236 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Zweck: Erzeug., Verwend. u. Verwert. elektr. Energie; Herstell. von Einricht. zur Leitung u. Verwend. des elektr. Stromes; Erwerb von Konzessionen für Eisenbahnen irgend welcher Art, sowie Bau u. Betrieb solcher Eisenbahnen. Die Ges. hat eine elektr. Zentrale für Abgabe von Licht u. Kraft in Wiesloch (Bahnhof) errichtet, die im Okt. 1899 den Betrieb aufnahm. Um eine Erweiterung des Werkes zu vermeiden, wurde dasselbe 1913 in eine Umformerstation verwandelt u. wird seitdem der Strom von dem Elektrizitätswerk Rheinau der Oberrhein. Eisenbahn-Ges. in Mannheim bezogen. Die Ges. gibt ausser in Wiesloch selbst an 26 Gemeinden der Umgegend Licht u. Kraft ab, u. es stehen noch weitere Ab- schlüsse zu erwarten. 1903/04 wurde eine Anzahl Staatsbahnhöfe u. die Heil- u. Pflegeanstalt Wiesloch angeschlossen. Mit sämtl. Gemeinden bestehen auf 25 J. hinaus Verträge wegen der Strassenbeleucht., sowie wegen der ausschliesslichen Benützung der Strassen u. Plätze zur Legung von Leitungen. Die Ges. hat ausserdem mit der elektr. Strassenbahn Heidelberg- Wiesloch einen Vertrag abgeschlossen, wonach die letztere sich verpflichtet, während 25 Jahre den grössten Teil des benötigten Stromes von ihr zu beziehen. Ferner haben sich die Badische Lokal-Eisenbahnen A.-G. zur Entnahme des Stromes für den Betrieb der Bahnverbind. Wiesloch-Bahnhof-– Wiesloch-Stadt (2.4 km) gleichfalls auf 25 Jahre vertraglich verpflichtet. Ult. März 1915 waren angeschlossen 469 Motoren mit 1611 Kw., 33 604 Lampen u. Apparate mit 1860 Kw. Die Anzahl der erzeugten Kwst. betrug 1910/11–1914/15: 2 275 000, 2 743 059, 2 804 212, 2 647 162, 2 286 289. Kapital: M. 890 000 in 890 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, herabgesetzt zwecks Tilg. der Unterbilanz per 31./3. 1902 von M. 59 554 It. G.-V. v. 18./9. 1902 um M. 60 000, indem 60 Aktien der Ges. valutafrei zur Vernicht. eingeliefert wurden. Zur Deckung des Verlustes aus 1902/1903 von M. 49 564 sind wieder M. 50 000 Aktien valutafrei zur Verfüg. gestellt u. das A.-K. lt. G.-V. v. 26./9. 1904 um diesen Betrag herabgesetzt. –— Das Jahr 1902/03 ergab wieder M. 49 564 Fehlbetrag, der sich bis ult. März 1909 auf M. 308 602, 1910 auf M. 390 515 u. 1910/11 auf M. 441 811 erhöhte, sich aber 1911/12 auf M. 427 857, 1912/13 auf M. 414 225, 1913/14 auf M. 400 615 verminderte, 1914/15 Erhöh. auf M. 406 911. Die Majorität der Aktien ging 1911 aus dem Besitz der Elektrizitäts-A.- G. vorm. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M. an die Oberrheinische Eisenbahn-Ges. A.-G. in Mannheim über. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1900, lautend auf den Namen der Oberrhein. Bank, Stücke à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 103 %; unkündbar bis 1906. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. It. Plan durch Verl. (zuerst am 1./7. 1906) auf 2./1.; verstärkte oder Total- kündig. seit 1906 mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur ersten Stelle auf das Elektrizitätswerk Wiesloch. Pfandhalter: Rhein. Creditbank. Zugelassen M. 1 000 000, davon aufgelegt zur Subskription M. 500 000 am 6./12. 1900 zu 97.50 %. Die restl. M. 500 000 sind seit 1902 zur Vornahme von Erweiterungsbauten u. Tilg schwebender Schulden frei- händig begeben worden. Zahlst.: Wiesloch: Ges.-Kasse; Karlsruhe, Mannheim: Rhein. Creditbank. Coup.-Verj: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. n. F. In Umlauf Ende März 1915 M. 796 000. Kurs Ende 1900–1914: 97.50, –, –, 100, 98, 95, 95, –, –, –, –, –, –, –, 90* %. Notiert in Mannheim. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers-: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis 4 % Div., vom übrigen Reingewinn 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. etc., Rest zur Verf. der G.-V., welche auch die Bildung weiterer Rücklagen beschliessen kann. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Grundstücke 24 728, Gebäude 381 391, masch. Ein- richtung 761 063, Verteil.-Netz 1 103 429, Transformatoren-Unterstationen 232 310, Werkzeuge Uu. Inventar 44 610, verschiedene Vorräte 69 377, Versich. 1082, Bau-Kto f. Erweiterungen 1923, Kaut. 3061, Kassa 10 504, Bankguth. u. div. Debit. 42 884, Stromausstände 30 862, Ver- lust 406 911. – Passiva: A.-K. 890 000, Oblig. 796 000, do. Zs.-Kto 9180, Ern.-F. 454 493, Delkr.-Kto 3000, Kaut. 3061, Kredite 600 000, div. Kredit. 358 408. Sa. M. 3 114 142. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 400 615, Oblig.-Zs. 36 646, Schuld- Zs. 52 394, Ern.-F. 49 688, Delkr.-Kto 1000, Betrieb u. Installation 280 667. – Kredit: Strom- einnahmen, Installat. 414 101, Verlust 406 911. Sa. M. 821 013. Kurs Ende 1900–1914: –, –, –, –, 50, 50, 34, 22, 22.50, 17, 19, –, 30, 36, –* %. Eingef. 7./2. 1900, Voranmeldungen zu 110 % plus 4 %, Zs. ab 1./4. 1899. Notiert in Mannheim. Dividenden: 1898/99–1899/1900: 2½, 3 % p. r. t. (Baujahre); 1900/01–1914/15: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dir. Oskar Bühring, Stellv. Ober-Ing. Emil Müller, Mannheim. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Reichstagsabgeordneter Rechtsanw. Ernst Bassermann, Ober- bürgermeister Geh. Hofrat Dr. Kutzer, Mannheim; Hugo Stinnes, Mülheim-Ruhr; Eugen Riese, Wiesloch. Zahlstellen: Karlsruhe u. Mannheim: Rhein. Creditbank u. deren weitere Niederlass. Elektrizitätswerk Rheinhessen Akt.-Ges. in Worms. Gegründet: 20./4. 1911; eingetr. 2./5. 1911. Gründer: Stadt Worms, Rheinische Schuckert- Ges. für elektr. Industrie Akt.-Ges., Süddeutsche Disconto-Ges. A.-G., Alfons Wiedermann, Mannheim; Georg Zucker, Bauunternehmer, Worms. Die Ges. übernahm den Vertrag, den die Rheinische Schuckert-Ges. für elektr. Industrie in Mannheim mit dem Verband rhein- hessischer Gemeinden abgeschlossen hat. Nach dem Vertrage mit dem Rheinhessischen