414 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. steinen, ein neues Martin-Stahlwerk u. im Zus. hange damit eine Elektro-Stahlanlage; weiter- hin kamen 1912/13 in Betrieb eine neue elektr. Blockstrasse u. 2 grosse Universalstrassen mit elektr. Antrieb. Zugänge auf Anlage-Kti 1910/11–1914/15: M. 11 137 317, 14 900 897, 18 989 927, 36 433 286, 1 535 474, davon entfielen 1914/15 M. 213 966 auf Erzgrubenfelder, M. 13 575 auf Grundstücke, M. 860 690 auf Hochöfen, M. 184 424 auf Stahlwerke, M. 171 029 auf Walzwerke, M. 23 256 auf Eisenbahnen u. Wege, M. 12 115 auf Räderfabrik, M. 56 416 auf Lokomotiven etc. Produktion 1909/10–1914/15: Roheisen: 307 703, 345 659, 327 465, 378 923, 404 153, 348 941 t: Rohstahl (Thomas- u. Martinwerk): 342 334, 353 490, 374 725, 468 337, 514 234, 412 750 t; Versand des Walzwerks in Fertigfabrikaten: 332 547, 348 843, 319 605, 474 717, 538 787, 393 882 t; Versand der Werkstätten: 46 357, 58 813, 81 739, 94 286, 130 118, 101 796 t. Horster Eisen- u. Stahlwerke zu Horst. Dieses Werk umfasst gegenwärtig 1 Hoch- ofenanlage mit 2 Hochöfen, 1 Achsenfabrik, 1 Schrauben- u. Mutternfabrik, 1 mech. Werk- stätte, 1 elektr. Zentrale für Kraft u. Licht, sowie 1 Federnfabrik für Waggonfedern. Die Produktionszahlen für Mülheim u. Horst werden nicht veröffentlicht. D. Abteilung Mülheim a. d. R. Die G.-V. v. 18./11. 1905 genehmigte den Erwerb des Bergwerksverein Friedrich Wilhelms- hütte zu Mülheim. Das Werk besitzt eine Anzahl Grubenfelder u. Konz. in den Bergrevieren Dillenburg. Wissen, Neuwied u. Ratingen sowie einen Anteil an einer Minette-Konz. in Lothringen. Das Hochofenwerk der Friedrich Wilhelms-Hütte umfasst 5 Hochöfen, von je ca. 600 cbm Rauminhalt nebst 22 Cowper-Apparaten. Erzeugt wird Hämatit-, Giesserei- u. Stahlroheisen; Erzeugungsfähigkeit etwa 220 000 t jährl. Eine Koksofenanlage von 130 Öfen mit Gewinnung der Nebenprodukte. Zur Verwertung des Hochofengases sind Gichtgas- Reinigungsanlagen u. eine Gasmasch.-Zentrale erbaut. Zur weiteren Verarbeitung eines Teiles der Roheisen-Erzeugung besitzt das Werk ausgedehnte Giesserei-Anlagen, die in Sand- u. Lehmformereien zur Herstell. von Maschinenteilen, Rohrformstücken u. dergl. bestehen, sowie grosse Giessereien zur Erzeugung von Röhren bis zu den grössten gebräuchlichen Abmessungen. Haupterzeugnisse sind Muffen u. Flanschenröhren nebst den zugehörigen Formstücken, in denen die Leistungsfähigkeit etwa 120 000 t beträgt. Ausser diesen Spezialitäten wird ferner noch in grossem Masstabe die Herstell. von Tübbings, wofür die leistungsfähigsten Spezialmaschinen vorhanden sind. sowie von schweren Kokillen, Feld- bahnrädern, Radsätzen, Stahlformguss u. die Massenfabrikat. von Eisenbahnbedarfsartikeln betrieben. Die Werkstätten der Hütte befassen sich hauptsächlich mit der Herstell. von Masch. für Bergwerks- u. Hüttenbetrieb, nämlich Dampfmasch., Wasserhalt.- u. Pumpmasch., Fördermasch., Gebläsemasch. u. dergl., mit dem Bau von Grossgasmasch. bis zu den grössten Abmessung. als Gasdynamo u. Gasgebläse, so mit dem Bau von Walzwerksanlagen als komplete Walzenstrassen mit allem Zubehör u. Walzenzugmasch. Eisenstein-Förderung 1907 eingestellt. Die Zugänge auf Anlage-Konti bei Friedrich Wilhelms-Hütte betrugen 1907/08–1914/15 M. 398 590, 2 248 963, 2 966 530, 2 743 944, 3 982 100, 4 921 448, 1 955 677, 781 581, davon entfiel 1914/15 M. 241 014 auf Hochöfen, M. 506 137 auf Giessereien, M. 34 429 auf Eisenbahnanlage. E. Abteilung Nordseewerke Emden: Im J. 1911/12 erfolgte der Erwerb der Nordseewerke in Emden, sowie von mehr als der -Mehrheit der Aktien der ebenfalls in Emden gelegenen Hohenzollernhütte. Die Werke sind im Ausbau begriffen, der sich zunächst auf die Herrichtung der übernommenen Betriebs- einrichtungen, den Neubau einer neuzeitlichen Hellinganlage mit Nebenbetrieben, sowie den Bau einer Arb.-Kolonie beschränkt hat. Die Anlagen erhöhten sich 1913/14 u. 1914/15 um M. 2 598 462 nach M. 600 000 Abschreib. ult. Juni 1915 mit M. 4 566 932 zu Buch stehend. Die Leistungsfähigkeit der Werft hat bereits eine günstige Entwickelung genommen. Der Umsatz betrug 1912/13–1914/15: M. 2 200 000, 1 989 000, 3 200 000. von M. 7 000 000 vor. Erzkonzessionen in Oberfranken u. Oberpfalz: Die Ges. hat Anfang 1913 begonnen ihre Erzfelder daselbst aufzuschliessen. Die Erze werden hauptsächl. durch Tagebau gewonnen u. durch Seilbahnen zur Station gebracht. Die in Oberfranken gewonnenen Erze werden zunächst nach Mülheim u. Dortmund geschafft werden u. als Ersatz für ausländische Erze dienen. Grund- u. Hausbesitz: Insges. rund 1771 ha. Hiervon entfallen auf die Abteil. Bochum 1142 ha. In sämtl. Abteil. besitzt die Ges. 1509 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit 4276 Wohnungen. Der Grundbesitz der Abteil. Differdingen beträgt 248 ha. Zur Abteil. Dort- munder Union gehören 163 ha. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der Rheinisch-Westf. Bergwerks-Ges. m. D. H. in Mülheim-Ruhr. Fernere Beteilig.: Ber der Saar- u. Mosel-Bergwerks-Ges. mit über nom. M. 10 000 000 Aktien, mit M. 10 407 952 zu Buch stehend (siehe unten bei Kap.); die Gewinne dieser Bergwerks-Ges. wurden zu Abschreib. verwendet. Weiter beteiligt bei der Eisen- handl. J. Schoch & Co. in Zürich, an mehreren Kohlenhandels-Ges.; beim Stahlwerksverband (s. oben), am Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat in Essen (s. oben), an der Deutschen Benzol- verkaufs-Vereinigung, G. m. b. H., u. an der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung, G. m. b. H., beide zu Bochum, an der Ges. für Teerverwert. m. b. H. in Duisburg, an dem Verband Deutscher Masch.-Fabriken in Berlin, an dem Roheisenverband G. m. b. H. in Essen. Im J. 1911/12 hat sich die Ges. zus. mit der Firma Hugo Stinnes in Mülheim-Ruhr einen massgebenden Einfluss auf die „Midgard“ Deutsche Seeverkehrs-Akt.-Ges. in Bremen und