstedt- Oldesloer Eisenbahn-Akt.-Ges. unter folgend. Bedingungen: Das gesamte Vermögen d. Elmshorn- Barmstedter Eisenbahn-Akt.-Ges. fiel an die Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn-Akt.-Ges. Die Aktionäre der Elmshorn-Barmstedter Eisenbahn-Akt.-Ges. wurden nach Durchführung der Verschmelzung Aktionäre der Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn-Akt.-Ges. Ihre Aktien, von denen 566 Stück im Nennwerte von M. 566 000 ausgegeben sind, werden in St.-Aktien Lit. A der Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn-Akt.-Ges. u. zwar von gleichem Nennbetrage umgewandelt, so dass das A.-K. der Elmshorn- Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn-Akt.-Ges jetzt M. 1 966 000 beträgt. Gesamtlänge jetzt 52.66 km. Spurweite 1.435 m. Anschlüsse bestehen in Elmshorn an die preuss. Staatsbahn u. an die Hafenbahn, in Ulzburg an die Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn, in Oldesloe an die preuss. Staatsbahn u. an die Lübeck-Büchener Eisenbahn. In Elmshorn, Ulzburg u. Oldesloe besitzt die Ges. Bahnhöfe gemeinschaftl. mit den betr. Eisenbahnen; ausserdem besitzt sie 11 eigene Bahnhöfe. Betriebsmittel: 8 Lokomotiven, 15 Personenwagen, 4 Post- u. Gepäckwagen, 36 gedeckte Güterwagen, 18 offene Güterwagen u. 1 Viehwagen. Betriebs- einnahmen 1907/08–1914/15: M. 222 208, 282 842, 319 285, 376 891, 400 560, 430 379, 465 733, 430 096; befördert 1914/15: 350 059 Personen; Güterverkehr 148 269 t, Gepäck 523 t. Der Bilanzverlust ermässigte sich 1910/11 von M. 87 906 auf M. 53 628, erhohte sich 1911/12 auf M. 72 136, verminderte sich aber 1912/13 auf M. 41 381, 1913 / 14 auf M. 7198 u. konnte 1914/15 ganz getilgt werden. Gemäss Keichsgerichtsentscheid. hatte die Ges. an die Stein- feldschen Erben eine Nachforder. von M. 460 000 für Fertigstell. der Bahn zu zahlen, welche bis ult. 1912 auf rund M. 480 000 inkl. Zs. angewachsen war u. da weiteres rollen- des Material beschafft werden musste, war eine Anleihe von M. 700 000 erforderlich, die lt. G.-V. v. 25./9. 1912 aufgenommen wurde (s. unten). Die beteiligten Gemeinden haben die Zinsgarantie übernommen. Kapital: M. 1 966 000 in 566 bevorzugten St.-A. Lit. A (siehe oben) u. 1400 St.-Aktien Lit. B à M. 1000. Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Schuldverschreib. v. 1908, 1000 Stücke à M. 1000 u. 1000 à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1909–1949 durch Auslos. von 1 % nebst ersparten Zs. im Dez. (erstmals 1908) auf 1./4. (zuerst 1909), auch Ankauf gestattet. Nach dem 1./4. 1910 ist verstärkte Tilg., ab 1919 Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Hypoth. Ein- tragung in das Bahngrundbuch, ausserdem übernahmen die Städte Elmshorn u. Barmstedt, sowie 8 andere Gemeinden die Zinsengarantie, ausserdem die Stadt Elmshorn noch die Garantie für die Rückzahl. Der Erlös diente zur Beschaffung der Mittel zur Umwandlung der für die Commerz- u. Disconto-Bank als Hypoth. in das Bahngrundbuch eingetragenen Schuld von M. 1 500 000. Verj. der Coup. in 4 Jahren (K.), der Stücke in 30 Jahren (F.). Zahlstellen: Elmshorn: Ges.-Kasse, Westholstein. Bank; Hamburg, Kiel u. Berlin: Commerz- u. Disconto- Bank; Hamburg: M. M. Warburg & Co. In Umlauf Hnde März 1915: M. 1 382 000. Kurs in Hamburg Ende 1908–1914: 99, 99.50, 99.40, 98.25, 95.60, 91, 91.50* %. Aufgel. am 11./12. 1908 zu 99 %. Anleihe: M. 700 000 von 1913 (siehe oben). Jährlich 4 % Verzins. u. 1 % Tilg. mit halbjährl. Kündigungsfrist. Ungetilgt Ende März 1915 M. 689 737. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Dolierung der verschiedenen R.-F. erhalten die St.-Aktien Lit. A zunächst eine Div. bis 3½ % ohne Nachforder.-Anspruch, dann die St.-Aktien Lit. B bis 3½ % Div., der Rest auf beide Aktiengattungen gleichmässig. Die Mitgl. des A.-R. er- halten für ihre Tätigkeit keine Vergüt., sondern ausser Erstattung der baren Reisekosten nur Tagegelder für die Sitzungstage nach V.-B. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Bahnanlage 4 146 917, Betriebsmaterialien 10 065, Wertp. 117 479, Westholstein. Bank 5799, Depositen 100 000. – Passiva: A.-K. 1 966 000, Schuldverschreib. 1 382 000, Anleihe 689 737, Schuldentilg.-Kto 128 262, Vorschuss 6055, Ern.-F. 66 791, Spez.-R.-F. 46 441, Kredit-Verein 94 151, Vortrag 822. Sa. M. 4 380 262. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Besoldungen der etatsmässigen Beamten 84 817, Bezüge der nicht etatsmässigen Beamten 15 901, Tagegelder u. andere Nebenbezüge 4801, für Wohlfahrtszwecke 16 524, Beschaffung der Betriebsmaterial. 62 945, Unterhalt. der bau- lichen Anlagen 54 619, do. der Betriebsmittel 25 872, für Benutzung fremder Bahnanlagen 33 291, do. fremder Betriebsmittel 2672, verschied. Ausgaben 9720, zus. 311 165, davon ab 32 495 für Ern.-F., bleibt 278 669, Schuldverschreib.- u. Anleihe-Zs. 86 907, Ern.-F. einschl.