176 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Zweck: Versorgung des württemberg. Jagstkreises u. benachbarter Gebiete mit elektr. Energie; Herstell., Erwerb, Betrieb u. Verwert. von Anlagen, welche den elektr. Strom anwenden oder zum Betriebe durch Elektrizität sich eignen, Beteilig. bei solchen oder ver- wandten Unternehmungen. Die Ges. hat von der Bergmann Elektr.-Unternehm. A.-G. in Berlin das dieser Firma gehörige Überlandwerk in Ellwangen erworben. Die im J. 1913 fertiggestellte Kraftstation hat eine Leistung von 5000 Kw. u. liegt im Zentrum des Ver- sorgungsgebietes. Das Unternehmen versorgt z. Zt. 144 Stadt- u. Landgemeinden mit zus. 120 000 Einwohner gegenüber 79 mit 46 000 Einwohnern im Jahre 1913/14. Der Anschluss- wert betrug am Schluss des Geschäftsj. 1914/15 13 936 KW. gegen 7155 K W. im Vorjahre, die Stromabgabe 3 752 000 KW.-St. gegen 1 475 000 K W.-St., wobei zu berücksichtigen ist, dass die Stromentnahme einer grossen Anzahl von Gemeinden u. Abnehmern noch nicht voll zur Wirkung gekommen ist. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, übernommen von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 12./6. 1914 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 in 1000 Aktien. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 12./11. 1915 um M. 2 000 000 (auf M. 4 000 000). Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. von 1914, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Die Anleihe ist bis 1919 unkündbar u. von dann ab in 25 J. im Wege der Verlos. rückzahlbar. Die Anleihe ist an I. Stelle hypoth. auf die gesamten Betriebsanlagen der Ges. eingetragen u. mit 10jähr. Zinsgarantie der Rhein. Schuckert-Ges. für elektr. Industrie A.-G. in Mannheim ausgestattet. Freihändig aufgelegt im Juni 1914 zu 99.75 %. Die Notierung an der Frankfurter Börse wird beantragt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Betriebsanlagen 6 040 429, Neubau 170 808, Mobil., Werkzeuge u. Fahrzeuge 55 535, Vorräte 151 147, Debit. 221 286, Kassa u. Bankguth. 48 541, Wechsel 8000, Avale 250, Kaut.-Effekten 12 483, Interimsbuchungen 16 627, Oblig. Disagio 100 340. – Passiva: 2 000 000, Oblig. 2 000 000, do. Zs.-Kto 16 225, R.-F. 6000 (Rückl 4000), Ern.-F. u. Rückstell. 150 552, Hypoth. 23 000, Kredit. 2 458 234, Avale 250, Kaut. 13 920, Interimsbuchungen 72 401, Biv. 65 000, Vortrag 19865 Sa. M. 6 825 449. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Betriebsausgaben 242 752, Unk. 6341, Kriegsunter- stütz. 9546, Zs. 162 297, Abschreib. 67 543, Gewinn 88 865. – Kredit: Vortrag 15 032, Be- triebseinnahmen, Install.-Gewinn etc. 562 314. Sa. M. 577 346. Dividenden 1913/14–21914/15: 4, 4 %. Direktion: Ober-Ing. Gust. Nied, Kaufm. Alfons Wiedermann, Mannheim. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Oscar Bühring, Stellv. Bank-Dir. Theodor Frank, Baurat Heinr. Schöberl, Mannheim; Oberbürgermeister Fr. Schwarz, Aalen; Komm.-Rat Dr. Ernst Blanken- horn, Müllheim (Baden); Domänenrat E. Mutschler, Langenburg:; Reg.-Rat Jul. Schlaich, Ellwangen. Prokurist: Betriebs-Dir. Fritz Mann, Ellwangen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mannheim: Süddeutsche Disconto-Ges. — Rheinisch-Westfälisches Elektricitätswerk, Aktien-Gesellschaft in Essen a. d. Ruhr, .. 93. Gegründet: 10./5. 1898; eingetr. 24./6. 1898. Zweck: Übernahme des Vertrages der Elektr.-Act.- vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M. mit der Stadt Essen a. d. R. v. 23./12.1897 bezw. 5./1. 1898, betreffs Errichtung u. Betrieb eines Elektr.-Werkes in Essen-Ruhr; gewerbl. Erzeugung elektr. Energie u. Ver- wendung derselben innerhalb und ausserhalb Essens. Die Ges. verfolgt den Plan einer ein- heitlichen Versorgung eines möglichst grossen Teiles des rhein.-westfäl. Industriebezirks mit elektr. Energie und betreibt eine im Norden der Stadt Essen im unmittelbaren An- schluss an die Steinkohlenzeche „Victoria Mathias“ errichtete Drehstrom-Kraft- und Licht- zentrale. In Verfolg. des gesteckten Zieles wurde die Essener Zentrale u. das dazu gehörige Leitungsnetz ausgebaut und ganz wesentlich erweitert, wobei anlässlich der Stillegung des Selbecker Bergwerksvereins in Selbeck bei Mülheim- Ruhr, dessen Tagesanlagen mit rund 4 ha Grund und Boden, namentlich aber mit der elektrischen Zentrale dieses Werkes, die einen günstig geleg. Stützpunkt innerhalb des Leitungsnetzes der Essener Zentrale bildet, angekauft. Ferner wurde im östlichen Teile des Ruhrkohlenbezirks eine zweite moderne Zentrale auf Zeche Wiendahlsbank errichtet und das dazugehör. Kabelnetz für das neu- erworbene Konzessionsgebiet des Kreises Hörde verlegt. Sodann wurden bis auf einen ge- ringen Betrag die Aktien des Elektrizitätswerks Berggeist u. sämtliche Geschäftsanteile des Bergischen Elektrizitätswerks m. b. H. Solingen erworben, beide Unternehmungen plan- mässig ausgebaut u. durch besondere Kabelleitungen untereinander sowie mit der Essener Zentrale des Rhein.-Westfälischen Elektrizitätswerks verbunden. 1908 wurde vom Rhein.- Westfälischen Elektrizitätswerk abgetrennt die neue Zentrale auf Zeche Wiendahlsbank, die mit dem ganzen dazugehörigen Kabelnetz u. den dazugehörigen Konzessionen für M. 7 241 580 an das neugegründete Westfälische Verbands-Elektrizitätswerk A.-G. in Kruckel übergegangen ist. Eine Beteiligung an dieser A.-G., an der die Stadt Dortmund, das Elektrizitätswerk Westfalen A.-G., der Kreis u. die Stadt Hörde, die Gelsenkirchener Berg- werks-Akt.-Ges. u. die Harpener Bergbau-Akt. Ges. mitbeteiligt sind, hat Ges. in Höhe von ½1 des M. 3 300 000 betragenden A.-K. = M. 300 000 behalten.