Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 83 meister Victor Weibel, Kaysersberg; Gutsbesitzer L. Fehner, Weingrosshändler Eug. Ley, Kienzheim; Rechtsanw. Carl Sager, München. Zahlstellen: Colmar: Ges.-Hauptkasse, Bank von Elsass u. Lothringen. Kerkerbachbahn-Akt.-Ges. in Kerkerbach i. Oberlahnkreis. Gegründet: 12./5. 1884, Betriebseröffnung 1./2. 1888. Konz. 9./4. 1884, 4./12. 1901 u. 8./6. 1904 unbeschränkt. Sitz bis 29./9. 1906 in Christianshütte. Zweck: Bau und Betrieb einer Nebenbahn zur Beförderung von Personen u. Gütern zwischen Heckholzhausen und Dehrn mit Anschluss an die Preuss. Staatsbahn in Kerkerbach. Bahnlänge 15,9 km, teils normal-, teils schmalspurig. Betriebseröffnung 1./5. 1886, bezw. 5./11. 1887, bezw. 10./1. 1888, für Güter und für Personen am 1./6. 1888. Am 1./10. 1905 wurde die Fortsetzung der Bahnlinie von Heckholzhausen nach Hintermeilingen (5 km) mit einer Rollbahn von Schlagmühle nach Lahr eröffnet. Am 8./6. 1904 wurde die Konz. für die Bahnstrecke von Hintermeilingen nach Mengerskirchen (15 km) erteilt. Beteil. des Kommunal- landtages, der Kreise und Gemeinden an dieser Linie. Betriebseröffnung der Teilstrecke von Hintermeilingen nach Waldernbach am 24./10. 1907; Waldernbach-Mengerskirchen am 15./4. 1908. 1908/09 erhöhte sich der Verlust von M. 22 872 auf M. 48 556, 1909/10 u. 1910/11 auf M. 112 767, 1911/12 auf M. 141 622, 1912/13 auf M. 172 123, 1913/14 auf M 202 359, 1914/15 auf M. 242 420. Kapital: M. 1 408 000 in 1900 St.-Aktien à M. 500 und 108 à M. 1000 und in 350 Vorz.- Aktien A à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, die G.-V. v. 29./9. 1900 beschloss zwecks Ausbau der Linie nach Hintermeilingen Erhöhung durch Ausgabe von M. 250 000 in 5 % Vorz.-Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 14./11.–5./12. 1901 zu pari; auf nom. M. 4000 alte Aktien entfiel eine neue à M. 1000. Die ausserord. G.-V. v. 4./4. 1903 beschloss die Ausdehnung der Bahn bis Mengerskirchen, die Aufnahme einer Oblig.-Anleihe von M. 1 000 000 (siehe unten), Verlängerung der bestehenden Zinsgarantie an die Nassauische Basalt-A.-G. und Erhöhung des A.-K. um M. 58 000 (auf M. 1 308 000) in 58 neuen Aktien Lit. B, begeben zu pari, seit 1909 voll eingezahlt. Die G.-V. v. 30./9. 1905, 29./9. 1906 u. 26./9. 1908 beschlossen Erhöhung des A.-K. um M. 100 000 in 100 Vorz.-Aktien à M. 1000, begeben zu pari lt. gerichtl. Eintragung v. 14./2. 1910. Die Emiss. erfolgte wegen des Erwerbs u. Ausbaues der Roll- u. Seilbahn von Heckholzhausen nach Obertiefenbach. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Schuldverschr. à M. 1000, It. minist. Genehm. v. 23./9. 1903. Zs. 1./10. u. 1./4. Tilg. mit 1 % samt ersp. Zs. seit 1907 bis spät. 1948 durch freih. Ankauf oder durch Verl. im April-Juni auf 1./10. Ab 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Sicherheit: Hypoth. auf die Bahneinheit. Die Aufnahme erfolgte behufs Schaffung der Mittel zur Ausführung der Linie Hintermeilingen-Mengerskirchen, Erweiterung u. Verbesserung der Bahnanlagen, Deckung schwebender Schulden und Rückzahl. des Restes von M. 284 000 der früheren 5 % Anleihe. M. 250 000 wurden 1907/08 vom Bezirksverband übernommen, der die Zs. auf seinen Teil (1912 noch M. 237 000) 4 Jahre erliess u. 1912 auf weitere 4 Jahre, also bis 1916, verzichtete. Zurückgekauft bezw. ausgelost von der 4 % Anleihe M. 64 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Meist Sept. Stimmrecht: Je M. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotierung des Ern.-F., dann mind. ¼0 % des Anlagekapitals an den R.-F. (bis M. 40 000), hierauf Tant. an Beamte, Rest nach Beschl. der G.-V. Div. (Siehe auch Kapital.) Den Vorz.-Aktien ist ein Nachzahl.-Anspruch eingeräumt. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Bau-F. 2 387 144, Spez.-Vorschuss f. Neubau 364 230, Kassa 4911, Effekten 42 158, 4 % Anleihe im Eigenbesitz 11 000, Vorräte 9495, Debit. 17 571, Verlust 242 420. – Passiva: A.-K. A 350 000, B 1 058 000, Anleihe 936 000, rückständ., per 1./4. 1915 fällige Oblig.-Zs. 29 600, Ern.-F. 26 829, Spez.-R.-F. 40 000, Arb.-Unterst.-F. 901, Tilg.-F. 144 813, Kredit. 492 788. Sa. M. 3 078 932. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 202 359, Betriebsausgaben 152 061, 2. Ern.-F. 12 090, Anleihe-Zs. 49 284. – Kredit: Betriebseinnahmen 168 686, Ern.-F. 4689, Ver- lust 242 420. Sa. M. 415 796. Dividenden: Aktien 1888/89–1914/15: 1o, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0. 0, 0. 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1902/03: 5 % (Bau-Zs.); 1903/04–1914/15: 5, 5, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Rückständig sind die Div.-Scheine 1906/07–1914/15 der Vorz.-Aktien A. Direktion: Christian Bansa, Betriebs-Dir. Prokuristen: Franz Pomberg, Heinr. Dorn. Aufsichtsrat: Bürgermeister Dr. jur. Fritz Ingenohl, Langenschwalbach; Rechtsanwalt Ludw. Roth, Wiesbaden; Baron D. R. J. von Lynden, Haag; Dr. jur. J. Drost, Rotterdam. Zahlstellen: Eig. Kasse; Rotterdam: Gebr. Chabot, Marx & Cos Bank: Limburg a. d. L.: Herm. HH.. Zum 28./8. 1915 war eine Vers. der Besitzer der 4 % Schuldverschreib. von 1903 mit folg. Tagesordn. einberufen: Stundung d. Zinszahlg. bis 1./4. 1916; Aufschub d. Tilg. bis 1./4. 1922; Aufgabe d. Pfandrechts am Bestand d. Spez.-R.-F. zugunsten bestehender u. zukünft. Fracht- forder. d. preuss. Staatsbahn; Einräumung von Vorrecht oder Gleichberechtig. an Darlehne von dritter Seite von höchstens M. 64 000; Einwillig. in eine von der spät. G.-V. der Aktio- näre etwa zu bestimmende Herabsetz. des A.-K.; Bestellung eines gemeinsamen Vertreters. Auch von den übrigen Gläubigern sind Kap.-Stundungen u. Zinsnachlässe zu erwarten. 6*