402 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. für zus. M. 4 819 189. Nach Abzug der übernommenen Passiven in Höhe von M. 823 189 von den eingebrachten Werten verblieben M. 3 996 000, für die die einbringende Firma 3996 Stück Aktien zum Nennbetrag erhielt. Gründung siehe dieses Handb. 1914/15. Zweck: Herstell. u. Verwert. von Metallen, Metallsalzen u. Metallegierungen aus Erzen, Zwischenprodukten u. Industrierückständen, insbes. Übernahme u. Fortführung des diesen Zwecken dienenden, bisher unter der Firma C. Wilh. Kayser & Co. in Berlin u. Oranien- burg betriebenen Hüttenwerks. Der in Oranienburg belegene Grundbesitz der Ges. umfasst zurzeit 18 ha 29 a 15 qm, von denen 1 ha 29 a 92.73 qm von den Fabrik- u. Verwalt.- Gebäuden gedeckt werden. In Berlin befindet sich nur das Kontor. Das im J. 1906/07 erbaute Werk in Oranienburg dient zur Herstell. von Metallen u. Verwert. von Industrie- rückständen u. zerfällt in zwei Teile, u. zwar in eine Kupferhütte u. eine Blei-Zinnhütte. In beiden Abteilungen wird das Material in Schachtöfen niedergeschmolzen u. in Flamm- öfen raffiniert. In der Kupferhütte wird es sodann in der Electrolyse zu chemisch reinem Kupfer umgewandelt; in der Blei-Zinnhütte werden die Metalle dann teilweise in Kesseln raffiniert. Der ganze Betrieb geht elektrisch vermittelst zweier eigener Dampfmasch. von je 250 effektiven HP., die mit Drehstrommasch. direkt gekuppelt sind, vor sich. Zur Gewinnung des Dampfes dienen 6 Dampfkessel von je 12 Atmosphären Überdruck. Ausserdem ist das Werk an das Märkische Elektrizitätswerk, von dem ca. 200 HP. bezogen werden können, an- geschlossen. Die Lichtversorgung geschieht in der gleichen Weise. An Masch. sind ausser- dem noch Gebläse für die Schachtöfen, Brikettmasch. für die feineren Material., ein Kom- presser für die Konvertoren sowie die nötigen Hilfsmasch. für die Reparaturwerkstätte, Pumpen etc. vorhanden. In Oranienburg etwa 300–350 Arb. u. 23 Beamte einschl. der im Laboratorium beschäftigten Laboranten; in Berlin 14 Beamte. 1912/13 Vergrösser. der Blei- Zinnhütte, auch errichtete die Ges. 1914/15 eine neue Kupferhütte in Lünen in Westfalen. Umsatz der Ges. 1909/10–1912/13: M. 6 343 626, 7 481 424, 9 137 000, rd. 9 000 000; später nicht veröffentlicht. Seit Aug. 1914 ist die Ges. fast ausschliesslich für Kriegszwecke voll- ständig beschäftigt. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Hypothek: M. 180 000 zu 3½ % auf Grundstücken in Oranienburg, fällig 31./10. 1915. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1500 pro Mitgl. u. mind. M. 3000 an Vors.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1915: Aktiva: Grundstücke 307 202, Gebäude 876 000, Masch. u. Utensil. etc. 175 000, Bahnanlage 1, Bollwerk 1, Effekten 1 091 504, Be- u. Entwässer.-Anlagen 1, Gespanne 1, Chemikalien 1, Waren 1 928 230, Debit. 1 433 056, Kassa 107 117, Wechsel 35 071, Devisen 48 877, Betriebs-Material. 14 961, vorausbez. Versich. 1955. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Hypoth., 180 000, Kredit. 89 359, R.-F. 167 846 (Rückl. 80 606), Delkr.-Kto 100 000 (Rückl. 40 000), Talonsteuer-Res. 160 000 (Rückl. 4000), Wohlf.-F. 88 210 (Rückl. 50 000), Kriegsres. 600 000, Div. 600 000, Tant. an Vorst. u. Angestellte 119 352, do. an A.-R. 67 751, Vortrag 113 402. Sa. M. 6 141 922. „ Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 351 958, Zs. 18 376, Abschreib. 275 041, Gewinn 1 675 111. – Kredit: Vortrag 62 990, Betriebsgewinn 2 257 497. Sa. M. 2 320 488. Kurs Ende 1913–1914: 139, 145.50* %. Die Zulass. sämtl. M. 4 000 000 Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte im Juni 1912, davon M. 2 000 000 am 19./6. 1913 zu 140 % zur Zeichnung aufgelegt; erster Kurs 26./6. 191¼ 141 %. Dividenden 1911/12–1914/15: 10, 10, 10, 15 %. Direktion: Dr. phil. Ernst Noah, Dr. phil. Georg Noah, Berlin. Prokuristen: Carl Langer, Oranienburg; Wilhelm Butzing, Emil Schildert, Lothar von Kutzschenbach, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Martin Schiff, Bergrat Jul. Krisch, Berlin; Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Hermann Paasche, Komm.-Rat jqul. Gebauer, Charlottenburg; Dr. Georg Hirschland, Essen-Ruhr. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Nationalbank f. Deutschl., Jacquier & Securius; Essen: Simon Hirschland. Vereinigte Königs- und Laurahütte Aktien-Gesellschaft für Bergbau- und Hüttenbetrieb in Berlin. NW. Dorotheenstrasse 40. Gegründet: 2./6. 1871. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung von Mineralien und Fossilien jeden Art, Verhüttung von Mineralien und Verwertung der Nebenprodukte. Handel mit Metallen und allen Fabrikaten hieraus. – Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung für M. 18 000 000 von dem Grafen Hugo Henckel Donnersmarck auf Naclo folgende Objekte zur Ausbeutung: 1) Das Eisen- und Zinkhüttenwerk Königshütte bei Beuthen mit allen Zubehörungen, Rechten und Pflichten, insbesondere mit dem Rechte auf Förderung von Eisenerzen, Eisensteinen, Kalksteinen, Sand und anderen Materialien. 2) Die Laurahütte mit allen Pertinenzien. 3) Das Steinkohlenbergwerk Gräfin Laura in den Gemeinden Königshütte, Mittel-Lagiewnik u. Chorzow. 4) Die Steinkohlengrube Laurahütte mit Zubehör. 5) Die auf einem