Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 37 Direktion: Vors. Eisenbahndirektor Tietjens, Kaufm. Grasshoff. Aufsichtsrat: (5–10) Vors. Direktor der Städte-Feuersozietät Doerfel, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Runge, Wittenberge; Bank-Dir. Emil Wiglow, Brandenburg; Bürgermeister Dr. Schultz, Wittstock; Wilh. Schultz, Landrat von Graevenitz, Perleberg; Landessyndikus Gerhard, Berlin; Landrat von Winterfeld, Kyritz; Erbjägermeister von Jagow, Rühstädt. Zahlstellen: Perleberg: Eigene Hauptkasse; Berlin: Kur- u. Neumärkische Ritterschaftl. Darlehnskasse; Pritzwalk und Wittstock: Kämmereikassen. Reinickendorf-Liebenwalde-Gross-Schönebecker Eisenbahn-Aktiengesellschaft mit dem Sitze zu Berlin, Direktion u. Betriebs- verwaltung: NW. Alexander-Ufer 5. Gegründet: 14./3. 1900 mit Nachträgen v. 5./5. u. 22./6. 1900; eingetr. 28./6. 1900. Konz. v. 12./2. 1900. Gründer s. Jahrg. 1901/02. Die Dauer der Ges. ist nicht beschränkt; jedoch ist laut Konz.-Urkunde der Staatsregierung unbeschadet des gesetzl. Ankaufsrechts gestattet, das Unternehmen jederzeit, jedoch nicht vor Ablauf von 10 Jahren seit dem Tage der Betriebs- eröffnung, gegen Erstattung der von dem Unternehmen aus eigenen Mitteln notwendig oder nützlich aufgewendeten Anlagekosten, eigentümlich zu erwerben. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspur. eingleisigen Nebeneisenbahn von Reinickendorf- Rosenthal über Basdorf nach Liebenwalde u. von Basdorf nach Gross-Schönebeck mit einem Güteranschlussgleis von Reinickendorf nach Schönholz (1.57 km). Länge 60,6 km. Betriebs- eröffnung 21./5. bezw. 3./6. u. 16./7. 1901, sodass die durchschnittl. Betriebszeit 1901/02 rund 10 Mon. betrug; Betriebseröffn. auf dem Anschlussgleis 16./11. 1907. Der Betrieb der Bahn u. deren Unterhalt war bis 31./3 1913 durch Vertrag dem Reg.-Baumeister a. D. August Steinfeld bezw. seit 1911 an dessen Rechtsnachfolger die Eisenbahnbau-Ges. Becker & Co. G. m. b. H. in Berlin übertragen. Der Betriebsunternehm. erhielt für die Betriebsführung 33½ % der Betriebseinnahmen, ferner für jedes geleistete Zugkilometer 50 Pf., sowie als Entschädig. für Bureaukostennjährl. M. 5000; jedoch im Ganzen nicht mehr als 64 % der jährl. Betriebseinnahmen. Die übrigen Einnahmen wurden halbjährl. an die Ges.-Kasse ab- geführt. Für die Dauer des obengenannten Betriebsvertrages, also bis Ende März 1913, hatte der Betriebsunternehmer für die Aktien Lit. A eine Div. von 4 % garantiert, ebenso für Aktien Lit. B 4 % für 1911/12 u. 1912/13. Seit 1./4. 1913 führt die Ges. den Betrieb selbst. Kapital: M. 3 730 000 in 2830 St.-Aktien Lit. A à M. 1000 und in 900 St.-Aktien Lit. B à M. 1000. Die Aktien A geniessen bis 4 % Vorz.-Div. (s. auch oben u. unten bei Gewinn- Verteilung). Der Kreis Niederbarnim hat im März 1913 in Gemeinschaft mit der Provinz Brandenburg die Mehrheit der Aktien Lit. A übernommen. Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Oblig., aufgenommen lt. G.-V. v. 22./6. 1908 u. minist. Genehm. v. 22./9. 1908, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1909 bis spät. 1947 mit 1 % des urspr. Anleihebetrages u. ersp. Zs. durch Auslos. im Dez. (erstmalig 1908) oder durch Rückkauf; ab 1./1. 1918 stärkere Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Noch in Umlauf am 31./3. 1915 M. 1 120 000. Der Erlös der Anleihe diente zur Erweiterung u. Verbesserung der Bahnanlagen sowie zur Vermehrung des rollenden Betriebsmaterials. Sicherheit: Eintrag dieser Bahnschuld in das Bahngrundbuch. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs in Berlin Ende 1908–1914: 100.60, 101.10, 101.60, 100.50, –, 94.50. – %. Eingeführt am 10./11. 1908 zum ersten Kurse von 100 %. M. 500 000 Darlehn zu Erweiterungsbauten seitens der Prov. Brandenburg u. des Kreises Niederbarnim gewährt. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Aus dem Betriebsüberschuss zunächst eine durch Regulativ fest- gesetzte Rücklage in den Ern.-F. u. Spez.-R.-F., dann Tilg. u. Verzinsung der Anleihe u. dann von dem Reingewinn 5 % an Bilanz-R.-F., event. vertragsm. Tant. an Beamte; vorerst 4 % Div. auf St.-Aktien A, dann den St.-Aktien A etwaige Fehlbeträge aus früheren Jahren, hierauf 4 % den St.-Aktien B, Überrest gleichmässig an St.-Aktien A u. B. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Bahnanlage 6 064 438, Effekten des Ern.-F. 419 848, do. des Spez.-R.-F. 61 155, Kaut.-Depot 75 530, Disagio u. Begebungskosten der Teilschuld- verschreib. 33 600, Mobiliar 789, Kriegsanleihe 292 500, Debit. 147 284. – Passiva: A.-K. 3 730 000, Teilschuldverschreib. 1 120 000, do. getilgte 80 000, do. Tilg.-Rest 629, do. Zs.-Kto 495, Kto für Zuwendungen 402 766, Kaut. 75 530, Ern.-F. 458 764, Spez.-R.-F. 67 654, Lombard- darlehen von Kriegsdarlehnskasse 292 500, Disp.-F. 53 302, Rentenablös.-Kto 32 337, Bilanz- 33 178 382 (Rückl. 117), unerhob. Div. 1160, Kredit. 699 384, Gewinn (Vortrag) 2240. a. M. 7 095 147. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben nach Fondsabrechnung 534 484, Ern.-F. 53 424, Spez.-R.-F. 5661, Tilg. u. Verzins. der 4½ % Teilschuldverschreib. 66 450, Ab- schreib. auf Mobil. 169, Zs. für Darlehn, Kreis u. Provinz 23 113, Absetzung für Obligationszs. 270, Verwalt.-Kosten der Direktion 182, Betriebsüberschuss 2358. – Kredit: Vortrag 1087, Betriebseinnahmen 685 026. Sa. M. 686 113. Kurs Ende 1903–1914: St.-Aktien A: 93.30, 93, 95.75, 95.75, 91, 94.75, 95.80, 93, 91.40, 87, 79.50, 79.80* %. Eingeführt in Berlin durch die Zahlst.; erster Kurs 26./11. 1903: 90.50 %. Die St.-Aktien B sind nicht eingeführt. Dividenden 1901/02–1914/15: Aktien Lit. A: 3½, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 0 %; Aktien Lit. B: 0, 0, 0, 0, 0, 1½, 1½, 0, 1½, 1, 4, 4, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Die Aktionäre der .....