Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 43 Eisenbahn-Gesellschaft Stralsund-Tribsees in Stralsund. Gegründet: 28./2. 1899. Konz. 5./10. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Bau u. Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Stralsund über Richtenberg und Franzburg nach Tribsees. Gesamtlänge ca. 36 km. Die Betriebseröffn. Stralsund-Tribsees erfolgte am 1./6. 1901. Kapital: M. 1 750 000, und zwar M. 576 000 in 576 St.-Aktien A à M. 1000, M. 299 000 in 299 St.-Aktien Baà M. 1000, M. 234 000 in 234 Vorz.-Aktien A u. M. 641 000 in 641 Vorz.-Aktien B à M. 1000. Vom Reingewinn erhalten die Inhaber der Vorz.-Aktien A u. B vorweg bis zu 3½ % Div., alsdann die St.-Aktien A u. B bis zu 3½ % Div. Der Überrest wird zur Einziehung der Vorz.-Aktien B zum Kurse von 102 % verwendet und sofern diese sämtlich getilgt sein werden, unter die Vorz.- und St.-Aktien gleichmässig verteilt. Die Vorz.-Aktien A und B sind unter sich gleichberechtigt, ebenso die St.-Aktien A und B. Ein Unterschied besteht nur insofern, als die Stadt Stralsund den Vorz.- und St.-Aktien B eine Mindest-Div. von 3½ % gewährleistet. Bei etwaiger Auflösung der Ges. haben die Vorz.-Aktien A und B Anspruch auf den vollen Nennbetrag von M. 1000, bevor eine Auszahlung auf die St.-Aktien A und B geleistet werden darf. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Bahnanlage 1 801 386, Grund u. Boden 60 000, Betriebs- Res. 7687, Ern.-Res. 3243, Ern.-F.-Effekten 156 282, Spez.-R.-F.- do. 21 855, Hypoth.-Tilg. 384, Debit. 17 907, Kassa 152, Verlust 17 060. – Passiva: A.-K. 1 750 000, Grund u. Boden 60 000, Hypoth. 59 884, Ern.-F. 167 401, Spez.-R.-F. 27 483, Bilanz-R.-F. 4947, Tilg.-Kto 557, Kredit. 15 784. Sa. M. 2 086 059. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 177 648, Spez.-R.-F. 1801, Zs. 2756, Tilg.-Kto 557. – Kredit: Vortrag 1894, Betriebseinnahme 163 616, Ern.-F. 192, Verlust 17 060. Sa. M. 182 763. Dividenden 1901/02–1914/15: St.-Aktien A: Bisher 0 %; St.-Aktien B: Stets 3½ %; Vorz.-Aktien-A: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 3, 1 2, 2¼, 1¼, 0 % do., B: Stets 3½ %%% CGoup, Verj. 4 I (K) Direktion: Vors. Ratsherr Karl Lobeck, Königl. Baurat a. D. Karl Fuchs. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Oberbürgermeister Gronow, Stellv. Ratsherr Gottl. Fritsche, Konsul Gust. Koch, Stralsund; Landessyndikus Johs. Sarnow, Reg.- u. Baurat Günter, Stettin; Verkehrs-Dir. Dr. Ernst Pundt, Berlin; Landrat von Stumpfeld, Franzburg. Zahlstellen: Stralsund: Neuvorpommersche Spar-u. Creditbank; Berlin: Berl. Handels-Ges. Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft in Darmstadt mit Zweigniederlassung in Mannheim. Gegründet: 11./2. 1895; eingetr. 15./2. 1895. Statutänd. 30./9. 1907, 30./9. 1908, 27./9. 1912. Zweck: Bau u. Betrieb von Eisenbahnen, namentlich von Neben- u. Strassenbahnen, die mittels Dampf- oder anderen Motoren betrieben werden. Erwerbung, Pachtung von Bahn- objekten etc. Die Ges. ist berechtigt, Prior.-Anleihen zu kreieren u. Oblig. auszugeben. Die Ges. besitzt die in nachstehender Tabelle verzeichneten Linien und betreibt dieselben ausser den von der Centralverwalt. für Sekundärbahnen betriebenen unter B 8–10. Am 31./3. 1915 betrug die Gesamtlänge aller vollspurigen Nebenbahnen der Ges. 179.24 km, aller schmalspurigen Nebenbahnen 37.31 km, der Strassenbahnen in Wiesbaden 47.03 km u. in Essen 70.96 km, zus. Kleinbahnen 117.99 km. Gesamtpersonal aller Bahnen am 31./3. 1915 ca. 2250 Personen. Die G.-V. v. 21./9. 1901 genehmigte den Vertrag betreffs einer Betriebsgemeinschaft zwischen der im Besitz der Ges. befindlichen 8,69 km langen Hohenebra-Ebelebener u. der Herrmann Bachstein, jetzt der Centralverwaltung für Sekundärbahnen Herrmann Bachstein, gehörigen 37 km langen Greussen-Keulaer Bahn auf folgender Grundlage: Beide Bahnen werden als ein einheitliches Ganzes durch H. Bachstein verwaltet u. der Ges. aus dem Betriebsüberschusse vorab ein Betrag zugeschieden, welcher dem Durchschnittserträgnis der Hohenebra-Ebelebener Bahn in den letzten 3 Betriebsjahren entspricht. Nach einer 4 % Verzinsung des in der Greussen-Keulaer Bahn investierten Kapitals ist die Ges. an den weiteren Überschüssen nach dem Verhältnis des in der Hohenebra-Ebelebener Bahn investierten Kapitals beteiligt. Die Ges. hat mit der Stadt Essen neuerdings einen Vertrag abgeschlossen, nach welchem diese der Süddeutschen Eisenbahn-Ges. den Bau u. Betrieb von 10 städt. Strassenbahnlinien im Anschluss an das bestehende Essener Strassenbahnnetz der Ges. überträgt. Die Kosten für Ausführung der Bahnanlagen der neuen Linien bezahlt die Stadt, diejenigen für Betriebs- mittel, Bahnhofs- u. Stromversorgungsanlagen trägt die Ges. Letztere zahlt der Stadt jährl 4.8 % der städt. Anlagekosten als Pacht u. erhält dann ihre Aufwendungen ebenso aus den Überschüssen des Gesamtnetzes verzinst. Übersteigt der dann verbleibende Betriebsüber- schuss des Gesamtnetzes denjenigen von 1910/11 mit M. 1 613 484.99, so erhält die Stadt vom Mehr 6 % Anteil. Der Vertrag ist erstmals zum 1./4. 1922, sodann jährl. mit 3 jähr. Frist kündbar. Weitere Linien sind unter gleichen Bedingungen zu bauen u. zu betreiben, sofern die Stadt einen Ertrag in Höhe des Pachtpreises gewährleistet. Die Stadtgemeinde gewährt der Ges. zur Bestreitung der danach aufgewendeten Posten ein Darlehen von M. 2 500 000, welches mit 4.1 % zu verzinsen, mit 2 % zuzügl. ersparter Zinsen zu tilgen u. mit dem Rest