Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 429 Hochöfen mit einer tägl. Produktionsfähigkeit von je 250 t, in Redingen drei kleinere Hoch- öfen mit einer tägl. Produktionsfähigkeit von je 120 t Roheisen u. hat ferner eine Koksanl., 4 Konverter, 10 Martinöfen, 6 Kupolöfen, sowie Schienen-, Panzerplatten-, Grob- u. Fein- blechwalzwerke, Stabeisenwalzwerk, Weissblechfabrikat., Blechschweisserei u. Kümpelei, sowie eine Geschossfabrik in Betrieb. Die Anlagenwerte haben sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt u. sind auch 1909/10–1913/14 um M. 1 024 670, 1 333 655, 5 378 508, 2 288 749, 4 200 000 gestiegen; so wurde ein neues Walzwerk bezw. Grobwalzwerk, Universal- eisenwalzwerk, eine Verzinkerei u. ein modernes Weissblechwalzwerk erbaut. Ca. 6500 Arb. Beteilig. beim Stahlwerksverband 104 009 t. Kapital: M. 16 875 000 in 750 Aktien à M. 15 000 u. 750 Aktien à M. 1500. Urspr. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./10. 1897 um M. 1 500 000 in 100 Aktien à M. 15 000, be- geben zu 160 % = M. 24 000 pro Stück. Die G.-V. v. 3./4. 1902 beschloss zu Neubauzwecken, Ankauf von Gruben- u. Hütten-Aktien weitere Erhöh. um M. 1 500 000 (auf M. 9 000 000) in 100 Aktien à M. 15 000; diese Erhöh. ist 1905 ganz durchgeführt. Nochmals erhöht behufs Neuanlagen lt. G.-V. v. 19./8. 1907 um M. 2 250 000 (auf M. 11 250 000) in 150 Aktien à M. 15 000, begeben zu 160 % = M. 24 000 pro Stück. Weitere Erhöh. des A.-K. lt. G. 1./10. 1910 um M. 5 625 000 in 750 Aktien à M. 7500 zu pari: inzwischen durchgeführt worden. Anleihe: Die G.-V. v. 23./1. 1905 beschloss zur Beschaffung von Betriebsmitteln Ausgabe 3 von 4 % Oblig. à M. 5000, 2000 u. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Tilg. ab 1909 durch Auslos. 3 im März auf 1./7. Begeben wurden M. 7 446 000, davon in Umlauf Ende Juni 1915 M. 5 185 000. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Saarbrücken: G. F. Grohé- Henrich & Cie. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Immobil. u. Grubenfelder 36 329 231, Inventar 10 366 648, Wechsel 31 347, Effekten 406 722, Kassa 62 705, Debit. 12 971 059. – Passiva: A.-K. 16 875 000, Oblig. 5 185 000, Amort.-F. 1 000 000, Schulden-Tilg.-F. 5 957 000, R.-F. 1 687 500, Dispos.-F. 800 000, Fonds für Wohlfahrtseinricht. 698 665, do. für Neubau Krankenhaus 19 016, ver- schied. Res. 11 654 852, Feuerversich.-F. 250 000, Garantie-F. für Panzerplattenliefer. 800 000, Tant., Grat. u. Dolationen 1 619 070, Kredit. 7 762 608, Gewinn 5 859 001. Sa. M. 60 167 715. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Tant., Grat. u. Dotat. 1 619 070, Div. 3 037 500, Gewinn 2 821 501. Sa. M. 7 478 072. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn nach Abzug der Abschreib. u. Rückl. M. 7 478 072. Dividenden 1890/91–1914/15: 6, 14, 16, 8, 4, 7, 12, 15, 23, 30, 18, 18, 17, 19, 14, 18, 19, 19, 3 79, 9, 19, 18 % Direktion: Otto Weinlig, Ernst Schleifenbaum. Prokuristen: Dir. Hch. Metzger, Dir. Wilh. Schoenberg, Dir. Paul Siepmann, Otto Birckenauer. Gruben-Dir. Freitag. Verwaltungsrat: Vors. Exz. Gen.-Leutnant von Schubert, Berlin; Albrecht Korn, Saar- brücken; stellv. Mitgl. Gust. Böcking, Cöln-Mülheim; Freih. Dr. von Berckheim, Weinheim; Oberstleutnant z. D. Schmidt von Schwind Eschberg: Dipl.-Ing. Ferd. Böcking, Aachen; Graf von Francken-Sierstorpff, Berlin; Freih. von Hammerstein, Abentheuer. Sächsische Gussstahlfabrik in Döhlen bei Dresden mit Filiale in Berggiesshübel. Gegründet: 7./7. 1862; eingetr. 28./12. 1867. Zweck: Erzeugung u. Verwert. von Eisen u. Stahl u. damit verwandter Artikel. — Die Ges. übernahm bei der Gründung die 1856 angelegte Fabrik von Nesselrode, Steudemann & Co., 1871 Erwerb des Gräfl. Einsiedel'schen Eisenwerkes zu Berggiesshübel für M. 345 000. Die dortigen Eisensteingruben befinden sich ausser Betrieb u. sind 1895 teilweise in anderen Besitz über- gegangen. Der Grundbesitz der Ges. in Döhlen-Berggiesshübel beträgt z. Z. ca. 397 200 qm. Hjervon enffallen auf die Abteil. Döhlen ca. 311 700 qm, von denen ca. 54 100 dm bebaut sind u. auf die Abteil. Berggiesshübel ca. 85 500 qm, von denen ca. 4200 qm bebaut sind. Das Werk besteht aus dem Martinwerk mit 6 Öfen von 15–35 t Inhalt, der Bessemerei mit 2 Konvertern von je 6000 kg Inhalt, den Tiegelschmelzöfen, dem Dampfhammerwerk mit einer 1250 t Schmiedepresse u. 16 Hämmern von 600– 6000 kg Bärgewicht nebst Klein- schmiede., dem Walzwerk mit 5 Walzenstrassen, der Stahlfassongiesserei, der Federfabrik, der mechan. Werkstatt mit 28 schweren, 33 mittleren u. 10 kleineren Werkzeugmasch., der Blankzieherei, der Ziegelei mit einer Produktion von jährl. 3 750 000-–4 000 000 Stück u. der Eisengiess. 1914/15 Bau einer Geschossfabrik. Die hauptsächl. Produktion d Döhlener Werkes besteht in Friedenszeiten aus Eisenbahnschienen u. sonstigem Oberbaumaterial, Gruben schienen, Stahl in rohgewalzten oder blankgezogenen Stangen, Schmiedestücken. Stah fassonguss, Geschosse, Federn für Eisenbahnzwecke usw., während in dem Berggiess Werk Eisenguss hergestellt wird. In 5 Kesselhäusern mit 31 Kesseln u. einer Gesamt heizfläche von ca. 3000 qm wird der Dampf für 34 Dampfmasch. mit einer Gesamtleistung von 12 400 PS. erzeugt. Zur Erzeugung elektr. Energie dienen 3 Turboaggregate von zus 1500 Kw. Leistung, die 237 Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 3600) antrei Für Neubauten, Erweiter. u. Anschaff. wurden 1906/07–1914/15: M. 1 387 911, 10 8, 36 487 703, 1 110 995, 1 225 504, 1 178 438, 418 697, 2 010 749 ausgegeben. Zahl de n der Arb. 1700. Die Ges. gehört dem Stahlwerks-Verbande mit 26 638 t an. B