Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 157 Bau von Elektrizitätswerken, elektr. Bahnen, elektr. Beleuchtungs- u. Kraftübertra- gungsanlagen; Metallurgie; Fabrikat. von Gleichstrom-, Wechselstrom-, Drehstrommasch., Motoren, Leitungsmaterial., Kabeln, Bogenlampen, Glühlampen (auch Tantallampen), Appa- raten f. Telegraphie u. Telephonie, Messinstrumenten, Eisenb.-Sicherungen, Signalanlagen, Wassermessern etc.; elektr. Schlepplokomotiven für Kanalschiffe, sowie Bau kompletter Schleppzuganlagen, Kraftübertragungsanlagen f. Hüttenwerke etc. Auch Gummifabrikation. Die Ges. ist befugt, Konzessionen zur gewerblichen Ausnutzung der Elektrizität zu erwerben, sich bei staatlichen, kommunalen oder privaten Unternehmungen mit ähn- lichen Zwecken zu beteiligen oder solche zu begründen, zu übernehmen, zu pachten oder zu finanzieren, ihnen Vorschüsse oder Darlehen zu bewilligen, Aktien, Obligationen und sonst. Titel derartiger Unternehmungen, wie auch Forderungen derselben aus ihrem Ge- schäftsbetrieb gegen Dritte zu erwerben, zu beleihen, zu veräussern oder sonst zu verwerten. Die Ges. ist berechtigt, bis zur Höhe des eingez. A.-K. verbindliche Schuldverschreib mit oder ohne hypoth. Sicherheit auszugeben. Dieselben lauten, sofern nicht durch be- sond. Privileg Inh.-Oblig. gestattet werden, auf Namen und an Ordre. Auch 1912/13 erhöhte sich der Beschäftigungsgrad in den meisten der betriebenen Fabrikationszweige. Das mit dem 31./7. 1914 endigende Geschäftsjahr fiel noch voll in die Friedensperiode. Dieser Abschnitt war charakterisiert durch einen Rekordbestand von Be- stellungen u. durch eine für die Elektrizitätsindustrie günstige Geschäftsperiode. Das Ge- schäftsjahr brachte umfangreiche Kriegsaufträge, sei es direkt zur Ausrüstung von Heer u. Marine, sei es indirekt zur Lieferung an andere für den Krieg tätige Unternehmungen. Hierdurch und durch Ausnutzung noch verfügbarer Fabrikationseinrichtungen für ander- weitigen Kriegsbedarf ist ein Ausgleich gegeben worden für den Rückgang der eigentlichen Friedensaufträge von Staatsbehörden sowohl wie von der privaten Kundschaft. Die Ge- samtzahl der in dem S. & H.-Konzern einschl. der auswärtigen Häuser tätigen Beamten u. Arb. betrug Anfang 1914 über 81 235 Personen. Davon wurden aus den deutschen Betrieben bis Ende Nov. 1915 27 736 Beamte u. Arbeiter zu den Fahnen einberufen. In dem zu Spandau gehörigen Fabrikgelände am Nonnendamm wurde 1904/1905 ein Fabrikneubau, das Wernerwerk, errichtet, in das der gesamte Geschäftsbetrieb des Berliner Werkes übergegangen ist; das Wernerwerk wurde 1907/09 bedeutend erweitert. 1906 Er- richtung des neuen Blockwerkes, eines physikal.-chem. Laboratoriums etc. 1907/08 Neubau einer Giesserei. 1906/07 Erwerb der an das Verwalt.-Gebäude Berlin Askanischer Platz 3 angrenzenden Häuser Askanischer Platz 4 u. Schönebergerstr. 1/2. Grundstück Askanischer Platz 3 in 1911/12 verkauft. 1910/11 Zukauf von Fabrikgelände in Lichtenberg u. am Nonnen- damm bei Spandau, jetzt Siemensstadt genannt, für zus. ca. M. 1 700 000. 1913/14 u. 1914/15 fanden weitere Neubauten statt. Die Ges. baute u. a. die elektr. Hoch- u. Untergrundbahn in Berlin-Charlottenburg-Westend, auch die Weiterführung nach dem Stadtinnern Spittelmarkt-Alexanderplatz u. weiter nach Schönhauser Allee wurde von der Ges. Siemens & Halske ausgeführt, ebenso die Schöneberger Untergrundbahn vom Nollendorfplatz nach Hauptstr. Schöneberg, dann die Wilmersdorfer u. Dahlemer Untergrundbahn. Im Nov. 1905 erhielt die Ges. im Verein mit der Allg. Elektrizitäts-Ges. in Berlin die Bauausführ. der Stadt- u. Vorortbahnen in Hamburg. Es handelte sich um eine Gesamtsumme v. M. 41 143 000. Beide Ges. erhielten 1908 auch die Konz. zum Betrieb dieser Hamburger Stadt- u. Vorortbahnen. Die Betriebsausrüstung der Hamburger Bahnen u. der Betrieb selbst werden für Rechnung der am 27./5. 1911 gegründeten Be- triebsgesellschaft Hamburger Hochbahn-Akt:.-Ges. (A.-K. M. 15 000 000) ausgeführt, welche Aktien im März 1912 an die von Siemens & Halske A.-G., den Siemens-Schuckert-Werken G. m. b. H. u. Allg. Elektr.-Ges. neu gegründete Elektro Treuhand-A.-G. in Hamburg (A.-K. M. 30 000 000) übergingen, ausserdem emittierte diese neue Hamburger Ges. M. 15 000 000 in Oblig. Die G.-V. v. 9./3. 1903 genehmigte einen mit der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Schugkert & Co. in Nürnberg geschlossenen Vertrag zwecks Bildung einer besond. Gesellschaft zur Übernahme der Fabrikat.- u. Vertriebsabteilungen beider Firmen auf dem Gebiete der Starkstromtechnik. Siehe hierüber die mit M. 90 000 000 St.-Kapital errichtete Siemens-Schuckert-Werke G. m. b. H. in Berlin-Nürnberg, woran Siemens & Halske mit M. 45 050 000 beteiligt sind. Div. 1907/08–1912/13: je 10 %; 1913/14: 7½ %; 1914/15: 10 %. An genannte Ges. m. b. H. gingen 1903 folgende Wertobjekte über: Grundstücke M. 1 779 900, Gebäude 4 272 946, Utensil. u. Werkzeuge 1 341 749, Werkzeugmasch. 1 377 679, Betriebsmasch., Heizungs- u. Beleucht.-Anlagen 2 113 102, Modelle 3. An die Siemens-Schuckert-Werke G. m. b. H. wurden seitens der beiden Beteiligten, nämlich der Siemens & Halske A.-G. u. der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Schuckert & Co. Anfang 1911 zus. M. 30 000 000 u. Anfang 1912 M. 20 000 000 un- kündbare, mit 6½ % verzinsl. Darlehen gewährt, wovon auf jede Ges. M. 15 000 000 bezw. 10 000 000 entfallen. (Siehe auch Siemens-Schuckert-Werke G. m. b. H.) Infolge der Fusion der Mutter-Gesellschaften in Berlin und Nürnberg gingen 1904 die mit ca. K 12–13 000 000 bewerteten Starkstrombetriebe (Leopoldauer Fabrik etc.) der Wiener Zweigniederlass. von Siemens & Halske an die Österr. Siemens-Schuckert-Werke A.-G. in Wien über. (Div. 1907/08–1914/15: 4, 5, 6, 6, 6, 7, 7, 5 %.) Die Österr. Siemens-Schuckert-Werke erhöhten 1904 ihr A.-K. von K 9 000 000 auf K 18 000 000; die neuen Aktien übernahmen Siemens & Halske A.-G. zu pari, der Rest des Übernahmepreises wurde in Jahresraten beglichen. 1907 übernahmen die Österr. Siemens-Schuckert-Werke auch das Kabelwerk