222 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 1660, Gen.-Unk. 19 585, Zs. 1735, Unterhalt. 515, Abschreib. 1173. – Kredit: Hauptbetriebs-Kto 11 775, div. Einnahmen 367, Verlust 12 526. Sa. M. 24 669. Dividenden 1913–1914: 0, 0 % (Baujahre). Direktion: Ing. Markus Dutoit. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Dotzheimer, Ing. Aug. Nizzola, Baden (Schweiz); Ruppert Schneider, Schlettstadt. Elektrizitätswerk Rauschermühle in Plaidt (Rheinland). Gegründet: 17./12. 1910 bezw. 26./1. 1911; eingetr. 11./4. 1911 in Andernach. Zweck: Gewerbliche Erzeugung elektr. Energie u. deren Verwertung entweder durch Veräusserung oder durch eigene Verwendung und die Betreibung aller mit der Elektrizitäts- branche u. der Ausnutzung von Wasserkräften irgendwie zusammenhängenden Geschäfte, insbesondere Versorg. des Kreises Mayen mit Elektrizität, gemäss dem Vertrage vom 15./11. 1912. Das Elektrizitätswerk Rauschermühle betreibt zurzeit eine elektrische Anlage. Die Ges. hat im Laufe des Jahres 1913 die neue Kraftstation mit einer Leistung von 6400 KW. in Betrieb genommen, ebenso einen Teil des Hochspannungsnetzes. Im J. 1914/15 musste die weitere Bau- u. Anschlusstätigkeit eingeschränkt werden. Durch das Darniederliegen der dort in Betracht kommenden Industrie wurde die Entwickelung des Unternehmens im J. 1914/15 gehemmt; seitdem macht sich aber eine Besserung im Stromkonsum bemerkbar. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, hiervon sind 500 Stück Vorz.-Akt. Urspr. A.-K. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./11. 1911 um M. 150 000 zu pari. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 6./12. 1913 um M. 1 550 000 in 1550 Aktien. Die Mehrheit der Aktien wurde von der Rhein. Schuckert-Ges. in Mannheim u. vom Kreise Mayen übernommen. Die Vorz.-Aktien sind in der Weise mit Vorzugsrechten ausgestattet, dass dieselben vor den St.-Aktien einen Div.-Vorzug von 5 % mit Nachbezugsrecht erhalten u. denselben bei Auflös. der Ges. ein Vorrecht in Höhe des Nennbetrages ihrer Aktien zusteht. Hypotheken: M. 125 943. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Juni. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Betriebsanlagen Rauschermühle 3 785 630, do. Pacht- betriebe 64 394, Werkzeuge, Mobil. u. Fahrzeuge 30 648, Vorräte 70 027, Debit. 107 677, Kasse, Wechsel, Bankguth. 14 321, Avale u. Kaut. 29 130. Interimsbuch 13 114. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 125 943, R.-F. 1750, Ern.-F. 40 918, Kredit. 879 580, Akzepte 1 000 000, Avale u. Kaut. 29 230, Interimsbuch. 21 626, Reingewinn 15 994. Sa. M. 4 115 042. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Verwalt.-Unk. 404 889, Zs. 84 181, Ab- schreib. 24 483, Kriegsunterstütz. 12 273, Reingewinn 15 994. – Kredit: Vortrag 13 093, Betriebseinnahmen, Installation, Zs. 528 729. Sa. M. 541 822. Dividenden: 1910/11–1912/13: 0, 0, 0 %. 1913/14: Vorz.-Aktien 5 %; junge Stamm-Aktien 4½ %; alte Stamm-Aktien 3 %. 1914/15: Vorz.-Aktien ? %; St.-Aktien 0 %. Direktion: Ing. Friedr. Langhardt, Ing. Peter Weber, Ober-Ing. Karl Günther. Aufsichtsrat: Vors. Landrat Dr. Peters, Mayen; Grubenbes. Franz Xaver Michels, Bürger- meister Max Adam, Andernach; Dir. Oskar Bühring, Dir. Gust. Nied, Alfons Wiedermann, Ober-Ing. Otto Helmle, Mannheim; Bürgermeister Dr. Pohl, Fabrikbes. Rud. Rhodius, Mayen. Prokurist: Siegfried Gatzka. (In Konkurs.) Gegründet: 12./7. 1910; eingetr. 3./10. 1910. Gründung siehe dieses Handb. 1913/14. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, übernommen von den Gründern zu pari. Das Geschäftsj. 1910/11 schloss mit M. 49 371 Unterbilanz ab, die sich 1911/12 um M. 342 569 auf M. 391 940 erhöhte. Die a. o. G.-V. v. 23./1. 1913 beschloss zur Sanierung der Ges. die Herabsetz. des A.-K. durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis von 2:1 auf M. 1 000 000. Ferner beschloss die Versammlung das A.-K. wieder zu erhöhen, u. zwar mindestens um M. 250 000 u. höchstens um M. 500 000 durch Ausgabe von Vorz.- Aktien zum Kurse von 100 %. Diese Kap.-Erhöh. hat sich nicht durchführen lassen. Zum 27./10. 1913 war eine a. o. G.-V. einberufen, in der über die Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 bis 600 000, auf mindestens M. 1 600 000, durch Ausgabe neuer Vorz.-Aktien Beschluss gefasst werden sollte. Als Eventualantrag stand auf der Tagesordnung der Antrag auf Auflös. der Ges. Diese G.-V. lehnte die Erhöh. des A.-K. ab. Über den Antrag auf Liquidation der Ges. wurde die Beschlussfassung ausgesetzt. Am 29./10. 1913 wurde dann über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechts- anwalt Dr. Pfeiffer, Plauen i. V. Nach Mitteilung vom Dez. 1913 beziffern sich die buch- mässigen Aktiven auf M. 903 638. Nach Abzug der Vorrechtsforder., Masseschulden etc. in Höhe von M. 843 526 sowie nach Abschreib. an den Werten selbst verblieb damals ein Massebestand von rund M. 60 000 (Anfang 1915 auf M. 40 000 vermindert). Die voraus- sichtliche Dividendenquote wird erst nach Beendigung der schwebenden Prozesse fest- gestellt werden können. Nach Mitteil. des Konkursverwalters hat bei der Ges. bereits von Anfang an Überschuldung vorgelegen, u. die Ges. hat sich nur durch Darlehen längere Zeit halten können. Bei der Versteigerung des Grundstücks (im II. Quartal 1916) dürften rund M. 200 000 Hypoth. aus- u. deshalb in die Masse fallen. Das A.-K. ist verloren. Deatsche Glühlampenfabrik Akt-Ges., Plauen i. V.