Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 143 darüber hinaus bis nach Griesen beauftragt worden u. hatte auch sonst bedeutende Aufträge der Preuss.-Hess. Eisenbahnverwalt. auf elektr. Betriebsmittel u. Streckenausrüst, für die zu elektrifizierenden Vollbahnen erhalten. Über eine im J. 1912 notwendig gewordene Reorganisation der Ges. verbreiteten die Bergmann-Elektrizitätswerke am 21./9. 1912 folg. Mitteilung: Eine am 20./9. 1912 abgehaltene a. 0. G.-V. der Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen Akt.-Ges., in der das gesamte A.-K. vertreten war, genehmigte die Verträge mit der Bergmann-Elektrizitätswerke Akt.-Ges., nach welchen letztere von den Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen die Abteil. für Bahnen, Lieferungen etc. gegen ein angemessenes Entgelt, sowie die Geschäftsführung für dię bei den Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen verbleibenden Einzelunternehmungen (3 Über- landzentralen u. eine elektr. Bahn) gegen eine mässige Jahresentschädigung übernahm. Die Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen beabsichtigen, sich auf den Ausbau u. die Verwert. dieser Einzelunternehmungen zu beschränken. Die nach Lage der Verhältnisse resultierende Unterbilanz der Bergmann- Elektrizitäts-Unternehmungen per 30. Juni 1912 betrug etwa M 654 313 gegen M. 312 899 am 30. Juni 1911. Dem auf 1911/12 entfallenden Zuwachs der Unterbilanz standen jedoch in nahezu gleicher Höhe die Gewinne aus den von den Bergmann-Unternehmungen im Geschäftsjahre 1911/12 abgeschlossenen, aber noch nicht abgewickelten Geschäften gegenüber. 1912/13 stieg der Bilanzverlust auf M. 735 010, 1913/14 verringerte er sich um M. 191 618 auf M. 543 312, 1914/15 auf M. 534 482. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000 begeben zu pari. Dieselben sind ein- geteilt in die Serien I–VI; jede Serie umfasst 2000 Stück in der durch alle Serien fortlaufenden Nummernfolge 1–12 000. Auf jede Aktie sind 50 % des Nennwerts eingezahlt; weitere Einzahl. kann der Vorstand mit Genehm. des A.-R. nach seinem Ermessen auf alle Serien einberufen oder auf einzelne unter Beobachtung ihrer arithmetischen Reihenfolge. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Kto der Aktionäre 6 000 000, Debit. 4 771 637, Bank- guth. 713 891, Kaut.-Effekten 680, Beteilig. 278 830, Avale 540, Verlust 534 482. – Passiva: A.-K. 12 000 000, Kredit. 137 522, Rückstell. 162 000, Avale 540. Sa. M. 12 300 062. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 543 312, Handl.-Unk. 98 344. – Kredit: Bruttogewinn 107 174, Verlust 534 482. Sa. M. 641 657. Dividenden 1910/11–1914/15: 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Wilh. Steinert. Prokuristen: Alb. Graf, Dr. jur. Carl Riehl. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. E. G. Stauss, Stellv. Geh. Baurat Gen.-Dir. S. Bergmann, Berlin: Bank-Dir. Charles W. Palmié, Dresden; Dr. Jul. Caspar, Hannover; Dir. Paul Berthold, Dir. Jack Hissink, Bank-Dir. Paul Thomas, Dr. Kurt Schoeller, Berlin. Berliner Elektricitäts-Werke in Berlin, NW. Schiffbauerdamm 22. Gegründet: 8./5. 1884 als „Städtische Elektricitätswerke“; eingetr. 19./5. 1884. Firma wie oben geändert lt. G.-V. v. 20./8. 1887. Zweck: Erzeugung u. Ausnutzung der Elektrizität, sowie Errichtung u. Betrieb von Anlagen, die Elektrizität als Betriebskraft verwenden, sowie Erwerb, Verwalt. u. Verwert. von Aktien, Oblig., Geschäftsanteilen oder Beteilig. an industriellen Unternehmungen aller Art. Die Ges. ist berechtigt, sich zu diesem Zwecke auch bei anderen Unternehm. in jeder Form zu beteiligen. Die Ges. betrieb bis 1915 die Berliner Elektrizitätswerke, die 6 elektr. Primär-Zentralstationen u. 24 Unterstationen umfassten; näheres über diese im Jahrg. 1914/15 dieses Handb. Die Stadtgemeinde Berlin hat von ihrer Befugnis zur Kündig. des Vertrages Gebrauch gemacht u. die Anlagen der Ges. innerhalb u. ausserhalb des Weich- bildes von Berlin am 1./10. 1915 übernommen. Vorbehaltlich der Schlussabrechnung zahlte die Stadt Berlin am 1./10. 1915 M. 123 000 000. Hiervon ist eine offene Schuld zu tilgen, die am 30./6. 1915 mit M. 11 495 431 ausgewiesen war, u. die Auszahl. der Div. u. des Ge- winnanteils der Stadt zu bewirken. Es ist ferner der Kaufpreis zu entrichten für M. 3 947 000 Aktien der Grube Leopold u M. 5 000 000 der Elektrowerke. Der letzteren Ges. gewähren die B E W die erheblichen Mittel zur Erricht. des Grosskraftwerkes auf dem Zschornewitzer Gelände. Ferner übernehmen dieselben die von der Bank für elektr. Unternehm. für sie bezogenen M. 7 413 000 Aktien der Elektricitäts-Lieferungs-Ges. in Berlin. Die Durchführ. dieser Transaktionen sowie den verbleibenden Betrag an verfügbaren Mitteln wird die Bilanz für 1915,16 ausweisen. Das Fortbestehen der Akt.-Ges. B E W ist gesichert. Die Ges. konnte sich bereits 1914 grosse Braunkohlenfelder in den Gemarkungen Golpa u. Zschornewitz sichern. Es wurde festgestellt, dass der Besitz dieser umfangreichen Kohlenfelder eine so billige Stromerzeug. ermöglicht, dass der Ges. die Versorgung indust. Unternehm., deren Existenz von den Stromkosten abhängt, gesichert erscheint. 1915 weitere Kohlenfelder in Radis u. Uthausen dazu gekauft. Die Bayrische Stickstoffwerke Akt.-Ges. hat sich auf die Dauer von 15 Jahren, mit dem Rechte der Verlängerung des Vertrages um weitere 10 Jahre, verpflichtet, jährlich eine Strommenge von 500 000 000 KWSt. von der Elektrowerke A.-G. in Berlin bzw. in Golpa-Zschornewitz zu beziehen, welche Ges von den B E W zur Ausnutzung der erworbenen Kohlenfelder errichtet wurde. Im Falle der Ausübung des den Bayrischen Stickstoffwerken eingeräumten Rechtes zum Rücktritt nach 5 Jahren ist eine ausreichend bemessene Ent- *