Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 195 Braunkohlenwerke, auf deren Grube Emma das Elektrizitätswerk errichtet worden war. Erwerb der Überlandzentrale Goslar-Wolfenbüttel-Ringelheim. Im Jan. 1913 hat der Landkreis Braunschweig mit der Ges. u. den Braunschweig. Kohlen- bergwerken in Helmstedt einen Vertrag abgeschlossen, nach dem die gesamte Elektrizitäts- lieferung für den Kreis diesem Konzern übertragen wird. Ebenso ist die Elektrizitätslieferung für die Kreise Wolfenbüttel u. Goslar von den Bergmann-Unternehmungen auf die Überland- zentrale Helmstedt übergegangen. Die Zuleitung des Stromes erfolgt in zwei von einander unabhängigen Zuleitungen, die eine von der Zentrale in Helmstedt, die andere von der Zentrale der Grube Treue. Im Zus.hang hiermit erwarben die Braunschweig. Kohlenberg- werke sämtl. Aktien der Überlandzentrale zu 125 %. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 16./7. 1909 um M. 1 850 000 in 1850 Aktien, div.-ber. ab 1./4. 1909, begeben zu pari. Hiervon dienten M. 1 000 000 zum Erwerb sämtl. 1000 Kuxe der Gew. Sudersche Braunkohlenwerke zu Helmstedt; die restl. 850 neuen Aktien wurden von einem Konsortium (Hildesheimer Bank etc.) übernommen. Ausbeute Suder 1910/11–1911/12: M. 75 000, 45 000. Anleihe: M. 250 000 in 4 % Teilschuldverschreib. à M. 1000. Tilg. ab 1910 durch jährl. Auslos. im Dez. (zuerst 1909) auf 1./4. (erstmals 1910). Zahlst.: Hildesheim: Hildesheimer Bank; Berlin: Jacquier & Securius. Im Jahre 1913/14 weitere M. 1 250 000 in Oblig. begeben. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = St. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Effekten 1 239 970, Kassa 860, Debit. 309 045, Kaut.- Effekten 4100, Kaut.-Wechsel 2000, Disagio 97 000, Unternehm. in Vorbereit. 1, Grundstücke u. Gebäude 339 000, Dampfmasch., Kessel u. Schaltanlage 400 000, Leitungsnetz 1 879 000, 50 000 Voltanlage 392 434, Inventar 24 730, Werkzeuge 7196, Zähler 138 500, Telephonanlage 2700, Mietsanlagen 50 200, Leitung Gew. Braunschweig-Lüneburg 92 074, Installat.-Waren 134 803, Betriebsmaterial 4500. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 1 500 000, R.-F. 31 510, Delkr.-Kto 3785, unerhob. Coup. 1800, Hypoth. 79 000, Kaut. 1150, Talonsteuer-Res. 4000, Kredit. 1 346 038, Rückstell. 54 278, Gewinn 96 554. Sa. M. 5 118 117. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 109 860, Handl.-Unk. 77 184, Betriebs-Unk. 255 159, Abschreib. 96 597, Reingewinn 96 554. – Kredit: Vortrag 6422, Strom- u. Mietseinnahmen sowie Installat.-Gewinn 628 634. Sa. M. 635 356. Dividenden 1905/06–1914/15: 0, 0, 4, 5, 6, 6, 6, 7, 7, ? %. Vorstand: Dir. Karl Kraiger, Dir. Gust. Ehrenberg, Helmstedt; Stellv. Bergrat Jul. Krisch (aus dem A.-R. del.). Aufsichtsrat: Vors. Bergrat Jul. Krisch, Helmstedt; Stellv. Geh. Komm.-Rat Max Leeser, Hildesheim: Komm.-Rat Albert Pinkuss, Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Berlin; Ing. Ernst Jung, B.-Grunewald. Prokurist: Fritz Öhrdorf. Jenaer Elektricitätswerke Act.-Ges., Sitz in Berlin W. 35, Potsdamerstrasse 28. Gegründet: 25./6. 1902; eingetr. 3./7. 1902. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Die Übernahme des Werkes seitens der A.-G. erfolgte nach dem Stande v. 1./1. 1902 für M. 1 800 000, wovon M. 1 200 000 angezahlt wurden, der Rest von M. 600 000 zu 4 % stehen blieb. Zweck: Erricht. u. Betrieb einer elektr. Zentrale zur Abgabe von Kraft u. Licht, sowie Bau u. Betrieb von elektr. Strassenbahnen in u. um Jena, so nach Zwätzen, Wenigenjena, Burgau, Lobeda; Länge 14.48 Km. Konz.-Dauer 50 Jahre. Die Stadt kann vom 1./1. 1917 an das vertraglich vorbehaltene Übernahmerecht ausüben, u. zwar hat sie dann als Entschädig. den 25fachen Wert des Durchschnittsreinerträgnisses der letzten 5 Betriebsjahre, mindestens aber das Anlagekapital, zu zahlen. Da nach dem Urteil von Sachverständigen eine Kündig. des zwischen der Stadt Jena u. den Jenaer Elektrizitätswerken bestehendden Vertrages u. die damit verbundene käufliche Übernahme des Elektrizitätswerkes u. der Strassenbahn im Dez. 1915 für die Stadt nicht zweckmässig war, wurde zwischen den beiden Vertrag- schliessenden eine Verständig. auf folg. Grundlage erzielt: Die Akt.-Ges. übergibt der Stadt kostenlos den Hauptteil des im Amort.-F. angesammelten Kapitals. Die Stadt übernimmt hierfür Aktien zu pari. Sie beteiligt sich weiterhin durch Übernahme von Aktien zu einem günstigen Kurs an der Ges Die Beteilig. wird so gross, dass die Stadt einen ausreichenden Einfluss auf das Unternehmen auszuüben vermag. Nach 15 Jahren ist die Stadt berechtigt, die sämtlichen noch nicht in ihrem Besitz befindlichen Aktien zu erwerben. Beförderte Personen 1906–1914: 912 338, 1 021 769, 1 273 842, 1 288 443, 1 537 569, 1 783 526, 1.930 632, 2 117 654, 1 926 180; Einnahmen M. 90 554, 96 832, 115 868, 132 286, 155 825, 179 626, 192 974, 210 251, 188 869. 1914 waren an das Leitungsnetz angeschlossen: 29 797 Glühlampen, 280 Bogenlampen, 579 Motore u. 278 diverse Apparate mit einem Anschlusswert von zus. 2925 Kw.; Gesamterzeugung 1914: 1 525 335 KWSt., davon entfielen 427 231 auf Strassen- bahn. Die Drehstrom-Anlage samt Überlandversorgungsgeschäft wurde 1911 abgetrennt u. an die Thüring. Elektricitätsversorgungs-Ges. m. b. H. für ca. M. 227 000 verkauft. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Hypoth.-Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Öblig. von 1908, rückzahlbar zu 102 % ab 1912 in Amort.-Quoten. Verstärkte Tilg. bezw. Totalkünd. ab 1./7. 1916 zu 1./1.1917 zulässig. Zinsen am 1./1. u. 1./7. Aufgenommen zum Ausbau der Strassenbahn u. des Werkes, sowie zur Tilg. des Restkaufgeldes. 13*