――――――― 434 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Verhandlungen werden fortgesetzt. Im allgemeinen seien die Aussichten für den Verkauf nicht ungünstig, doch sei es nötig, dass der Betrieb fortgeführt werde. Mittel für eine vorläufige Fortführung seien vorhanden. 1915 waren noch immer in Betrieb das Walzwerk u. die Beschlagteilefabrik. Das Stahlwerk ist dagegen schon längst stillgelegt, doch wird an die Wiederinbetriebsetzung desselben gedacht. Es wird beabsichtigt event. eine neue Ges. zu gründen. Gegründet: 12./7. bzw. 26./7. bzw. 4./8. 1880 durch Übernahme des Eisenwerkes Rothe Erde von der Firma Carl Ruetz & Co.; eingetr. 10./11. 1880. Zweck: Herstellung von Eisen u. dessen weitere Verarbeitung. Die Fabrikanlagen be- stehen aus 2 Abteilungen, die auf einem gemeinsamen Terrain beide in Dortmund gelegen sind. Abt. I ist ein Puddlings-, Stab- u. Formeisen-Walzwerk und dient zur Erzeugung von Stab- u. Formeisen, das sowohl in Schweisseisen als auch in Flusseisen hergestellt wird. Spezialität: Schweisseisen in den besseren Qualitäten. Anlagen: 4 Walzenzug- maschinen, 5 Dampfhämmer, 6 Dampfspeisepumpen, 6 Betriebsmaschinen mit zus. 2000 PS., 3 Walzenstrassen, 1 Luppenwalzstrasse, 12 Puddelöfen, 5 Schweissöfen, 1 elektr. Licht- anlage, 23 Dampfkessel etc. Abt. II enthält ein Dampfhammerwerk, eine grosse mech. Werkstätte sowie Presserei u. Schlosserei. Sie dient zur Herstellung von Schmiedestücken aller Art, insbesondere zur Herstellung von Lokomotiv- u. Eisenbahnwagenbeschlagteilen, als Zughaken, Sicherheitskupplungen, Schraubenkupplungen, Pufferstangen, Pufferkreuzen, Weichenzungendrehstühlen, Weichenböcken, Gleitstühlen, Zungenkloben etc. In ihr sind vorhanden: 5 Röhrendampfkessel, 1 Dampfmasch. u. 9 Elektromotore mit zus. 400 PS., 3 Schweiss- u. Glühöfen, 16 Dampfhämmer, 12 Fallhämmer etc. 1908/10 Errichtung eines eigenen Stahlwerkes mit 3 Öfen. Das Werk hat Bahnanschluss an die Berg.-Märk. Bahn. Ferner sind ein Bureaugebäude mit Beamtenwohnung u. 14 Arbeiterwohnhäuser vorhanden. Kapital: M. 1 602 000 in 1335 neu ausgefertigten Aktien à M. 1200. Urspr. M. 600 000. Über die Wandlungen des A.-K. siehe Jahrg. 1911/12 dieses Buches. Hypothek: M. 100 002 zu 3½ %, eingetragen auf die Arbeiter-Kolonie; Amort. jährl. bis 1955 mit ½ % und ¼ % Verwalt.-Kosten. Ungetilgt ult. Juni 1911 M. 99 112. Anleihe: M. 750 000 in 5 % Oblig. von 1908, rückzahlbar zu 102 %; aufgenommen zur Errichtung eines eigenen Stahlwerkes. Der Zs.-Dienst ist trotz der Konkurseröffnung weiter- geführt worden, auch wurden die am 3./3. 1913 ausgelosten 15 Stücke a M. 1000 ab 1./5. 1913 eingelöst; ebenso 16 Stück ab 1./5. 1914, ebenso 16 Stück ab 1./5. 1915. Zahlst.: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Carl Cahn; Dortmund u. Essen: Essener Credit-Anstalt u. deren übrige Niederlassungen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Kurs: Die Aktien von 1906 wurden im Dez. 1906 zugelassen. Erster Kurs 22./12. 1906: 120 %. Kurs Ende 1906–1914: 118.70, 101.50, 110.50, 135, 119, 55, 10.75, 7.75, 9* %. Notiert in Berlin u. zwar ab 29./2. 1912 franko Zs. Dividenden 1892/93–1910/11: 0, 0, 0, 0, 10, 12, 12, 12, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 12, 10, 7, 5, 0 %. Direktion: Wilh. Mänken. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Fritz Eltzbacher, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Willers, Essen; Dir. H. Stüting, Witten; Konsul J. L. Kruft, Essen; Clemens Hilgenberg, Essen. Allgemeine Tiefbohr- u. Schachtbau-Akt.-Ges., Düsseldorf Hansahaus. Gegründet: 30./3. 1911; eingetragen 13./4. 1911. Gründer s. 1911/12, Die Ges. über- nahm das Vermögen der in Liquid. getretenen Allg. Schürfges. m. b. H. in Düsseldorf. Zweck: Schürfarbeiten, insbesondere Bohrungen jeder Art auf Erze, Kohlen. Kali, Petroleum u. dergleichen im In- u. Auslande, für eigene u. fremde Rechnung, Herstellung, Kauf, Verkauf u. Vermietung von Bohrmaschinen, geologische Begutachtungen, Einlegung von Mutungen, Erwerb von Bergwerkseigentum, Gründung von Bergwerks- u. anleren Ges. sowie Beteilig. an solchen, Abteufung von Schächten. In 1913 resultierte infolge von 2 schwierigen Schachtbauten nach M. 252 201 Abschreib. und nach Zahlung von M 127 572 Zs. ein Bilanzverlust von M. 331 955 Mitte 1914 waren 6 Schächte in Arbeit. In dem von der Ges. in Option genommenen Terrain bei Bestwina (Westgalizien) ist sie kohlenfündig ge- worden und hat gute Aufschlüsse gemacht. Bei Kriegsbeginn wurden 1914 die Schachtbauten sofort eingestellt, bei der Bohrabteilung wurde der Verkehr mit den Betrieben im feindl. Ausland unterbrochen, was besonders bei dem jungen englischen Unternehmen, das bisher sehr günstig gearbeitet hatte, einen recht erheblichen Ausfall brachte. Auch wurden Zah- lungen infolge der Zahlungsverbote nicht mehr geleistet. Irgend ein Gewinn wurde infol- gedessen 1914 überhaupt nicht erzielt, vielmehr blieb nach Aufzehrung des Delkr.-Kto mit M. 108 334 und nach M. 418 003 Abschreib. zuzügl. des vorjähr. Verlustvortr. v. M. 331 955 ein Gesamtverlust von M. 1 055 697. Der G.-V. v. 30./6 1915 wurde Mitteilg. nach § 240 d. H.-G.-B. gemacht. Die Neuregelung der Verhältnisse dürfte nach Beendigung des Krieges stattfinden. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern. Geschäf'sjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Masch. 183 167, Mobil. 1, Utensil. 112 831, Tiefbohr- geräte 278 739, Schachtbaugeräte 812 587, Aufwendungen bei den im Abteufen begriffenen Schächten 208 716, Material. für Schachtbauten 86 051, Diamanten 81 923, Röhren 270 164,