202 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Stadtgemeinde Homburg wurde eingebracht: Die Krafterzeug.-Anlage des städt. Elektrizitäts- werkes Homburg ohne Gebäude, ohne die vorhandene Akkumulatorenbatterie, ferner ohne das Ladeaggregat u. ohne die dazugehörige Hoch- u. Niederspannungsschaltanlage, im Werte von M. 75 000. Von der Rheinischen Schuckertgesellschaft für elekr. Ind. A.-G. in Mannheim wurde eingebracht: Die Kraftstation im Gemeindebezirk Edenkoben nebst allen Anlagen für M. 330 000. Den Einbringern verblieben zu Eigentum: die gesamten Verteilungsnetze von den Verteilungssammelschienen an, die Anlagen der Strassenbahnen u. der Strassenbeleucht.; die sämtl. Zähler, Einricht. für die Eichung u. Instandhalt. der Zähler u. für die Unterhalt. der Strassenbeleucht. u. den Stromverkauf sowie die für die Unterhalt. der Strassenbahnen u. für die Netzbetriebe dienenden Bureaueinricht. sowie sämtl. Akten. Die Stadtgemeinde Ludwigshafen a. Rh. erhielt für ihr Einbringen 1240 Aktien, die Stadtgemeinde Homburg 75, die Rheinische Schuckertgesellschaft in Mannheim 330. Der Pfälz. Kreisgemeinde wird zu Lasten der Pfalzwerke A.-G. als Entschädig. für ausgelegte Gründungskosten ein Barbetrag von M. 44 000 gewährt. Zweck: Ausnützung der Elektrizität insbes. durch Erzeug., Bezug u. Verwert., sowie Beteilig. an verwandten Unternehm. in jeder Form. Die Pfalzwerke Akt.-Ges. ist Eigen- tümerin der Kraftwerke in Ludwigshafen a. Rh., Edenkoben u. Homburg. Am 30./6. 1915 an fertiggestellten Anlagen vorhanden: Kraftwerk Homburg 10 000 Kw., do. Ludwigshafen a. Rh. 3500 Kw., do. Edenkoben 1200 Kw., Übernahme-Transformatoren- station in Spiesermühle 800 Kw., Schaltstation an d. Rheinbrücke Ludwigshafen-Mannheim f. d. Zus.schluss mit d. Elektr.-Werk d. Oberrhein. Eisenbahnges., 132 Transformatorenstat. mit einer Leistung von 14 043 Kw., 462 km 20 000-Voltleit., 7,5 km Kabel für 20 000 Volt, 103 km 100 000-Voltleit., 2,8 km Kabel für 5000 Volt, 7,6 km Prüfdrahtkabel. Angeschlossen waren: 8 Städte mit 172 699 Einwohnern, 126 Gemeinden mit 129 580 Einwohnern sowie das Konsumgebiet Edenkoben mit 38 Gemeinden mit 76 388 Einwohnern. Ausserdem waren Verträge abgeschlossen mit 105 Gemeinden mit 77 539 Einwohnern. Der Gesamtanschluss- wert betrug am 30./6. 1915 24 820 Kw. ohne Bahnen und 30 089 Kw. mit Bahnen. Erzeugt und bezogen wurden 1914/15 20 116 844 Kw.-St. In das Leitungsnetz abgegeben wurden 19 058 079 Kw.-St. Verkauft wurden 17 471 879 Kw.-St. Kraftwerk Homburg nahm im Frühj. 1914 die Stromlief. auf mit 2 Turbogenerat. à 5000 Kw. u. 4 Kessel à 400 qm Heizfläche. Der provisor. Strombezug von der Kgl. Bergwerksdir. Saarbrücken aus, der Station Spiessermühle, hat damit sein Ende erreicht. In Ludwigs- hafen ist inzwischen der Zusammenschluss mit dem Elektr.-Werk Rheinau der Oberrhein. Eisenbahn-Ges. durchgeführt. Die Pfalzwerke sind gegenüber dem bayer. Staat verpflichtet, binnen 7 Jahren ihre Leitungen so auszubauen, dass jede pfälzische Gemeinde auf Verlangen elektr. Energie erhalten kann. Die Pfalzwerke Akt.-Ges. hat den Betrieb ihrer Anlagen an die Rheinische Schuckert-Ges. in Mannheim verpachtet. Der Pachtzins beträgt in den ersten 3 Jahren je 5 % des Anlagewertes, in den 3 folgenden Jahren je 6 % u. weiterhin jährlich 7 %. Der Pachtvertrag kann von den Pfalzwerken nach 6 Jahren, von der Rheinischen Schuckert-Ges. erst nach 12 Jahren gekündigt werden. Kapital: M. 7 250 000 in 7250 Aktien à M. 1000. Hiervon bilden die Aktien Nr. 1–1645 die Ser. A u. die Aktien Nr. 1646–7250 die Ser. B. Die Aktien lauten auf den Inhaber u. wurden zu pari begeben. Auf Verlangen eines Aktionärs kann seine Aktie in eine Namens- u. ebenso wieder in eine Inhaberaktie umgewandelt werden. Von den Aktien haben über- nommen die Pfälzische Kreisgemeinde M. 3 649 000, die Stadt Ludwigshafen M. 1 240 000, die Stadt Homburg M. 75 000, die Stadt Frankenthal M. 35 000, die Rheinische Schuckert-Ges. für elektr. Industrie in Mannheim M. 2 000 000 u. verschiedene kleinere pfälzische Gemeinden M. 251 000. Sämtliche Gründer haben für jede übernommene Aktie weitere M. 35 an die Pfalzwerke Akt.-Ges. zur teilweisen Deckung der Gründungskosten eingezahlt. Das Kapital ist seit 30./6. 1914 voll eingezahlt. Mit der Kreisgemeinde wurde für die Beschaffung weiterer Geldmittel ein Darlehens- vertrag abgeschlossen, wonach der Kreis für die Pfalzwerke Anlehen bis zu einer Gesamt- höhe von M. 8 000 000 aufnimmt. Die sämtl. Kosten u. der Zinsendienst sind von den Pfalzwerken zu übernehmen. Bis Ende 1915 auf die Anleihe M. 1 050 000 ausgezahlt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Vorbereitungskosten 80 000, Grundstücke 225 564, Gebäude 1 674 676, Masch. u. Einricht. 2 475 705, Mobil. 33 786, Fahrzeuge 14 043, 20 000-Volt- Leitungen 3 110 421, 100 000-Volt-Leitungen 876 746, Transformatoren- und Schaltstationen 1 361 547, Neubau-Kto 168 234, Debit. 536 123, Effekten 211 850, Kassa 1032, Postscheckkto 682, vorausbez. Versich. 2332. – Passiva: A.-K. 7 250 000, Anleihe 1 950 000, R.-F. 23 454 (Rückl. 12 141), Abschreib.- u. Ern.-F. 265 651, Arb.-Unterst.-F. 790, Kredit. 680 850, Kaut. 202 000, Div. 217 500, Vortrag 182 500. Sa. M. 10 772 747. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ungedeckte Verwalt.-Unk. 14 205, Anleihe-Zs. 50 329, Abschreib.- u. Ern.-F. 163 666, Gewinn 412 141. – Kredit: Vortrag 169 329, Einnahmen 471 013. Sa. M. 640 342. Dividenden: 1912/13: 3 % p. r. t. auf M. 3 046 250 (6 Mon.); 1913/14–1914/15: 0, 3 % Direktion: Ing. Friedr. Pack. Prokuristen: A. Bayer, Fr. Hering. Aufsichtsrat: Vors. Rechtskundiger Bürgermeister Kgl. Hofrat Friedr. Mahla, Landau; I. Stellv. Rechtskundiger Oberbürgermeister K. Hofrat Friedr. Krafft, Ludwigshafen a. Rh.; II. Stellv. Reichstagsabgeordneter Ernst Bassermann, Mannheim; Stadtrat Friedrich Wagner,