Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 19 Konzessionen: Aus denselben wird folgendes besonders hervorgehoben: Die staatl. Konz. für die elektr. Strassenbahnen im Stadfbezirk Darmstadt erlöschen mit dem Ablauf des 31./3. 1947. Auf das urspr. festgesetzte Übernahmsrecht hat der Hessische Staat zugunsten der Stadt verzichtet. Die staatl. Konz. für die Nebenbahnen Darmstadt-Eberstadt, Darm- stadt- Griesheim u. Darmstadt-Arheiligen laufen mit dem 5./5. 1936 ab, jedoch ist eine bedeutende Verlängerung der Konz. beantragt, die voraussichtlich auch genehmigt werden dürfte. Alsdann kann der Hessische Staat – bei Liquid. des Unternehmens oder Auflös. der Ges. schon vorher – die Bahnen übernehmen gegen Ersatz des zeitigen Bauwertes der Bahnanlagen u. des zeitigen Wertes des Betriebsmaterials, welcher Wert durch Taxatoren eventuell im Rechtswege bestimmt wird. Auch kann der Hessische Staat nach 20 Jahren lediglich den Betrieb bis zum Konzessionsablauf übernehmen gegen Zahlung einer Rente, welche der im Durchschnitt der letzten 3 Jahre erzielten Reineinnahme gleichkommt, mind. aber 4½ % des Anlagekapitals der Bahnen betragen soll. Zweck: Erbauung, Erwerbung, Pachtung u. Betrieb von Bahnen, insbesondere von elektr. u. Dampfbahnen u. aller Geschäfte, die mit diesem Betriebe im Zus. hang stehen. Siehe weiteres auch bei Anleihe. Die elektr. Strassenbahnen haben eine Betriebslänge von 24.6 km, die Dampfstrassenbahnen eine solche von 10.83 Kkm. Es sind vorhanden: Strassenbahn: 49 Motorwagen, 16 Anhänge- wagen, 2 Salzwagen; Dampfstrassenbahn: 8 Lokomotiven, 38 Personenwagen, 3 Güterwagen u. 1 Bahnmeisterwagen. Die Elektrizitätswerke erzeugten 1914/15 7 032 283 Kwst., wovon an das Kabelnetz 6628 864 Kwst. abgegeben. Der Eigenverbrauch betrug demnach 634027 Kwst.; an die Ab- nehmer abgegeben 5 662 300 Kwst. Am Schluss des Geschäftsj. 1914/15 waren angeschlossen: 76 Transformatoren mit einer Gesamtleistung von 3357 K. V. A. Von den Transformatoren bezw. Drehstrom-Gleichstromumformern wurden mit Strom versorgt: 110 638 Glühlampen, 982 Bogenlampen, 2158 Motore, Staatsbahn, Strassenbahn, Eigenverbrauch; Gesamtanschluss- wert der Elektrizitäts-Werke 11 827.1 Kw. Bis zum 31./3. 1915 wurde mit 106 Gemeinden der vom Grossh. Ministerium genehmigte sogen. Normalstromlieferungsvertrag abgeschlossen. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Von dem A.-K. besitzen z. Z. die Stadt Darmstadt 50 %, die Provinz Starkenburg u. der Kreis Dieburg je 1 %, die Süddeutsche Eisenbahn-Ges. in Darmstadt 38 %, die Rheinische Schuckert-Ges. für elektr. Industrie in Mannheim 10 %. Anleihe: M. 5 000 000 in 4 % Schuldverschreib. auf Inhaber, Stücke à M. 2000, 1000, 500 u. 200. Zs. 31./3. u. 30./9. Mit Garantie der Stadt Darmstadt für Verzinsung u. Rückzahl. Tilg. frühestens ab 31./3. 1922 durch Auslos. oder Rückkauf mit ½ % p. a. u. ersp. Zs., zu- erst 1921 auf 31 /3. (erstmals 1922): ab 31./3. 1922 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Aufgenommen um die Mittel für Elektrisierung der Darmstädter Strassenbahnen, Fortsetzung ihrer Linien von Eberstadt nach Jugenheim u. Pfungstadt, Ausbau des elektr. Strassen- bahnnetzes im Stadtbezirk Darmstadt, diesen Zwecken entsprechende Vermehr. der Betriebs- mittel, Erweiter. der bisher städtischen Elektrizitätswerke in Darmstadt zu einer Überland- zentrale u. Ausbau der Stromleitungsanlagen wegen Anschlusses der Gemeinden der Provinz Starkenburg an dieselbe zu beschaffen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlstellen: Darmstadt: Ges.-Kasse, Süddeutsche Eisenbahn-Ges., Stadtkasse, Bank f. Handel u. Ind.; Berlin u. Frankf. a. M.: Bank f. Handel; Berlin: Disconto-Ges.; Mannheim: Süd- deutsche.-Disconte-Ges=u, die sonst.-Miederlass.-licser-Ranken. Kurs Endée 7 60 Aufgelegt am 17./6. 1912 zu 99.10 %. Eingeführt in Frankf. a. M. Anfang Febr. 1914. Ult. März 1915 noch M. 1 400 000 unbegeben. Für den Ausbau der elektr, Strassenbahnen nach den Vororten u. die Fortführung der Fernleitungen in der Provinz Starkenburg ist die Aufnahme einer zweiten Anleihe von M. 6 000 000 geplant u. solche vom Grossh. Staatsministerium bereits genehmigt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinnverteilung: 5 % zum R.-F.; bis 4 % Div.; vertr. Tant. an Vorst.; 6 % Tant. an A.-R.; über den Rest verfügt die G.-V. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Bahnanlage 4 100 180, Elektrizitätswerk-Anlage 5 850 004, Bau Elektrizitätswerk 50 118, Bau Strassenbahn 351 782, Bau Fernleitungen 472 397, Betriebs-Install. u. Oberbau-Material 404 229, Fonds-Anlage 675 601, Kaut.-Anlagen 165 734, Disagio 41 600, Restanten 126 759, Debit. 90 435, Bank-, Kassa-, Postscheck- u. Effekten- bestände 1 650 465. – Passivas A. K. 4000 000, Oblig. 5 000 000, Stadt Darmstadt 2 297 935, konz. R.-F. der Bahnen 32 374, konz. Ern.-F. do. 605 889, Ern.-F. do. 30 000, do. Elektr. Werke 452 723, allg. Abschreib.-F. 715 956, Kredit. 241 315, rückständ. Oblig.-Zs. 44 072, Wohlfahrts- Kassen 69 082, Kaut. 168 604, Talonsteuer 10 000, R.-F. 34 464 (Rückl. 8892), Div. 180 000, Tant. an A.-R. 1071, Vortrag 95 818. Sa. M. 13 979 308. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rückl. in die konzessm. Ern.-F. der Bahnen 44 604, do. Ern.-F. u. Bahnen 30 000, do. der Elektr.-Werke 200 000, Oblig.-Zs. 200 000, Talonsteuer 8000, Abschreib. Disagio 30 000, Reingewinn 285 781. – Kredit: Vortrag 107 930, Zs. 82 741, Betriebsüberschuss 607 713. Sa. M. 798 385. Dividenden 1912/13–1914/15: 4½, 4½, 4½ %. Coup.-Verj.: (K.). Direktion: Dir. Emil Möller, Betriebs-Dir. Ludwig Meyer. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgermeister Dr. Glässing, Darmstadt und Hugo Stinnes, Mülheim a. d. Ruhr; Geh. Oberfinanz- Rat Maximilian von Klitzing, Berlin; Dir. Bernh. 2