392 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Oldenburgische Eisenhütten-Gesellschaft zu Augustfehn mit Sitz in Berlin. Die G.-V. v. 27./10. 1910 beschloss den Verkauf des Werkes an Warsteiner Gruben- u. Hüttenwerke. Für das A.-K. von Augustfehn (M. 800 000) wurden nom. M. 434 000 neue Aktien der Warsteiner Werke div.-ber. für zur Hälfte gewährt. (Div. für 1910/11 6 Mon.: 4½ %; 1911/12–1914/15: 9, 9, 6, 14 %.) Durch den 1910 erfolgten Verkauf des Walz- werkes u. Bet Giesserei entstand ein buchmäss. Fehlbetrag von M. 223 612 (1912/13 auf M. 216 239 vermindert, 1913/14 auf M. 226 022 erhöht, 1941/15 auf M. 152 911 reduziert). Bevor dieser nicht gedeckt ist, was aus den laufenden Einnahmen frühestens in einigen Jahren der Fall sein wird, kann eine Div.-Zahlung nicht in Frage kommen. Es besteht die Absicht, an Stelle der aufgegebenen Fabrikationen in Augustfehn einen neuen Betriebszweig auf ähn- lichem Gebiete, entsprechend den Beschlüssen der G.-V., wieder aufzunehmen oder sich an solchem zu beteiligen. Gegründet: 1856, besteht seit 1857. Sitz bis 1./5. 1911 in Oldenburg, seitdem in Berlin Die Ges. bezweckte den Betrieb einer Eisengiesserei, eines Emaillierwerkes, eines Walzwerkes u. einer Hufeisenfabrik. Nach G.-V.-B. v. 27./10. 1910 ist auch die Herstellung, der Erwerb u. die Pachtung anderer industrieller Anlagen sowie die Beteilig. bei solchen Zweck des Unternehmens. Die Ges. kann ausserdem die Werke u. Anlagen einschl. der Firma ver- pachten u. veräussern. Kapital: M. 800 000 in 2000 konv. Aktien à M. 400. Urspr. M. 900 000, erhöht 1873 um M. 300 000 auf M. 1 200 000 durch Gratisüberlassung von 750 Aktien à M. 400 seitens der Ges. an die Aktionäre. Die G.-V. v. 3./12. 1897 beschloss Herabsetz. auf M. 800 000 durch Zus.- legung von 3: 2 Aktien. Geschäftsjahr: 1./7.–30,/6. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 B0. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Effekten u. Beteilig. 652 400, Debit. 2688, Verlust 152 911. – Passiva: A.-K. 800 000, Talonsteuer-Res. 8000. Sa. M. 808 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 226 022, Gen.-Unk. 1. – Kredit: Effekten u. Zs. 79 202, Verlust 152 911. Sa. M. 232 113. Kurs: Aktien eingeführt 5./12. 1888 zu 122 %. Kurs Ende 1888–97: 123, 131.25, 113, 68, 58, –, –, 56.10, 65.50, 60.50 %; konv. Aktien eingeführt im Aug. 1898, Kurs Ende 1898 19148 119.10, 165, 126.10, 7525, 68 50, 97, 39, 103.50, 97.10, 83, 78.75, 84.50, 69.25, 68.50, 52.10, 47, 41.50* %. Notiert in Berlin. Dividenden: Aktien: 1886/87–1896/97: 1, 8, 6½, 8, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0; kon v. Aktien 97/99–1914/15: 8, 12, 15, 0, %, 0 0 %6% %% 90 % CGefß .. Direktion: Oberbürgermeister a. D. Arth. Pagels, Jul. Klinsmann. Prokurist: A. M. Schwitters. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Carl Meentzen, Bremen; Bankier Ernst Wallach, Berlin; Oberst a. D. Curt von Rohrscheidt, Friedenau; Bergrat Max Grassmann, Essen- KRuhr. Zahlstellen: Berlin: A. Falkenburger, Deutsche Bank; Oldenbur g: „ Spar-u. Leih-Bank. Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede. (Hauts-Fourneaux Lorrains Aumetz-La Paix.) Gesellschaftssitz in Brüssel, Rue Ducale 41. Central-Verwaltung in Kneuttingen, Lothringen. Gegründet: 15./5. 1897 als Aumetz Belgisch-Lothringer Gruben- u. Hüttenverein in Brüssel; lt. G.-V. v. 24./11. 1897 fusionierte sich die Ges. mit der Société anonyme des Hauts-Fourneaux de la Paix, gegründet 24./10. 1896 u. nahm deshalb die letzige Firma, wie oben, an. Dauer der Ges. jetzt bis 24./10. 1940. Zw eck: Gegenstand des Unternehmens ist Gewinnung u. Verkauf von „ Fabri- kation von Roheisen, dessen Verwandlung in Stahl u. im allgemeinen was mit der Produk- tion von Eisen u. Stahl u. deren Weiterverarbeitung zus. hängt. Besitz u. Anlagen des Lothringer Hüttenvereins Aumetz-Friede u. der Fentscher Hütten-Act.-Ges.: Der Gesamt- Grundbesitz der Erzbergwerke u. Hüttenbetriebe hat eine Ausdehnung von 400 ha u. ist belegen in den deutschen Gemeinden Kneuttingen, Nilvingen, Algringen, Marspich, Fentsch u. Aumetz. Von diesem Besitz sind rund 38 ha überbaut; ca. 80 ha sind unbebaut, dienen aber dem Gruben- u. Hüttenbetrieb. Die restl. 282 ha sind Ackerland etc. Der Erzgrubenbesitz um- fasst die Konzessionen Aumetz I u. II, die Konz. Friede u. die Hälfte der Konz. Empel; ferner die Konz. Arnold u. Havingen, zus. 1086 ha. Die Gewinnung erfolgt auf Grube Frlede durch Stollenbetrieb, auf den Gruben Aumetz u. Havingen durch Tiefbauanlage; dis Be- förderung der Erze zu den Hochöfen von Grube Friede mittelst Bremsberges, von Havingen durch elektr. Schmalspurbahn, von Aumetz mit einer 11 km langen Drahtseilbahn. Das Hochofenwerk Friede hat 7 Hochöfen von zus. 1500 t, Hochofenwerk Fentsch 3 Hochofen von zus. 700 t Tagesleistung. Beide Anlagen können also täglich rund 2100 t Roheisen er- zeugen, was einer Jahreserzeug. von 800 000 t entspricht. Es ist eine Giesserei mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 12 000 t jährl. im Betrieb, welche vorzugsweise für den eigenen gBedarf ar beitet. Das Stahlwerk umfasst 2 Roheisenmischer von zus. 2200 t Fassungsvermögen,